[Rezension] Kerstin Pukowski - "Ladies View: Die Melodie jener Nacht"

Kerstin Pukowski - Ladies View: Die Melodie jener Nacht (Cliffs of Moher #4)
Krimi
 

ISBN-13: 978-3-958-76725-6
Seiten: 403 Seiten
Erschienen: Juli 2020
Umschlaggestaltung: Ernst Trümpelmann, unter Verwendung einer Illustration von © Kerstin Pukowski

   
Buchrückentext
„Ellas Gynäkologe wird tot in seiner Praxis aufgefunden und alles deutet auf Selbstmord hin. Nur wenige Tage später findet man seine ermordete Sprechstundenhilfe. Ella ist überzeugt, dass es zwischen diesen beiden Morden einen Zusammenhang gibt und macht sich auf eine gefährliche Reise aus Liebe, Leidenschaft und einem gut gehüteten Geheimnis. Eines jener Nacht, in der die Melodie einer jungen Frau für immer verstummte und fast zwei Jahrzehnte später wieder zum Leben erweckt wurde.“

Meine Meinung
Ella ist schwanger und sitzt wartend bei ihrem Gynäkologen. Doch sie wird nicht aufgerufen, so dass sie in sein Zimmer geht und ihn tot auffindet. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Als dann aber auch noch seine  Sprechstundenhilfe bei einem Raubmord umkommt, glaubt Ella nicht mehr an Zufall – und macht sich selber auf die Suche nach der Wahrheit.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt – in der Gegenwart wollen die Todesfälle aufgeklärt werden, die Handlungsebene 21 Jahre zuvor erzählt von einer jungen Frau, die ihr Kind verliert und danach aber als Gynäkologin andere Frauen behandelt. Wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen, ist zunächst unklar, nach und nach aber laufen die Stränge zusammen, bis sich am Ende ein zusammenhängendes Bild ergibt.

Der Plot ist gut durchdacht und schlüssig – dabei hat fast jeder ein Geheimnis, das sich erst im Laufe des Buches erschließt. Und so wird der Leser zum Mitraten aufgefordert und auf verschiedene Fährten gelockt.

Ella ist zwar eine sympathische junge Frau, sie handelt aber unglaublich naiv, so das ich oft die Augen verdrehen musste. Sie verplappert sich hier und da und gibt so Dinge zu den Morden preis, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, sie versucht sich vermeintlich unbemerkt an „Verhören“ und kann es nicht lassen, rumzuschnüffeln - nur ihrem Ehemann Ryan sagt sie nicht, was sie weiß und herausgefunden hat. Ryan, der als Inspektor die Mordermittlungen leitet, findet das natürlich nicht toll, da sich seine Ehefrau immer wieder einmischt, und so sich, aber auch das ungeborene Kind in Gefahr bringt. 

Nicht so gelungen fand ich den Schreibstil – in der Erzählebene der Vergangenheit gibt es viele Innenansichten und Gedankengänge, die ich beim Lesen als mühsam empfunden habe. Über Seiten hinweg mäandert die Protagonistin mit ihren Gedanken, suhlt sich geradezu darin – und das ganz ohne Absätze, was ich beim Lesen sehr ermüdend fand. In dem Erzählstrang der Gegenwart gibt es unglaublich viele Dialoge, die mir etwas hölzern und konstruiert vorkamen und die ich mit ihrer Überschwänglichkeit unglaubwürdig empfunden habe. Leider habe ich auch kein irisches Flair gespürt – zwar tauchen einige Städtenamen auf, die ich durch eigene Irlandreisen auch kannte, Atmosphäre habe ich jedoch nicht gespürt und auch Beschreibungen der Szenerien habe ich vermisst. 

Insgesamt bietet dieser vierte Teil rund um Ella, die anscheinend immer wieder in Mordfälle tappt, nette und kurzweilige Unterhaltung.   

Mein Fazit
Ein guter Plot und zwei Erzählstränge, die nach und nach ineinandergreifen – und eine Protagonistin, die mitten in einen Mord stolpert und sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder macht. Die Protagonistin ist etwas naiv, dabei aber sympathisch, gerne habe ich mit ihr geraten und den Mörder gesucht – und hatte so unterhaltsame Lesestunden.  

Cliffs of Moher
1. Cliffs of Moher: Dunkle Geheimnisse
2. Ring of Kerry: Das Vermächtnis
3. Muckross House: Schatten über Killarney
4. Ladies View: Die Melodie jener Nacht

WERBUNG: Vielen Dank an die Autorin Kerstin Pukowski für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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