[Höreindruck] Maarten Hemmen - "#hackingmydepression"

Maarten Hemmen - #hackingmydepression
Erfahrungsbericht
 

 Verlag: storytone 
 ISBN-13: 978-3-982-45474-0
 Dauer: ungekürzt, 314 Minuten
 Ersterscheinung: 14.11.2022
 Sprecher: Maarten Hemmen

   
Buchrückentext
„"350 Millionen psychisch erkrankte Menschen, unnötig, wenn ihr mich fragt, wir können es so viel besser machen, für so viele Menschen. Ich sehe täglich das Leiden, und es bringt mich um, ich muss nicht unbedingt auf die große Bühne, aber irgendwie habe ich keine Wahl. Ich muss sprechen, ich muss schreien, toben, ich muss gehört werden." Auf den ersten Blick ist Maarten der geborene Siegertyp. Groß, blond, sportlich, topfit und Holländer! Jahrgangsbester als Drummer am Konservatorium in Rotterdam, Taekwando-Kämpfer in Auswahlteams und erfolgreicher Musikproduzent. Von außen betrachtet ein Mensch auf der Sonnenseite des Lebens. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Maarten ist manisch depressiv. Was von außen paradox erscheint, bestimmt sein Leben zwischen massiven Ups und Downs. In seinem Buch #hackingmydepression teilt er seine tiefsten Gedanken und seine manchmal unkontrollierbaren Stimmungen. Aber es gibt auch viel Hoffnung wie er sich seiner Krankheit stellt und versucht durch Sport, Meditation und neuen Denkansätzen den Geistern in seinem Kopf habhaft zu werden.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich hatte Maarten Hemmen zufällig in einem Interview gesehen und mochte seine Art, über das Thema Depression zu sprechen, sehr gerne – da lag es nahe, auch zu seinem Buch bzw. Hörbuch zu greifen. Auch wenn ich nicht in allen Punkten mit ihm übereinstimme, war es doch interessant, ihm von seinen Erfahrungen berichten zu hören.

Maarten Hemmen hat auf jeden Fall Recht, wenn er sagt, dass psychische Erkrankungen immer noch ein Tabu-Thema in Deutschland sind – und dass man dagegen etwas machen muss. Den ersten Schritt hat er selber getan: seine eigene Geschichte niederzuschreiben. Und auch seinen Aufruf, „Deutschland, wir müssen reden“, finde ich großartig. Dass nicht jeder mit dem Problem so umgehen kann, wie er es selber macht, ist auch klar – und er betont eingangs auch, dass dies seine eigenen Erfahrungen sind, die sich sicherlich nicht auf jeden übertragen lassen.

In groben Zügen erzählt er von seiner Kindheit und Jugend, so dass man eine Idee bekommt, warum er in eine Depression gerutscht ist. Sehr anschaulich berichtet er dann, was er dagegen getan hat und vor allem auch, dass es ein andauernder Prozess ist und er auch jetzt immer mal wieder – wie er sie selber nennt - „graue Tage“ hat. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig, denn gerade als Betroffener sollte man nicht denken, dass nach einer Therapie immer alles gut und voller Sonnenschein ist, sondern dass jeder Mensch auch mal Tage hat, die nicht gut sind; und das genau das völlig normal ist.

Er gibt viele Einblicke in das, was er getan hat: das Eistauchen, den Einfluss der Atmung auf die Psyche, das Innehalten und Aushalten – nicht gefallen hat mir sein Aspekt der Angst, ein Gefühl, dass Maarten wichtig findet zu erfahren, um zu sich selber zu finden. 

Nicht verstanden habe ich auch die zum Schluss beschriebenen Challenges – warum er sich da diesem Druck aussetzt, wo er doch weiß, dass Leistungsdruck bei ihm eher nicht förderlich ist – ja, er hat gelernt, dem Druck auch nachzugeben und gesetzte Ziele eben auch mal verstreichen zu lassen, dennoch gehe ich bei dieser Idee der Challenges nicht mit.

Maarten Hemmen hat das Hörbuch selber eingesprochen, was das Ganze natürlich sehr authentisch macht. Wenn man dann noch - wie ich - diesen niederländischen Akzent sehr gerne mag und einen das Thema Depression und der Umgang damit nicht abschreckt, empfehle ich diesen Erfahrungsbericht gerne weiter.

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