[Höreindruck] Hendrik Groen – "Herrenabend"

Hendrik Groen – Herrenabend (Hendrik Groen #3) 
Gegenwartsliteratur
 

 Originaltitel: „Opgewekt naar de eindstreep“ (5.11.2020)
 Übersetzerin: Gaby van Dam
 ISBN-13: 978-3-86952-523-5
 Dauer: 392 Minuten
 Erschienen: 29.7.2021
 Sprecher: Felix von Manteuffel

   
Zum Inhalt
„Hendrik Groen genießt sein Leben: schlafen, essen, Schach spielen und mit Fräulein Jansen spazieren gehen. Besonders freut sich der inzwischen Neunzigjährige aber auf die Treffen seines Alanito-Clubs, denn dort wird getrunken, gelacht und auf den Tischen getanzt, fast wie in den guten alten Zeiten. Doch dann muss Hendrik sich der Tatsache stellen, dass er immer vergesslicher wird. Um diesem ärgerlichen Verfall entgegenzuwirken, beschließt er, ein neues Tagebuch zu führen. Dann kann er wenigstens nachlesen, was er vergessen hat – und wenn ihm etwas nicht gefällt, schreibt er es einfach nicht mehr auf!“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich kenne die ersten beiden Bücher der Reihe nicht, hatte aber keine Probleme, in diesen einzusteigen – gereizt hat mich das Thema Demenz, und das fand ich auch gut umgesetzt.

Hendrik Groen ist 90 Jahre alt und merkt schmerzlich, dass er immer vergesslicher wird. Er beginnt daher, Tagebuch zu schreiben, um dem Vergessen etwas entgegenzustellen.

Mir hat sehr gut gefallen, wie Hendrik sein Vergessen erlebt, was er denkt und fühlt und wie er versucht, sich dem Fortschreiten der Erkrankung zu entziehen. Seinen Schmerz, den er empfindet, habe ich gut nachempfinden können. Nicht gebraucht hätte ich das Einflechten der Corona-Pandemie – dafür ist sie mir noch zu präsent als dass ich darüber in einem Buch schon lesen wollte. Natürlich aber ist es zeitgemäß, und interessant war auch, wie die Maßnahmen in den Niederlanden waren. 

Hendrik war mir nicht immer sympathisch, aber er hatte mein vollstes Mitgefühl; zu spüren, dass man an Demenz erkrankt ist, zu erleben, wie man sich auf seinen Kopf nicht mehr verlassen kann – das ist schrecklich, Und das hat der Autor sehr gut eingefangen.

Natürlich gibt es ein paar Wiederholungen und dadurch auch ein paar Längen im Mittelteil. Das letzte Viertel aber hat mich versöhnt, auch wenn es bedrückend und traurig war, dafür aber sehr lebensnah und authentisch.

Insgesamt ist die Stimmung im Buch eine Mischung aus Melancholie und Humor – und ich finde, sie ist sehr ausgefeilt; es wird nicht zu klamaukig, so dass der Ernst des Themas verloren ginge, es wird aber – zumindest in den ersten drei Vierteln – auch nicht zu ernst, so dass der Unterhaltungswert hoch ist.

Ob ich die beiden ersten Teile noch hören werde, weiß ich nicht, aber es gibt weitere Titel des Autors, die werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen. 

Diesem, von Felix von Manteuffel exzellent vertonten Hörbuch, gebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Hendrik Groen
1. Eierlikörtage
2. Tanztee
3. Herrenabend

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