Simone Buchholz - Unsterblich sind nur die anderen
Gegenwartsliteratur
Verlag: Suhrkamp Nova
ISBN-13: 978-3-518-47276-7
Seiten: 265 Seiten
Erschienen: 26.9.2022
Umschlaggestaltung: Designbüro Lübbeke, Naumann, Thoben, Köln
Umschlagfotos: Gerald von Foris, Daniel Harwardt /Getty Images
Buchrückentext
„Drei Männer verschwinden auf dem Weg nach Island. Zwei Frauen machen sich auf den Weg, um nach ihnen zu suchen. Sie besteigen dieselbe Nordatlantikfähre wie ihre Freunde in der festen Überzeugung, bald wieder zu Hause zu sein. Aber schon in den ersten Tagen an Bord merken sie, dass auf der MS Rjúkandi die Uhren anders ticken – sehr, sehr anders…“
Meine Meinung
Das Buch habe ich für einen Lesekreis gelesen, und ich wusste schon, dass es eher experimentell ist – jetzt nach Lektüre muss ich sagen, dass ich damit nicht viel anfangen konnte und ich das Buch vermutlich einfach nicht verstanden habe.
Das Cover finde ich ansprechend, deutet es doch eine gewisse Mystik an. Drei Männer verschwinden auf einer Fährfahrt, ihre Freundinnen machen sich also auf, um sie zu suchen. Sie nehmen genau dieselbe Nordatlantikfähre, nicht wissend, dass sie sich in gefährliches Terrain begeben.
Der Anfang ist noch gelungen und hat mich auch gepackt, dann aber kommt der experimentelle Charakter deutlich zum Vorschein, und bald habe ich den roten Faden verloren. Auf der Fähre passiert nicht mehr viel, es gibt merkwürdige und undurchschaubare Charaktere, Andeutungen über die Unendlichkeit der Überfahrt und vor allem Experimente im Schreibstil mit lyrischen Passagen, Dialogen wie aus einer anderen Zeit, unvollständigen Sätzen und einem zeitweisen Aufbau wie aus einem Schauspiel.
Ich konnte der Geschichte leider nicht folgen – und so sind mir auch die Charaktere fremd geblieben. Ich hatte kein Bild vor Augen, habe die zwei Frauen bei ihren Handlungen durcheinandergeworfen und erst recht nicht verstanden. Zudem hatte ich das Gefühl, die einzige Handlung im Buch besteht aus Rauchen und Gin Tonic trinken.
Sicher soll es um das Thema gehen “lieber unendlich leben im Einerlei“ oder „lieber begrenzt lang leben, aber dafür mit Hohen und Tiefen“ – und das diese Idee auch zum Nachdenken anregen soll; mir aber war das dann doch zu wenig ausgearbeitet oder es ist einfach untergegangen im experimentellen Stil des Schreibens.
Wer sich auf ein solches Experiment einlassen möchte, das nicht nur die Handlung betrifft, sondern auch den Stil des Erzählens, der sollte in dieses Buch mal reinschauen, wer aber einen soliden Roman, Krimi, Thriller oder auch einfach nur eine spannende Geschichte erwartet, der wird – so wie ich – enttäuscht und vielleicht auch überfordert sein.
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