[Rezension] Helen Frances Paris - "Das Fundbüro der verlorenen Träume"

Helen Frances Paris - Das Fundbüro der verlorenen Träume 
Gegenwartsliteratur
 

 Verlag: Goya Lit 
 ISBN 13: 978-3-833-74493-8
 Dauer: 719 Minuten
 Erschienen: 22.3.2022
 Originaltitel: “Lost Property”
 Übersetzer: Sophie Zeiss
 Sprecher: Julia Meier

   
Zum Inhalt
“Seit dem bitteren Verlust, der ihr Leben erschütterte, hat sich Dot von der Welt zurückgezogen. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit im Londoner Fundbüro und geht ganz in ihrem Job als Hüterin verlorener Dinge auf. Ihre größte Freude ist es, wenn sie jemandem einen vermissten Gegenstand wiedergeben kann. Denn hinter ihrer stacheligen Fassade schlägt ein sehr großes Herz. Als ein bekümmerter älterer Herr in ihr Fundbüro kommt, der eine Tasche mit einem Andenken an seine verstorbene Frau darin verloren hat, setzt Dot alles daran, Mr. Applebys Tasche wiederzufinden. Dabei findet sie schließlich auch etwas, wonach sie gar nicht gesucht hat: sich selbst und ihr wahrhaftiges Leben.” (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Das Cover lässt denken, dass es sich um reine Wohlfühllektüre handelt, und tatsächlich beginnt das Hörbuch auch genau so - dann aber werden verschiedene Handlungsstränge angesprochen, die doch auch Tiefe mit sich bringen. Nur leider wurde es dann auch etwas verworren.

Der Einstieg ist mir gut gelungen - Dot im Fundbüro, die auf der einen Seite etwas verschroben und zwangshaft wirkt, aber auf der anderen Seite zu einem liebenswerten Menschen mit großem Herz wird, wenn sie Fundstücke an ihre Besitzer zurückgeben kann. Warum sie sich so in das Fundbüro zurückgezogen hat und sich einem Leben außerhalb entzieht, erfährt man im Laufe der Geschichte. Und da wurde es für mich dann auch verworren - denn neben dem Erzählstrang der Vergangenheits-Dot wird in der Gegenwart dann auch die eines verloren gegangenen Fundstücks erzählt und wie es zu seinem Besitzer zurückkommen soll. Als Hörbuch war ich da an mancher Stelle verwirrt - zum einen, weil ich mich immer erst sortieren musste, wo und in welcher Zeit ich mich gerade befinde, zum anderen weil es auch gefühlsmäßig eine Achterbahnfahrt war. Der Einstieg in die Geschichte ist eher humorvoll, dann aber gibt es wirklich ernsthafte und schwierige Themen, am Ende wird es dann fast schon kitschig.

Dot ist zwar eine verschrobene, aber dennoch sympathische Protagonistin. Man merkt schnell, dass sie ihr Herz am rechten Fleck hat, warum sie das aber auch immer wieder zu verstecken weiß, erfährt man erst im Laufe der Geschichte. So sympathisch ich sie fand, konnte ich dennoch nicht immer nachvollziehen, warum sie handelt, wie sie es tut. 

Die Atmosphäre wechselt, ähnlich wie die Gefühlslagen - mal ist es oberflächlich und zum Schmunzeln, dann ernst und nachdenklich. Vielleicht funktioniert das als Buch besser, im Hörbuch war das an vielen Stellen schwierig. 

Julia Meier als Sprecherin mochte ich gerne, sie hat eine jugendliche, klare Stimme, die aber diese Gefühlswechsel gut einfangen konnte und damit dazu beigetragen hat, dass ich doch dran geblieben bin.
Insgesamt eine schöne Idee, in der Umsetzung hatte ich aber doch einige Punkte, die mich nicht überzeugt haben. 

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