[Leseeindruck] Philip Roth - "Das sterbende Tier"

Philip Roth - Das sterbende Tier
Gegenwartsliteratur
 

 Originaltitel: „The dying animal“ (2001) 
 Übersetzer: Dirk van Gunsteren
 ISBN: 3-446-20273-0
 Seiten: 165 Seiten
 Erschienen: 2003

   
Zum Inhalt
„David Kepesh, ein in Ehren ergrauter Kulturkritiker, ist über sechzig, als er die Studentin Consuela kennen lernt, die sein Leben in erotische Turbulenzen stürzt ...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich hatte von Philip Roth schon „Der menschliche Makel gelesen“ und war vom Schreibstil angetan – als ich dann dieses Buch in einem Bücherschrank entdeckte, war klar, ich nehme es mit.

Es ist die Geschichte des 62-jährigen Dozenten David Kepesh, der sich gerne mit jüngeren Frauen umgibt und auch sexuelle Beziehungen mit ihnen pflegt. Speziell geht es um die 38-jährige Consuela, der er verfallen ist, so weit, dass er gedanklich den ganzen Tag bei ihr ist, wohl wissend, dass auch diese Beziehung irgendwann enden wird…

Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen – Philip Roth weiß mit Worten umzugehen, kann mit ihnen Atmosphäre einfangen und den Leser mit seinen mäandrierenden Gedanken fesseln. Für mich ist es ein Stil, in den ich gerne eintauche und der mich irgendwie auch einhüllt. Dass Philip Roth sich aber auch in diesem Buch fast ausschließlich sexuellen Themen widmet, hat mir nicht zugesagt. Denn in großen Teilen geht es um die sexuellen Aktivitäten des ungleichen Paares, um die Obsession Davids, um seine Besessenheit und Eifersucht. Im letzten Drittel kommt dann eine schwere Erkrankung ins Spiel, aber auch diese lässt den Fokus auf sexuelle Gedanken und Wünsche nicht verschwinden, auch in dieser Situation noch bleibt Sexualität, Attraktivität und Körperlichkeit das zentrale Thema. Sowas möchte ich nicht Seite um Seite lesen, auch nicht, wenn der Stil großartig ist – denn letztlich bleibt bei mir nun der fade Geschmack, ausschließlich von den sexuellen Begierden eines älteren Herrn gelesen zu haben. Schade. 

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