[Rezension] Caren Benedikt – "Club Paradies – Im Glanz der Macht"

Caren Benedikt – Club Paradies – Im Glanz der Macht (Club Paradies #1)
Gegenwartsliteratur
 

ISBN-13: 978-3-764-50772-5
Seiten: 497 Seiten
Erschienen: 29.3.2023
Ersterscheinung: 29.3.2023 
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: © SZ Photo / Gert Mähler / Bridgeman Images; © Shelley Richmond / Trevillion Images

   
Buchrückentext
„Berlin, 1976: Der skrupellose Immobilienpatriarch Hanns Borchardt befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere – er ist der Mann, mit dem jeder Geschäfte machen will. Seiner Frau Maria und seinen beiden Kindern Holger und Hanna bietet er ein luxuriöses Leben. Doch die perfekte Fassade der Borchardts trügt: Hanna sehnt sich nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben, Holger begehrt gegen die Familie und die spießige Gesellschaft auf, und Maria denkt über Scheidung nach. Hanns hat aber noch weitaus größere Probleme, denn mit all dem Ruhm und Reichtum geht auch eine Gier einher, die ihn eine verhängnisvolle Entscheidung treffen lässt. Welchen Preis ist Hanns bereit zu zahlen, um sein Lebenswerk zu retten? Und was hat Lea Stern, die Besitzerin von Berlins spektakulärstem Nachtclub, mit alldem zu tun?“ 

Meine Meinung
Von Caren Benedikt und ihren Pseudonymen habe ich schon einige Romane gelesen, daher weiß ich, dass ihre Bücher immer interessant und unterhaltsam sind – so auch dieser.

Die Geschichte spielt in Berlin, Mitter der 1970er Jahre. Hanns Borchardt ist ein skrupelloser Geschäftsmann, und sein nächstes Bau-Projekt stellt alles Gewesene in den Schatten. Ein Grundstück fehlt ihm jedoch noch – und das gehört Lea Stern, die ihren erfolgreichen Club Paradies jedoch nicht aufgeben will.  Hanns versucht alles, um zu seinem Ziel zu kommen – ohne Rücksicht auf Verluste. 

Obwohl die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und jedem Kapitel auch immer voransteht, wer jetzt gerade berichtet, ist es doch Hanns, der den Mittelpunkt bildet. Er ist ein Egoist und Patriarch, der nur sein Geld und den damit verbundenen Luxus im Sinn hat – seine Ehefrau Maria behandelt er schlecht, seine Kinder Hanna und Holger leiden ebenfalls unter seiner Dominanz. Kurzum – er ist unsympathisch durch und durch. Maria ist zwar sympathisch, aber sie hätte ich gerne gerüttelt und geschüttelt – denn sie lässt sich völlig unterkriegen von ihrem Ehemann und von ihm vorschreiben, was sie tun oder sagen darf – ganz die unterwürfige Ehefrau. Sohn Holger kann das Ganze nicht ertragen und zieht kurzerhand aus – das mach ihn sympathisch. Er gerät dann aber in Kreise, die ihn moralisch in die Bredouille bringen. Hanna bleibt zwar zuhause, ermutigt aber ihre Mutter immer wieder, sich dem Willen ihres Ehemanns zu widersetzen – und auch sie geht ihre eigene Wege, die nicht immer den damals geltenden Konventionen entsprechen. Mein geheimer Liebling dieses Buches ist aber Lea Stern – sie strahlt eine kühle Gelassenheit und Stärke aus, und ich habe genossen, wie Hanns daran verzweifelt.

Während die erste Hälfte eher ruhig ist und man so die Charaktere in ihren Rollen kennenlernt, wird es in der zweiten dann von Seite zu Seite spannender – bis zu einem überraschenden Ende, das neugierig auf die Fortsetzung macht. Gelungen ist die Atmosphäre der 1970er Jahre – die hat die Autorin sehr gut eingefangen, insbesondere auch die vielen Probleme, die damals aufkamen: Es geht neben dem materiellem Konsum auch um die Studentenstreiks, um freie Liebe, um die RAF und die Pornofilmszene; mir war es ein wenig zu viel an Themen und einige hätte die Autorin auch weglassen können, ohne dass die Geschichte an Spannung verloren hätte.

Der Schreibstil ist eingängig und lebendig, so dass die Seiten rasch dahinfliegen. Die Autorin weiß, Atmosphäre zu schaffen und vor allem auch, langsam Spannung aufzubauen – gerade die zweite Hälfte hat mich wirklich richtig gefesselt. Ich bin nun gespannt, wie es weitergeht und empfehle das Buch gerne weiter.

Mein Fazit
Ein spannender Auftakt über einen skrupellosen Geschäftsmann, der im Berlin der 1970er wegen eines Großprojektes einige Intrigen spinnt und alles auf eine Karte setzt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn es mir ein wenig zu viel an Themen waren, die angerissen wurden – dennoch freue ich mich nun auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es weitergeht. 

Club Paradies
1. Im Glanz der Nacht


WERBUNG: Vielen Dank an den Blanvalet-Vrlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine,
    meine Rezension auf dem Blog gab es ja gestern dazu. Ich habe ebenfalls 4 Sterne vergeben. Es gibt ein paar Kritikpunkte und bin gespant, wie es in Band 2 weitergehen wird.
    Liebe Grüße
    Martina

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