[Rezension] Anna Johannsen – "Enna Andersen und die verlorene Zeit"

Anna Johannsen – Enna Andersen und die verlorene Zeit (Enna Andersen #5)
Krimi
 

 Verlag: Edition M
 ISBN-13: 978-2-496-71212-4
 Seiten: 331 Seiten
 Erschienen: 21.2.2023
 Umschlaggestaltung: semper smile, München,   www.sempersmile.de
 Umschlagmotiv: © Lukrecja /Shutterstock; © baxys /Shutterstock;  © javarman /Shutterstock; © Stephen Rees  /Shutterstock; © caesart /Shutterstock

   
Zum Inhalt
„Vor über zwanzig Jahren wurden die Eltern der Hauptkommissarin Enna Andersen brutal ermordet. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Ronald Grothe beteuert von Anfang an seine Unschuld und hofft nach seiner Freilassung auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Inzwischen zweifelt auch Enna an dem Urteil des Gerichts. Sie nimmt sich drei Wochen frei, um den wahren Täter auf eigene Faust zu suchen. Eine Spur führt sie in die ehemalige Hamburger Anwaltskanzlei ihres Vaters, eine andere zu zwei Mandanten, die Ennas Vater vor Gericht verteidigt hat. Mit der Unterstützung ihrer Oldenburger Kollegen taucht Enna tief in die Vergangenheit ihrer Familie ein und bewegt sich dabei in einer für sie äußerst gefährlichen Umgebung.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich mag die Reihe um Enna Andersen, die sich mit ihrem Team sogenannter „Cold Cases“ annimmt – diesmal aber steht ein persönlicher Fall im Mittelpunkt.

Anna Johannsens Eltern wurde vor über 20 Jahren gewaltsam getötet, zwar gibt es auch einen Täter, der seine Strafe abgesessen hat, der aber bis zum Schluss seine Unschuld beteuert hat. Anna hat das Thema jahrelang verdrängt, jetzt aber ermittelt sie privat, um endlich den wahren Täter zu finden. Dabei erhält sie natürlich Unterstützung ihres Teams…

Ich weiß nicht, warum mich dieser Fall nicht so richtig fesseln konnte, denn bloß weil er persönlichen Bezug hat, ist er ja nicht minder interessant. Und tatsächlich tun sich bei den Ermittlungen auch düstere Dinge auf, von denen Anna zu Beginn gar nichts geahnt hat. Weit in die Vergangenheit muss sie ermitteln, bis Geheimnisse ans Licht kommen, die Anna niemals für möglich gedacht hätte. Dafür, dass es um ihre Eltern ging, war sie erstaunlich nüchtern – und ohne die Unterstützung ihrer Kollegen, wäre sie dem Ganzen wohl auch nicht auf den Grund gekommen. 

Es gibt wieder viele „Bösewichte“ und auch viele Sackgassen, die die Autorin gestrickt hat – als Leser hat man nur wenig Möglichkeiten mitzuraten, da einfach zu viele Informationen fehlen und sich erst nach und nach immer wieder neue Optionen eröffnen. Natürlich gibt es auch wieder einige gefährliche Szenen, und Enna wäre nicht Enna, wenn sie sich nicht selber in Gefahr bringen würde und auch mal gegen übliche Konventionen verstößt.

Gefallen hat mir, dass ihr Team so hinter ihr steht, etwas fragwürdig ist aber, dass es sich Mittel und Wege bedient, die ja eigentlich nicht nutzbar gewesen wären. Schön fand ich auch, dass sich Jens, der erst kürzlich zum Team dazugekommen ist, so gut eingefunden hat und fleißig unterstützt. 

Der Schreibstil ist einfach, was mich aber bei diesem Kriminalroman nicht gestört hat, da ich in diesem Genre keine „schönen Sätze“ erwarte. Gefehlt hat mir aber die Spannung, denn leider habe ich diesmal nicht mit Enna gefiebert, sondern ihre ganzen Bemühungen nur von außen betrachtet, nicht aber wirklich gefühlt. Und das ist sehr schade, da es doch um ihren ganz persönlichen Fall ging und ich grundsätzlich ja auch wissen wollte, ob es einen anderen Täter als den Verurteilten gibt.

Leider fand ich diesen Teil deutlich schwächer als die Vorgänger – abgesehen davon, empfehle ich unbedingt, die Reihe von Beginn an zu lesen, da schon in den Vorgängerbänden immer mal wieder auf den Tod der Eltern eingegangen wird, unabhängig davon, dass der jeweilige Fall in sich abgeschossen ist. 

Diesem fünften Band der Reihe gebe ich gute 3 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Leider fand ich diesen persönlichen Fall von Enna Andersen nicht sehr spannend und habe bei den eher geheimen Ermittlungen kaum mitgefiebert. Gefallen hat mir aber der Zusammenhalt in dem Team, trotzdem war ich wenig gefesselt und gebe daher „nur“ gute 3 von 5 Sternen.

Enna Andersen
5. … und die verlorene Zeit

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und an  Edition M für die Breitstellung des Leseexemplars.

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