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[Rezension] Anne Johannsen - "Enna Andersen und der falsche Täter"

Anne Johannsen – Enna Andersen und der falsche Täter (Enna Andersen #4)
Krimi
 

Verlag: Edition M
ISBN-13: ‎ 978-2-496-70926-1
Seiten: 349 Seiten
Deutsche Ersterscheinung: 22.2.2022
Umschlaggestaltung: semper smile, München
Umschlagabbildung: © javarman © Stephen Rees © caesart © Nejron Photo © Malte Florian Klein /shutterstock 

   
Zum Inhalt
"Vor einigen Jahren wurde Rieke Erken in der Nähe der ostfriesischen Kreisstadt Leer tot im Wald gefunden. Vieles deutete damals auf ihren Ehemann als Täter hin. Doch Hajo Erken wurde aufgrund einer offensichtlich manipulierten DNA-Spur vor Gericht freigesprochen. Ennas Team macht sich daran, den Fall komplett neu aufzurollen. Die intensiven Zeugenbefragungen ergeben, dass das Opfer jahrelang unter dem krankhaften Kontrollwahn des Ehemanns litt und händeringend nach einem Ausweg suchte. Damit rückt Riekes Mann wieder in den Fokus der Ermittlungen – doch welche Spur führt zum tatsächlichen Mörder?" (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich bin seit dem ersten Band der Reihe dabei, klar dass ich auch diesen neuen Fall rund um das Ermittlerteam von Enna Andersen lesen muss. Und wieder hat die Autorin einen spannenden Plot geschaffen, mich mehrfach durch überraschende Wendungen auf den Holzweg gelotst und am Ende dann doch alle offenen Fäden zusammengeführt.

Enna ist die Chefin der Truppe, die sich um sogenannte „Cold Cases“ kümmert, also um Kriminalfälle, die seinerzeit nicht gelöst wurden. Diesmal steht ein ungeklärter Mord auf der Tagesordnung, der bereits 5 Jahre her ist und für den es zwar einen Schuldigen gab, der aber wegen Manipulation von Beweisen nicht verurteilt werden konnte. 

Anna und ihr Team gehen die Ermittlungen klassisch an, indem sie Zeugen erneut befragen – und schon bald ergibt sich ein ganz neues Bild des Falles und schnell wird klar, dass die ermordete Rieke nicht ganz so das „Mäusschen“ ist, wie sie zunächst erscheint. Mehr will ich dazu gar nicht sagen – auf jeden Fall aber entwickelt sich der vermeintliche „einfache Mord“ zu einem sehr komplexen Fall, und mehrfach hat mich die Autorin durch überraschende Wendungen auf den Holzweg geführt. Es gibt im Verlauf der Ermittlungen viele neue Entwicklungen, die ich zumindest nicht irgendwie zusammengebringen konnte. Die Autorin aber hat es geschafft, alle losen Fäden zusammenzführen, so dass am Ende alles ineinandergreift und sich ein plausibler Abschluss findet.

Ich mag das Ermittlerteam und finde es immer wieder klasse, wie sie sich zusammenraufen, denn unterschiedlicher können Charaktere kaum sein. Enna ist die Überlegte, die sich zwar auch mal auf unkonventionelle Methoden einlässt, dabei aber immer mit einem sehr realistischen Auge den Überblick bewahrt. Anders ist da ihr Kollege Paulsen, der gerne schon mal lospoltert und dann wieder von Enna zurückgepfiffen werden muss. Auch Pia ist im Austeilen gut, obwohl sie das Küken der Truppe ist; sie hat ein ganz spezielles Verhältnis zu Paulsen, was ein bisschen an eine Hassliebe erinnert. Der vierte im Bund und zuletzt dazu gestoßen ist Jens, der vor allem im Innendienst arbeitet und so durch seine Recherchen wertvolle Informationen für das Team zusammenträgt. 

Wie so oft in Reihen lernt man die Hauptfiguren natürlich auch im privaten Bereich mehr und mehr kennen – und auch hier macht es mir Spaß, die Entwicklung vor allem von Enna und Pia zu verfolgen. Den Fall selber kann man auch ohne die Vorbände gut lesen und verstehen, ich finde aber gerade diesen Aspekt der persönlichen Entwicklung auch immer interessant und empfehle daher, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Der Schreibstil ist locker und oft umgangssprachlich, manchmal vielleicht ein bisschen direkt und grob, wobei ich denke, dass das ein bisschen die Atmosphäre in dem Team rüberbringen soll. Auf jeden Fall aber fliegen die Seiten rasch dahin – was natürlich auch daran liegt, dass die Geschichte spannend ist und sich immer wieder ganz neue Aspekte zeigen. Lediglich im ersten Drittel gab es mal eine etwas langatmigere Passage, am Schluss aber wird auch der belohnt, der fulminante Enden mag.
Ich bin jetzt schon gespannt auf den nächsten Band und gebe diesem hier 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein toller neuer Fall für das Ermittlerteam um Enna Andersen – aber nicht nur der Fall selber ist spannend und interessant, es macht auch Spaß, die Hauptfiguren bei ihrer Entwicklung mit zu verfolgen. Ich gebe diesem Band 4 von 5 Sternen. 
 
Enna Andersen
4. … und der falsche Täter

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und an den Verlag Edition M für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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