Philip Sington – Das Einsteinmädchen
Historischer Roman
Originaltitel: „The Einstein Girl“ (2009)
Übersetzerin: Sophie Zeitz
Verlag: dtv premiuum
ISBN-13: 978-3-423-24783-2
Seiten: 459 Seiten
Erschienen: 1.7.2010
Umschlaggestaltung: Balk & Brumshagen
Umschlagabbildung: Wildes Blut, Atelier für Gestaltung, Stephanie Weischer unter Verwendung eines Fotos von Steve Vaccariello
Buchrückentext
„Berlin 1932. Eine junge Frau wird im Wald bei Caputh bewusstlos aufgefunden und in die Charité eingeliefert. Als sie aus dem Koma erwacht, kann sie sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen. Man hat nur einen Programmzettel von einem Vortrag Albert Einsteins bei ihr gefunden. Martin Kirsch, der zuständige Psychiater, ist fasziniert von diesem Fall – und von seiner Patientin. Wer ist sie? Gibt es eine Verbindung zu Einstein, dem berühmtesten Wissenschaftler der Welt?“
Meine Meinung
Das Buch war ein Geschenk und stand jetzt sehr lange ungelesen in meinem Schrank – dabei klingt der Klappentext spannend und interessant. Auch der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen, dann aber plätscherte die Handlung nur noch leise vor sich hin, und ich habe den Roman als sehr langatmig empfunden.
Eine junge Frau wird im Herbst 1932 bewusstlos in der Nähe der Einsteinschen Sommerresidenz aufgefunden – als sie aufwacht ist und bleibt sie ohne Erinnerung. Nur ein Zettel, den sie bei sich trägt, gibt Hinweise; und ihr einen Namen. Denn es ist die Ankündigung einer Vorlesung des berühmten Wissenschaftlers Einstein – und damit ist das Einstein-Mädchen geboren.
In der Charité nimmt sich der Psychiater Martin Kirsch des Falles an – und verstrickt sich selber immer mehr in die Suche nach der wahren Identität des Einstein-Mädchens.
Es hört sich nach einem spannenden Plot an, leider aber ist der Spannungsbogen insgesamt nur sehr flach. Dabei ist Martin Kirsch eine interessante Figur – bestimmte Umstände haben den ehemaligen Chirurgen in die Psychiatrie gebracht, auch er hat ein Trauma erlitten, dass durch den Fall wieder an die Oberfläche kommt, dazu trägt er ein Geheimnis bei sich, dass die eigentlich geplante Hochzeit unmöglich macht. All das lässt ihn hadern mit seiner privaten und beruflichen Zukunft. Er ist die ganze Zeit ein wenig geheimnisumwoben, ich fand das aber spannend und habe ihn gerne begleitet. Die anderen Figuren bleiben dagegen deutlich blasser, und so richtig habe ich kein Gefühl für sie entwickelt. Das Einstein-Mädchen, um das es ja eigentlich vorrangig geht, steht mehr am Rande als im Mittelpunkt, zu Einstein selber habe ich kaum ein Gefühl entwickelt, obwohl ich schon mal einen Roman zu ihm gelesen habe und einiges aus seinem Leben weiß.
Es gibt einige Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen, und grade das Ende hat mir gut gefallen – weil es in sich schlüssig und glaubhaft ist. Leider ist die Erzählweise sehr langatmig und langweilig, und immer wieder bin ich mit meinen Gedanken beim Lesen abgeschweift. Der Schreibstil ist gut lesbar, weder besonders ausufernd noch besonders pointiert. Die Atmosphäre der damaligen Zeit, die sich ja in einem besonderen Umbruch befand, habe ich aber leider kaum spüren können.
Ich hatte mich auf einen fesselnden Roman zur Zeit der Weimarer Republik gefreut, leider war ich aber gar nicht gepackt von der Geschichte – zwar löst sich alles am Ende schlüssig auf, aber der Weg dahin konnte mich nicht überzeugen. Schade.
Mein Fazit
Ein interessanter Plot, der eine spannende Geschichte vermuten lässt, leider aber ist die Umsetzung ohne Spannungsbogen, und zwischendurch plätschert die Handlung langatmig vor sich hin. Ich kann das Buch daher nur bedingt empfehlen.
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