[Rezension] Maeve Binchy - "Im Kreis der Freunde"

Maeve Binchy - Im Kreis der Freunde
Zeitgenössische Literatur
 

Originaltitel: „Circle of Friends“ (1991)
Übersetzer: Christine Strüh, Robert A. Weiß
ISBN-13: 978-3-426-41744-7
Seiten: 672 Seiten
Erschienen: 2.7.2012
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München

   
Zum Inhalt
„Die warmherzige Benny und die elfenhafte Eva Malone sind seit ihrer Schulzeit in dem schläfrigen Knockglen enge Freundinnen. Ihre Wege trennen sich auch nicht, als beide zum Studium nach Dublin gehen und sie auf einen Kreis junger Leute um den attraktiven Jack Foley und die schöne, aber egoistische Nan Mahon stoßen. Sehr bald müssen Benny und Eve lernen, daß wahre Freundschaft wichtiger ist als alle Zerstreuungen, die das Leben in der Großstadt ihnen bieten kann.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe schon einige Bücher von Maeve Binchy gelesen, und einige haben mir sehr gut gefallen, andere dagegen gar nicht. Dies hier war ganz unterhaltsam und hat auch die Atmosphäre der 1960er Jahre in Irland gut eingefangen, es hatte aber auch seine Längen. 

Die Geschichte beginnt im Jahr 1949, als Benny im verschlafenen Knockglen ihren zehnten Geburtstag feiert und da ihr spätere Busenfreundin Eve kennenlernt. Während Benny wohlbehütet bei ihren Eltern aufwächst, ist Eve eine Waise und lebt in einer kleinen Klosteranlage. Der größte Teil des Buches handelt dann aber in den 1950/1960er Jahren – Eve beginnt eine Ausbildung in Dublin, weil ihr das Geld für ein Studium fehlt, Benny bekommt zwar die Möglichkeit, in Dublin zu studieren, wohnt aber weiter bei ihren Eltern. Trotzdem werden beide Teil einer Freundes-Clique – aber auch hier gibt es immer wieder Spannungen, Höhen und Tiefen.

Die Atmosphäre hat die Autorin wirklich sehr gut eingefangen, und ich hatte viel Bilder im Kopf – ob es in den 1960er Jahren tatsächlich so in Irland war, kann ich natürlich nicht beurteilen, es wirkt auf jeden Fall aber realistisch, aus heutiger Sicht alles etwas altmodisch und verstaubt. Benny ist eine junge Frau, die immer wieder mit sich hadert, sowohl mit ihrem Aussehen, aber auch mit ihrer Herkunft. Trotzdem ist sie mit einem der attraktivsten und beliebtesten Studenten zusammen, das fand ich leider wenig glaubhaft. Es hat auch oft Situationen gegeben, bei denen ich sie hätte schütteln mögen, weil sie so naiv und blauäugig an Dinge herangegangen ist. Ganz anders ist dagegen ihre Freundin Eve, die auch einiges an Päckchen mit sich rumträgt, damit aber viel souveräner umgeht als ihre beste Freundin Benny. 

Über lange Passagen wird beschrieben, wie die beiden leben, wie ihr Alltag aussieht und was sie alles so beschäftigt – da gab es durchaus einige Längen, und gerade in der ersten Hälfte gab es auch einige Momente, wo ich drauf und dran war, das Buch abzubrechen. Die zweite Hälfte wird dann doch interessanter, weil es einige Intrigen und Betrügereien gibt, die mit Spannung verbunden sind. 

Der Schreibstil ist leicht zu lesen, wirkt aber leider sehr „angestaubt“ – und damit meine ich nicht diese besondere Atmosphäre, sondern wirklich den Stil, wie die Autorin schreibt. Es hat auf mich alles ein wenig aufgesetzt und künstlich gewirkt, und das hat mir auch ein wenig die Freunde beim Lesen getrübt. 

Insgesamt ist das Buch eine nette und leichte Unterhaltung, auf einige Längen sollte man sich aber einstellen. Ich gebe daher gute 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Im Mittelpunkt stehen zwei Freundinnen, die man vor allem während ihrer Studienzeit in Dublin in den 1950er/1960er Jahren begleitet. Die Atmosphäre hat die Autorin gut eingefangen, in der ersten Hälfte gab es aber leider auch viele sehr langatmige Passagen, und erst in der zweiten Hälfte wurde es dann interessanter und fesselnder. Außerdem ist der Schreibstil zwar leicht zu lesen, wirkt aber insgesamt sehr altmodisch und verstaubt – ich gebe daher gute 3 von 5 Sternen. 

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