[Rezension] Elisabeth Beer - "Die Bücherjägerin"

Elisabeth Beer - Die Bücherjägerin
Gegenwartsliteratur
 

ISBN-13: 978-3-832-16638-0
Seiten: 430 Seiten
Ersterscheinung: 15.8.2023
Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben, Köln
Umschlagabbildung: © saemilee /iStockphoto und 19th era 2/Alamy Stock Foto

   
Buchrückentext
„Sarah ist Antiquitätenhändlerin, Restauratorin und ein wenig anders als andere Menschen. Seit dem Tod ihrer Tante lebt sie in deren Villa mit dem wilden Garten. Ihre einzige Gesellschaft: die Schildkröten Bonnie und Clyde. Doch dann bittet der junge Bibliothekar Benjamin sie, ihn beim Finden einer alten Karte zu helfen. Sarah zögert, doch schließlich wagt sie es, begibt sich mit Ben auf eine Reise nach Frankreich und England – eine Reise, die alles verändern wird.“ 

Meine Meinung
Ich habe das Buch auf der Leipziger-Buchmesse entdeckt – und klar, wenn im Titel schon das Wort „Bücher“ enthalten ist, bin ich als Leseratte natürlich neugierig. 

Die Antiquitätenhändlerin Sarah kann nicht gut mit Menschen und lebt seit dem Tod ihrer Tante zurückgezogen in deren Haus. Sie muss nur kurz überlegen, ob sie das Angebot des Bibliothekars Benjamin annimmt, ihn bei der Suche nach einer alten Karte zu unterstützen – die Hinweise führen die beiden nach Frankreich und England. Sie sind ein gutes Team und können gewisse Sympathien füreinander auch nicht verhehlen…

Die Geschichte hat mehrere Ebenen – zum einen gibt es die Suche nach der verlorenen Karte, die ein bisschen einem Roadtrip gleicht, zum anderen eine Liebesgeschichte, die sich langsam entwickelt und dadurch, zwar vorhersehbar, dennoch aber glaubhaft ist. Am liebsten mochte ich jedoch die Rückblicke in  Sarahs Vergangenheit – es wird erzählt, wie es dazu kam, dass sie und ihre Schwester Milena bei ihrer Tante Amalia aufgewachsen sind, man lernt auch Amalia und Milena besser kennen – und vor allem, wie unterschiedlich die drei sind. Das führt natürlich zu Spannungen, und trotzdem wirken sie sehr miteinander verbunden und bilden eine verschworene Gemeinschaft. 

Sarah ist eine sympathische Protagonistin – sie geht völlig auf in ihrer Bücherliebe, mit Menschen wird sie dafür nicht so schnell warm und ist eher scheu und zurückhaltend. Sie hat ein Näschen für versteckte Spuren, und einmal von einer Idee angepikst, gibt sie so schnell nicht auf. Benjamin ist ganz anders als sie – er wirkt immer ein wenig steif und wenig spontan, dafür aber ist er sehr verlässlich und hat auch einige gute Ideen, in welche Richtung sie bei der Suche nach der Karte gucken müssen. Zusammen sind sie ein gutes Team – und auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind, kommen sie doch immer wieder überein. 

Der Schreibstil ist angenehm, warmherzig und mit vielen schönen Bildern – gerade die Landschaften werden so beschrieben, dass ich sie nahezu vor Augen hatte, aber auch die Szenen, in denen Bücher oder Pflanzen im Mittelpunkt standen, fand ich sehr ansprechend und mit viel Liebe beschrieben. Die Autorin hat sich entscheiden, zwischendurch auch zu gendern – und um auch in der Sprache Diversität zu zeigen, hat sie sich nicht für einen konsequenten Weg entschieden; wen das also stört, der sollte überlegen, zu dem Buch zu greifen - ich fand es aber nicht besonders störend und auch nicht den Lesefluß hemmend. 

Im  Mittelteil zieht sich die Geschichte an mancher Stelle etwas – vielleicht lag es aber auch daran, dass ich die „Schatzsuche“ nicht so spannend fand und ich die Rückblicke in die Vergangenheit viel fesselnder fand. Trotzdem hat mich das Buch insgesamt gut unterhalten – eine warmherzige Geschichte, in der sympathische Menschen und Bücher im Mittelpunkt stehen.

Mein Fazit
Eine gelungene Mischung aus interessanter Familiengeschichte, Liebesroman und Schatzsuche – es gab Aspekte, die ich sehr mochte, andere hätte es für mich nicht gebraucht. Toll ist die Atmosphäre im Buch – durchweg ist sie warmherzig und durch den liebevollen Schreibstil gespickt mit anrührenden Beschreibungen und Szenerien. Ich mochte diese warmherzige Geschichte gerne – sie hat mir schöne Lesestunden geschenkt.

WERBUNG: Vielen Dank an den Dumont-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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