[Homer] Interview mit Heidrun Hurst


Interview mit Heidrun Hurst 

Jedes Jahr kürt der Verein HOMER Historische Literatur die besten historischen Romane. Aus der Fülle der in 2022 erschienenen Werke hat die HOMER Jury nach fleißiger Lektüre die ihrer Meinung nach neun Besten herausgefiltert - und Heidrun Hursts aktueller historischer Roman "Die Kräutersammlerin und der junge Flößer" steht auf der Shortlist! 

Das Buch hatte ich am  05.08.2023 hier auf meinem Blog vorgestellt, heute lernst Du die Autorin ein bisschen näher kennen. 
 
Vielen Dank an Dich, Heidrun, dass Du Dich meinen Fragen gestellt hast!
© Astrid Ritzert

Zum Aufwärmen habe ich erst mal ein paar kurze Entweder-Oder-Fragen an dich – okay? Heidrun: Klar, da bin ich gespannt! 
Hund oder Katze?   ~~  Hund
Schokolade oder Gummibärchen?   ~~  Schokolade
Tee oder Kaffee?   ~~  Kaffee
Popmusik oder Klassik?   ~~  Popmusik
Auto oder Fahrrad?   ~~  Fahrrad
Sommer oder Winter?   ~~  Sommer
Berge oder Meer?   ~~  Meer
Früh- oder Spätaufsteher?   ~~  Frühaufsteher
Chaotisch oder ordentlich?   ~~  ordentlich
Kochen oder Essen bestellen?   ~~  Kochen
Kino oder Theater?   ~~  Beides
Oper oder Musical?   ~~  Musical
Haus oder Wohnung?   ~~  Haus
Logik oder Bauchgefühl?   ~~  Bauchgefühl
Sabine: Interessant und vor allem sehr sympathisch, denn in vielen Punkten sind wir uns da sehr ähnlich.  😍

Aber natürlich habe ich auch noch ein paar weitere Fragen über Dich, das Schreiben und zu deinem letzten Buch „Die Kräutersammlerin und der junge Flößer“. Wie bist du zum Schreiben gekommen und warum gerade das historische Genre? 
Heidrun: Die Liebe zur Literatur begleitet mich schon mein ganzes Leben und so war es nicht weiter verwunderlich, dass ich eines Tages selbst mit dem Schreiben anfing. Das gilt vor allem für das historische Genre. Die Vergangenheit hat mich schon immer fasziniert. Man kann viel aus ihr lernen. Sie hat enorme Auswirkungen auf unser Verhalten in der Gegenwart. Zugleich fühlt man sich in eine andere Welt versetzt, die schon lange vorbei ist. Manche Dinge wiederholen sich aber leider, selbst wenn eine Epoche auf die andere aufbaut.

Mit der Kräutersammlerin entführst du den Leser in den Schwarzwald des 14. Jahrhunderts. Wie bist du auf die Figur der sympathischen Johanna gekommen und warum gerade der Schwarzwald?
Heidrun: Der Schwarzwald liegt quasi vor meiner Haustür. Schiltach ist nicht allzu weit von meinem Wohnort entfernt. Die wunderschöne Altstadt und der geschichtliche Hintergrund waren das perfekte Setting für meine Handlung rund um die Kräutersammlerin. Dort war bereits im Mittelalter eine Menge los. Was Johanna betrifft, so liegt dies daran, dass ich meine Hauptcharaktere am liebsten so gestalte, dass sie mir selbst sympathisch wären. An ihr gefällt mir besonders ihre Neugierde und dass sie ein wenig aufmüpfig ist. Ich mag es, wenn meine Protagonisten hin und wieder bestehende Konventionen hinterfragen, so wie Johanna die Rolle der Frau. Das mag vielleicht modern anmuten, aber ich denke, dass es derlei Menschen schon immer gegeben hat. Sonst hätte sich die Welt nie verändert.
Sabine: Das denke ich auch - ich mochte Johanna auch sehr gerne, eben auch, weil sie eben nicht immer alles einfach so hingenommen hat, weil "es immer schon so war". 

Beeindruckt haben mich die Schilderungen rund um die Heilkunst und die Kräuterkunde – man merkt, dass du da sehr gut recherchiert hast. Verrätst du, wie du an das ganze Wissen gelangt bist? 
Heidrun: Das liegt zum einen an meinem erlernten Beruf als medizinische Assistentin in verschiedenen Landarztpraxen. Ich habe also ein gewisses Vorwissen, dass ich über die Jahre, besonders was historische Heilmethoden angeht, erweitert habe. Wenn ich mich in ein Thema verbissen habe, sauge ich quasi alles auf, was mir dazu in die Hände fällt. Auch hier gibt es Dinge, die zwar faszinieren, aber so zum Glück schon lange nicht mehr angewendet werden. Das Heilen mit Pflanzen ist dagegen immer noch aktuell. Ich habe bei Kräuterwanderungen die heimischen Pflanzen erkundet, viel Fachliteratur gelesen und manche erstaunliche Entdeckung dabei gemacht. Einige der Rezepte, die ich in den beiden Büchern beschreibe, habe ich selbst ausprobiert. Oft musste auch meine Familie dafür herhalten. Erstaunlicherweise hat das meiste davon gewirkt.  
Sabine: Ich bin selber auch im medizinischen Bereich tätig und kann nur bestätigen, was du sagst - mit Kräutern kann man schon eine ganze Menge erreichen! Übrigens - durch dich habe ich vor kurzem hier auch eine Kräuterwanderung gemacht - sehr interessant, was die Kräuterpädagogin da alles zu erzählen wusste! 

Wie lange hat es gebraucht, die beiden Bände rund um die Kräutersammlerin zu schreiben? Und wie sieht dein Autorenalltag aus?
Heidrun: Das Schreiben der beiden Bände hat etwa eineinhalb Jahre gedauert. Mein Autorenalltag sieht feste Schreibzeiten vor, die durch die Wendungen der Geschichte von weiterer Recherche unterbrochen werden. Und dann gibt es noch Facebook und Instagram, die Familie, Haus, Hof, Garten und unseren Hund. Wenn ich mit ihm meine Runden drehe, kommen mir oft die besten Ideen. Die diktiere ich dann in mein Handy, um sie später aufzuschreiben. Soweit es möglich ist, folgt mir der Laptop überall hin, z.B. wenn ich koche. Zum Glück gibt es Rauchmelder, da ich schon so in der Geschichte versunken bin, dass ich den Topf auf dem Herd nicht mehr im Blick hatte. 
Sabine: Da würde ich gerne mal Mäuschen spielen, wenn du in der Küche kochst und parallel am Laptop schreibst! 

Ich gehe davon aus, dass du selber gerne liest – bist du dann auch im historischen Genre unterwegs oder liest du da etwas ganz anderes? Und welche sind deine Lieblingsautoren?
Heidrun: Das stimmt. Ich bin eine eifrige Leserin, die gerne historische Krimis und Romane liest. Aber ich liebe auch Fantasy. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Bernhard Cornwell, Ildefonso Falcones, George R.R. Martin, Diana Gabaldon, Leigh Bardugo und Mira Valentin.
Sabine: Aaaah - alles bekannte Namen. ;-) Vielen Dank liebe Heidrun, dass Du Dich den Fragen gestellt hast - ich fand es sehr interessant und drücke jetzt natürlich feste die Daumen für die Verleihung! Da werden wir uns dann auch persönlich kennenlernen! Alles Gute!
 

1 Kommentar:

  1. Das mag ich, wenn in historischen Romanen was "wissenschaftliches" mitgeliefert wird. Liebe Grüße

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