Thea Dorn - Die Hirnkönigin
Krimi
Verlag: Goldmann-Verlag
ISBN-13: 978-3-442-44853-1
Seiten: 285 Seiten
Erschienen: 1.9.2001
Ersterscheinung: 1999
Umschlaggestaltung: Design Team, München
Umschlagabbildung: Bavaria/VCL
Buchrückentext
„Die Berliner Journalistin Kyra Berg hat von der Feuilleton-Redaktion ihrer Zeitung ins Mordressort gewechselt. Sie hat genug von Hauptstadt-Zeitgeist und Kulturgewäsch und will sich endlich mit etwas Handfestem beschäftigen. Gerade hat sie begonnen, an einer Serie über Berliner Mörderinnen zu arbeiten, da wird die kopflose Leiche ihres Chefredakteurs gefunden. Der war bekannt dafür, seinen weiblichen Angestellten nachzusteigen, und so hat Kyra den Verdacht, dass es sich bei dem außergewöhnlich brutalen Mord um den Racheakt einer Frau handelt. Bevor ihre Recherchen zu konkreten Ergebnissen führen, findet man die nächste Leiche – einen pensionierten Bibliotheksangestellten. Kyra macht sich auf die Suche nach Verbindungspunkten, und was sie dann entdeckt, lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren…“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Thea Dorn kenne ich aus diversen Literatursendungen, daher war ich sehr gespannt auf diesen Krimi, zumal er auch den Deutschen Krimipreis erhalten hat. Leider aber war ich enttäuscht und hatte ganz andere Erwartungen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt – zum einen die der Journalistin Kyra Berg, zum anderen die des Täters. Kyra Berg hat gerade erst ihr Ressort gewechselt und will daher unbedingt eine große Story schreiben. Dafür schreckt sie nicht davor zurück, auch mal über die Grenzen zu gehen und sich unlauterer Recherchen zu bedienen. Sie ist ein schnodderiger Typ und tritt so immer wieder in Fettnäpfe; sie gibt sich cool, ohne es in meinen Augen zu sein, und war mir leider von Anfang an unsympathisch.
Die Passagen des Täters fand ich wirklich eklig und gruselig – da ist ein kranker Mensch am Werk, der auch vor widerlichen Aktionen nicht zurückschreckt – mehr will ich gar nicht sagen, vielleicht aber soviel: Der Titel des Buches macht wirklich Sinn.
Auch die anderen Figuren waren nicht unbedingt auf Sympathie angelegt, zudem hat die Autorin sich hier einiger Klischees bedient – und so bleibt leider keine Figur, die ich wirklich gerne verfolgt habe.
Der Fall in sich ist schlüssig, das Ende mit der Auflösung für mich nicht vorhersehbar, auf jeden Fall aber ziemlich krank.
Überrascht hat mich der Schreibstil – der ist sehr einfach und plump, selbst für einen Kriminalroman – dadurch fliegt man zwar durch das Buch, ich fand diesen umgangssprachlichen und vor allem schlichten Stil aber zu banal und auch unnötig; da hatte ich wohl andere Erwartungen an Thea Dorn und war deswegen sehr enttäuscht.
Vielleicht hatte ich wegen der Auszeichnung des Deutschen Krimipreises mehr erwartet, geblieben ist bei mir aber nur ein fades Gefühl und die Erinnerung an einen ekligen Krimi mit unsympathischen Figuren und einem platten und schlechten Schreibstil. Schade – aber ich kann das Buch nicht empfehlen.
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