[Rezension] Tina N. Martin - "Gewittermann"

Tina N. Martin - Gewittermann (Kommissarin Lind ermittelt #2)
Thriller
 

 Originaltitel: „Åskmakaren“ (2022)
 Übersetzerin: Leena Flegler
 ISBN-13: 978-3-734-11166-2
 Seiten: 507 Seiten
 Erschienen: 17.1.2024
 Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
 Umschlagabbildung: mauritius images /Anders Ekholm, bürosüd°

   
Buchrückentext
„Bei minus 22 Grad wird auf der gefrorenen Ostsee eine Leiche gefunden – doch der alte Mann starb keines natürlichen Todes. Zwei Dutzend Schläge wurden gegen den Schädel des steinreichen Rentners Evert Holm ausgeführt, der Täter hatte ihn noch vor Eintritt des Todes grausam verstümmelt. Als Kriminalkommissarin Idun Lind den Fall übernimmt, werden die Hintergründe der Tat klar – die Spur führt ins Rotlichtmilieu Nordschwedens. Und plötzlich betritt Idun eine Welt, in der Geld, Gewalt und Macht schon einmal das Leben zweier unschuldiger Menschen zerstört haben ...“

Meine Meinung
Nachdem mich der Auftakt der Reihe begeistert hatte, war klar, dass ich auch die Fortsetzung lese – und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.

Der Einstieg ist direkt spannend – zum einen begleitet man eine junge Frau auf einer Flucht, zum anderen wird auf der gefrorenen Ostsee eine entmannte Leiche gefunden. Kommissarin Idun Linds Ermittlungen führen ins Rotlichtmilieu, eine Welt, die von Gewalt, Macht, Unterdrückung und Geld geprägt ist – wie kann sie dort den Täter finden und stellen? 

Der Einstieg war spannend, aber zunächst auch ein wenig verwirrend. Es gibt nämlich verschiedene Handlungsstränge, bei denen man als Leser zunächst nicht weiß, wie sie zusammengehören, und die auch lange parallel verlaufen. In der Gegenwart tappen Idun Lind und ihr Kollege Tareq Shaheen erst mal im Dunkeln, als die Leiche eines entmannten Seniors gefunden wird. Und auch wie die Flucht einer jungen Frau, die auf den ersten Seiten beschrieben wird, damit in Zusammenhang steht, ist völlig unklar. Zumal diese auch schon drei Jahre zurückliegt. Und neben diesen beiden Erzählsträngen gibt es noch einen weiteren, der im Jahr 1977 beginnt und von einem kleinen Jungen handelt, der in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und in der Schule gemobbt wird. Sein Erzählstrang reicht über das ganze Buch hinweg bis in die Gegenwart, aber die Verbindung zum Mord wird erst spät aufgelöst. 

So verwirrend diese verschiedenen Handlungsstränge aber waren, so sehr haben sie auch die Spannung erhöht. Denn jeder hat eine ganze eigene Dynamik und hat mich gefesselt.

Idun und Tareq sind ein Ermittlerduo, das ich total gerne mag – Idun hat eine sehr harte Schale, aber auch einen butterweichen Kern, den sie gerne versteckt. Sie geht gänzlich in ihrer Arbeit auf – auf Kosten ihres Privatlebens. Das kann sie nur schlecht zugeben, ist aber mittlerweile an dem Punkt, auch mal über Veränderungen nachzudenken. Tareq ist ein nur „ausgeliehener“ Kollege, den ich mit seiner stillen und bedachten Art sehr mochte. Er macht auf mich einen etwas geheimnisvollen Eindruck, auch noch, als man ein paar Dinge aus seinem Privatleben erfährt. Er ist mein geheimer Liebling, und ich hoffe sehr, dass er auch bei zukünftigen Fällen wieder mit dabei sein wird.

Die Geschichte ist wirklich spannend, und es gibt einige Wendungen, die ich nicht erwartet hätte – neben dem großen Finale gibt es aber auch schon mittendrin Situationen, die brenzlig und damit unglaublich spannend und fesselnd sind. Von daher passt die Zuordnung zum Genre „Thriller“ schon, wenngleich es aber auch klassische Ermittlungsabreit gibt, die der Leser verfolgt und begleitet. 

Auch die kurzen Kapitel erhöhen noch mal die Spannung – und führen ebenfalls dazu, dass ich durch die Seiten geflogen bin. Der einfache, schnörkellose Schreibstil hat dazu natürlich auch beigetragen; es gibt viele Dialoge, gefährliche Situationen und eine knisternde Atmosphäre – also alles sehr lebendig und fühlbar. 

Am Ende hatte ich den richtigen Riecher bezüglich der Auflösung, das aber hat die Spannung nicht gemindert – wer fesselnde Kriminalromane mag, dem empfehle ich dieses Buch daher sehr gerne. 

Mein Fazit
Ein spannender Kriminalroman, der an vielen Stellen brenzlig und gefährlich ist, so dass man das Buch getrost auch als Thriller bezeichnen kann – eine entmannte Leiche führt die sympathischen Ermittler ins Rotlichtmilieu; dort zu ermitteln bereitet einige Herausforderungen. Es war sehr spannend, so dass ich das Buch in wenigen Tagen durchgelesen habe – von mir eine absolute Leseempfehlung. 

Kommissarin Lind ermittelt
2. Gewittermann

WERBUNG: Vielen Dank an den blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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