[Rezension] Robert Dugoni – "Das Grab meiner Schwester"

Robert Dugoni – Das Grab meiner Schwester (Tracy Crosswhite #1)
Kriminalroman
 

Originaltitel: „My Sister’s Grave“ (2014)
Übersetzerin: Dorothee Danzmann
Verlag: Edition M
ISBN-13: 978-1-503-94830-3
Seiten: 479 Seiten
Deutsche Ersterscheinung: 1. September 2015
Umschlaggestaltung: buerosued°, München

   
Buchrückentext
„Vor zwanzig Jahren verschwand Sarah, die jüngere Schwester von Tracy Crosswhite, spurlos. Tracy fragt sich seitdem, was damals wirklich geschah, denn sie glaubt nicht, dass Edmund House, der wegen des Mordes an ihrer Schwester angeklagt und verurteilt wurde, Sarah tatsächlich umgebracht ha, Zwar hatte House schon einmal wegen Vergewaltigung im Gefängnis gesessen, aber zu viel ist im Prozess gegen ihn unklar geblieben. Tracy will die Wahrheit wissen und für Gerechtigkeit sorgen. Sie wird Polizistin und widmet sich als Detective im Morddezernat der Stadt Seattle ihr Leben der Jagd nach Schwerverbrechern. Da tauchen zwanzig Jahre nach Sarahs Verschwinden deren sterbliche Überreste auf, und zwar unweit des Städtchens Cedar Grove, in dem Tracy und Sarah aufwuchsen. Tracy kehrt in ihre Heimat in den nördlichen Cascade Mountains zurück, fest entschlossen, nach all den Jahren endlich Antworten auf ihre vielen Fragen  zu finden. Bei ihrer Suche entdeckt sie lang gehegte Geheimnisse, aber nicht nur das: Sie stößt eine Tür auf, hinter der tödliche Gefahr auf sie lauert.“

Meine Meinung
Robert Dugoni ist mir immer wieder mit seinen Büchern aufgefallen, so dass ich unbedingt mal etwas von ihm lesen wollte. Und mit diesem ersten Band der Tracy Crosswhite Reihe hat er mich sehr gut unterhalten.

Tracy Crosswhite hat nie aufgegeben, das plötzliche Verschwinden ihrer Schwester aufzuklären. Alle gehen von Mord aus, aber eine Leiche wurde nie gefunden. Als 20 Jahre später ein Skelett gefunden wird, ist sie sicher, dass es sich um ihre Schwester handeln muss. Schafft Tracy es, den Fall aufzurollen und Klarheit über den Tod ihrer Schwester Sarah zu erhalten?

Den Einstieg fand ich ein wenig langatmig – irgendwie musste ich mich erst in den sehr amerikanischen Plot einfinden und die vielen Hautfiguren kennenlernen. Tracy ist eine davon – aufgewachsen in einem kleinen Ort namens Cedar Grove, geht sie nach dem Tod ihrer Schwester zur Polizei nach Seattle. Es gibt verschiedene Handlungsebenen – zum einen die in der Gegenwart, in der man Tracy im Kreis ihrer Kollegen kennenlernt, und dann die der Vergangenheit, in der man in Rückblenden das Verschwinden von Sarah erlebt und auch die Freunde und Familie von Tracy kennenlernt. Tracy ist durchaus sympathisch, auch wenn sie einige Klischees erfüllt – die taffe Polizistin, die vor keinem Konflikt zurückschreckt, eine harte Schale, aber auch einen weichen Kern hat, den sie gut zu verstecken weiß. Sie arbeitet zusammen mit Dan, einem Freund aus Kindertagen, der Anwalt geworden ist – als Kind wurde Dan immer ein bisschen belächelt, als Anwalt hat er sich aber gemausert und ist nun nicht nur ein intelligenter, sondern auch gut aussehender Mann. Klischeehaft sind auch die Bösen – die durch und durch böse sind und einige Herren, die genau den Bildern entsprechen, die ich zum Beispiel bei bestimmten Berufsgruppen im Kopf hatte. 

Trotz der Stereotypen konnte ich aber mit Tracy fühlen – ihre Verzweiflung, ihren Schmerz und auch ihre Wut. Und dadurch bin ich immer mehr in die Geschichte eingetaucht und wollte nun auch wissen, was sich damals wirklich abgespielt hat. 

Das Buch ist eine Mischung aus Kriminalroman und Justizthriller – und gerade die Verhöre im Gerichtssaal haben mir sehr gut gefallen. Es gibt einige Wendungen und Überraschungen und mehrfach bin ich in gelegte Fallen getappt, wie alles abgelaufen sein könnte – die Auflösung habe ich tatsächlich nicht erahnt. Der Prozess endet in einem großen Finale, in dem richtig Fahrt aufgenommen und es richtig spannend wird. 

Der Schreibstil ist leicht zu lesen, es gibt viele Dialoge und eher kurze Kapitel, so dass sich das Buch rasch und flüssig lesen lässt – so wie ich es bei einem Krimi oder Thriller eigentlich auch erwarte. Der Plot ist geschickt aufgebaut und alle irgendwie lose erscheinenden Enden laufen zusammen und bilden einen in sich passenden Abschluss. 

Nach leichten Einstiegsschwierigkeiten habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und gebe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein guter Plot, de rein bisschen braucht, um zu fesseln, der mich dann aber doch komplett in seinen Bann ziehen konnte. Vieles ist ein wenig klischeehaft, die Spannung hat für mich aber überwogen, so dass ich rasch durch die Seiten geflogen bin und 4 von 5 Sternen vergebe.

Reihenfolge Tracy Crosswhite
1. Das Grab meiner Schwester
2. Ihr allerletzter Atemzug
3. Am Rande der Lichtung
4. Die Tote im Käfig
5. Vor deinen Augen
6. Ein fatales Versprechen
7. Auf kalter Spur 
8. Dem Tod auf den Fersen
9. What She Found (noch nicht übersetzt)

Kurze Vorgeschichten zur Serie
1. The Academy (noch nicht übersetzt)
2. Third Watch (noch nicht übersetzt)

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