Diane Setterfield – Was der Fluss erzählt
Historischer Roman
Originaltitel: „Once upon a River“ (4.12.2018)
Übersetzer: Anke & Eberhard Kreutzer
Verlag: Random House Audio
ISBN-13: 978-3-8371-5272-2
Dauer: 962 Minuten
Erschienen: 19. Oktober 2020
Sprecherin: Simone Kapst
Zum Inhalt
„Eine stürmische Winternacht im England des späten 19. Jahrhunderts: In der Gaststube des „Swan“ sitzen die Bewohner von Radcot zusammen und wärmen sich an ihren Geschichten und Getränken, als ein Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm hereinstolpert, das er aus der Themse geborgen hat. Die herbeigerufene Krankenschwester kann nur noch den Tod feststellen. Als sie jedoch ein paar Stunden später erneut nach dem Kind schaut, bemerkt sie, dass es wieder atmet. Ein Wunder oder gar Zauberei? Oder gibt es eine medizinische Erklärung? Viel dringlicher wird jedoch bald die Frage: Woher kommt das mysteriöse Mädchen und welche Rolle spielt der Fluss in seiner Geschichte...?“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Diane Setterfield kann schreiben – auf jeden Fall; dass mich das Hörbuch nicht so überzeugen konnte, liegt am ehesten an den vielen Handlungssträngen, bei denen man schnell mal durcheinander kommen kann.
Die Geschichte spielt in England, Ende des 19. Jahrhunderts – ein schwerverletzter Mann kommt mit einem leblosen Mädchen im Arm in ein Wirtshaus; zuerst denkt man, das Kind sei tot, dann aber atmet es, bleibt aber verstummt. Da keiner das Mädchen kennt, melden sich im Verlauf mehrere Menschen, die meinen, es zu kennen und „Anspruch“ auf sie zu erheben. Doch zu wem gehört sie nun wirklich? In Rückblenden lernt man die verschiedenen Menschen kennen, warum sie meinen, das Mädchen gehöre zu ihnen und was sie alles erlebt haben. Dabei wechseln die Perspektiven und als Leser erlebt man fast schon ein Tauziehen um das 4-jährige Kind.
Die Geschichte ist sehr atmosphärisch und ich hatte viele Bilder vor Augen – dafür nimmt die Autorin sich auch Zeit, Szenen zu beschreiben, Charaktere zu entwickeln und so eine über das ganze Buch hinweg eher düstere Stimmung aufzubauen. Der Schreibstil ist angenehm, manchmal sogar poetisch, insgesamt sehr warm und emotional.
Die verschiedenen Erzählperspektiven haben es mir ein wenig schwer gemacht, zumal sie im Hörbuch ohne Ankündigung wechseln, so dass man immer erst merkt, um wen es gerade geht, wenn ein Name fällt. Zwar sind die einzelnen Schicksale durchaus interessant und auch berührend, dennoch waren sie mir zu ausführlich erzählt, zu langatmig, so dass ich immer wieder mit meinen Gedanken abgeschweift bin.
Simone Kabst als Sprecherin hat mir gut gefallen mit ihrer eher dunklen Stimme, die sehr gut zum Setting passt und die Atmosphäre wunderbar transportiert. Vielleicht hätte diese Geschichte als Buch für mich besser gepasst, als Hörbuch aber war ich an mancher Stelle etwas verloren. Ich gebe 3 von 5 Sternen.
Liebe Sabine,
AntwortenLöschenum dieses Buch schleiche ich schon eine Ewigkeit herum und ich weiß noch immer nicht, ob es etwas für mich ist oder nicht =)
Hab ein schönes Wochenende!
Martina