[Höreindruck] Raynor Winn – "Der Salzpfad"

Raynor Winn – Der Salzpfad
Erfahrungsbericht
 

ISBN: 4064066544959
Dauer: 678 Minuten
Erschienen: 30. Juni 2020
Originaltitel: „The Salt Path“
Übersetzer: Heide Horn und Christa Prummer-Lehmair
Sprecher: Jutta Speidel

   
Zum Inhalt 
„Raynor und Moth, seit 32 Jahren ein Paar, verlieren durch zwei Schicksalsschläge in kürzester Zeit alles, ihre Farm in Wales, ihre Lebensgrundlage, ihre Gewohnheiten, ihr soziales Umfeld - ihr Zuhause. Mit zwei Rucksäcken machen sie sich auf den Weg, eigentlich in eine beängstigende Obdachlosigkeit, aber sie gehen los mit der Hoffnung, eine Lösung zu finden. Ihr Plan: den wildesten und längsten Küstenweg Englands zu wandern, den South West Coast Path. Auf 1000 km Zeit gewinnen, den Kopf frei zu bekommen und Kraft zu sammeln. Wie holt man sich das eigene Leben und die Würde zurück, wenn man so weit aus der Bahn geworfen wurde?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Eigentlich sind solche Bücher genau meins – jemand begibt sich auf Reisen und beschreibt dabei, was er sieht, denkt und fühlt. Bei diesem Buch jedoch hat es für mich nicht richtig geklappt, weil ich die Motivation der beiden Wanderer überhaupt nicht verstanden habe und sie ihre Reise doch sehr unbedarft und naiv angegangen sind.

Obwohl doch gerade das der interessantere Teil für mich schien, also die Wanderung auf dem South West Coast Path, hat mich genau dieser eher gelangweilt, dafür aber hat mich die Vorgeschichte, dass Raynor und Moth alles verloren haben und somit obdachlos sind, weitaus mehr gefesselt. Richtig verstanden habe ich die beiden nicht, und wie es scheint, sind sie auch nicht ganz unschuldig an ihrem sicherlich tragischen Verlust – dass sie aber keine Lösung herbeiführen, die neue Situation irgendwie anpacken und versuchen, wieder auf die Beine zu kommen, sondern den Kopf in den Sand stecken und sich schlecht vorbereitet auf eine unbestimmte Wanderung begeben, das verstehe ich überhaupt nicht, Und wenn ich dann auch noch höre, dass Moth unheilbar erkrankt ist und klar ist, dass er irgendwann sterben wird, verstehe ich diese unvorbereitete Reise nochmal weniger. Das Schicksal der beiden ist tragisch, ja – aber das Argument, wir begeben uns auf Reise, um nicht in einer Sozialwohnung zu landen, erscheint mir sehr vage. Trotzdem hatte diese Vorgeschichte seinen Reiz, und ich muss gestehen, dass sie mich auch gefesselt hat. Ganz im Gegensatz zu der eigentlichen Wanderung. Hatte ich gedacht, dass es tolle Wegbeschreibungen gibt, interessante Begegnungen oder auch Gespräche und Gedanken über Großes und Kleines – ich habe mich getäuscht. Eigentlich geht es immer nur um Essen und Trinken und wo das Zelt aufgebaut wird. Und leider muss ich sagen, dass die beiden auch hier mehr als naiv durch die Lande ziehen, in keinster Weise vorausschauend handeln und auch mit dem wenigen Geld, das sie haben, nicht umzugehen wissen.

Schade -. Ich hatte wirklich mehr Inspiration für mich selber erwartet, letztlich aber war ich froh, als das Hörbuch zu Ende gehört war. Die Sprecherin Jutta Speidel aber hat mir sehr gut gefallen hat und mich mit ihrer Interpretation positiv überrascht. 

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