Nina Blazon - Das Wörterbuch des Windes
Gegenwartsliteratur
Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN-13: 978-3-844-92501-2
Dauer: 1100 Minuten
Erschienen: 28.9.2020
Sprecher: Reinhard Kuhnert, Eva Gosciejewicz
Zum Inhalt
„In Island, der Insel der Winde, treffen sie am Walfjord aufeinander: die deutsche Touristin Swea, deren Ehe gerade auf der gemeinsamen Reise zerbrochen ist, der ehemalige Lehrer Einar Pálsson und der scheue Jón Árnarsson. In Einars Haus am Meer versucht Swea noch einmal ganz neu anzufangen. Früher hat sie Kunst studiert, wollte malen, Liebhaber sammeln und auch sonst in jeder Hinsicht frei sein. Aber kann man wirklich alles auf Null setzen? Auf der Suche nach Antworten entdeckt Swea das Leben und das Lieben neu und wagt es schließlich, ihre eigenen Geister zurückzulassen und dem Weg des Windes zu folgen.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Mir war nicht bewusst, dass Nina Blazon auch Gegenwartsromane geschrieben hat, daher war ich gespannt, wie mir dieser gefallen wird. Insbesondere auch, weil ich Island als Ort, wo die Geschichte spielt, sehr ansprechend fand.
Swea und ihr Mann fliegen nach Island, um ihrer Ehe neuen Schwung zu geben – doch genau das Gegenteil geschieht und sie zerbricht. Swea bleibt daraufhin auf Island, um sich neu zu orientieren und findet Unterkunft bei Einar, einem pensionierten Lehrer. Auch Jón ist ein „Gestrandeter“, ebenso ein aufmüpfiges Pferd. Zwischen ihnen entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, und Swea entdeckt ganz neue Seiten bei sich um in ihrem Leben.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr gut gelungen, insbesondere auch, weil die Autorin Island und das gesamt Lokalkolorit sehr gut beschrieben hat. So hatte ich viele Bilder vor Augen und verspüre nun auch den Wunsch, dieses Land einmal zu bereisen. Aber auch die Geschichte von Swea konnte mich fesseln – sie ist eine sympathische Frau, die ich gerne begleitet habe und die ich für ihren Mut, auf Island zu bleiben, um sich ihrer selbst wieder klar zu werden, auch bewundert habe. Ohne Geld und ohne Kenntnisse der isländischen Sprache kämpft sie sich durch.
Doch dann entstanden im Mittelteil doch einige Längen, auch wenn die Freundschaften, die sich entwickeln und die Geschichten um ihre neuen Freunde auch ihren Reiz hatten. Aber es wird alles sehr langsam erzählt, so dass ich doch immer wieder mit meinen Gedanken abgeschweift bin.
Toll ist dennoch der Schreibstil von Nina Blazon – ich habe ihn als rund und harmonisch empfunden, ohne dabei aber blumig oder schnörkelig zu sein – einfach angenehm zum Zuhören; dazu dann die eindrücklichen Beschreibungen von Land, Leuten und lokaler Kultur – das war wirklich sehr einprägsam. Leider aber konnte das nicht über die Längen hinwegtäuschen, die ich in der zweiten Hälfte gespürt habe – auch die Sprecher Eva Gosciejewicz und Reinhard Kuhnert, die ich beide sehr mag und deren Art des Vorlesens ich sehr schätze, haben nicht über die Längen hinwegtäuschen können.
Trotzdem war es ein schönes Hörerlebenis, gerade weil es mir Island ein wenig näher gebracht hat und ich in der Sprache durchaus auch abtauchen konnte.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenIch kannte bisher auch nur die Jugend-Fantasyromane der Autorin und wusste nicht, dass sie auch anderes geschrieben hat! Island ist ein toller Schauplatz - der mich definitiv reizt und hier ja auch toll beschrieben wurde, was ich so rauslese. Die Geschichte selber hat jetzt aber nicht so wirklich mein Interesse geweckt, obwohl ich es schön finde, dass es hier eher um Freundschaft als um Liebe geht? Das vermisse ich ja in vielen Büchern...
Ich wünsch dir einen wunderschönen Sonntag!
Liebste Grüße, Aleshanee