[Rezension] Guillaume Musso – "Das Mädchen aus Brooklyn"

Guillaume Musso – Das Mädchen aus Brooklyn
Thriller
 

 Originaltitel: ‎ „La Fille de Brooklyn“ (2016)
 Übersetzer: Eliane Hagedorn und Bettina Runge 
 Verlag: Piper-Verlag
 ISBN-13: 978-3-492-31277-6
 Seiten: 496 Seiten
 Erschienen: 3.7.2018
 Covergestaltung: zero-media.net, München
 Covermotiv: gettyimages/LT Photo und gettyimages/Jordan Siemens 

   
Zum Inhalt
„Raphaël ist überglücklich, bald wird er seine große Liebe Anna heiraten. Doch kurz vor ihrer Hochzeit offenbart Anna ihm ein finsteres Geheimnis. Sie zeigt ihm das Foto dreier Leichen und gesteht: „Das habe ich getan.“ Raphaël ist schockiert. Doch ehe Anna sich ihm erklären kann, verschwindet sie spurlos. Raphaël bittet seinen Freund Marc, einen ehemaligen Polizisten, um Hilfe. Gemeinsam setzen sie alles daran, seine Verlobte wiederzufinden. Es ist der Beginn einer dramatischen, atemlosen Suche nach der Wahrheit, die sie bis in die dunklen Straßen von Harlem und Brooklyn führt.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich kenne den Autor von seinen ersten Werken, in denen es weniger um Thrill, dafür um Lebensgeschichten geht, in denen sich auch schon mal ein wenig Magie versteckt hat. Die Thriller, die ich bisher von ihm gelesen habe, fand ich irgendwie immer absurd im Plot – das war bei diesem Buch anders, dennoch war ich auch diesmal nicht ganz überzeugt.

Anna gesteht ihrem Verlobten Raphaël vor der Hochzeit, dass sie für den Tod von drei Menschen verantwortlich ist – und daraufhin verschwindet sie spurlos. Raphaël macht sich mit Unterstützung von seinem Freund und ehemaligen Polizisten Marc auf die Suche – und deckt dabei Unglaubliches auf.

Der Einstieg gelingt gut, und es dauert auch gar nicht lange, bis die Suche nach Anna losgeht, Musso schreibt rasant, bedient sich vieler kleiner Cliffhanger und wechselt oft die Szenen, so entsteht ein Sog, der mich rasch durch die Seiten gebracht hat. Dabei ist der Schreibstil einfach und gut lesbar. Jedem Kapitel ist ein Zitat vorangestellt von berühmten Werken oder Autoren – bestimmt gibt es Bücherfreunde, denen so das Herz höherschlägt, ich persönlich hätte das nicht gebraucht und habe es eher als „Namedropping“ empfunden. 

Die Charaktere bleiben insgesamt alle etwas blass, und so habe ich mit keinem richtig gefühlt. Raphaël, ein gerade etwas erfolgloser Schriftsteller, geht zwar voll auf in der Suche nach seiner Verlobten, insgesamt wirkt das alles aber etwas konstruiert. Er jettet von A nach B,  immer dabei auch sein 2-jähriger Sohn Theo, der zwar immer ganz vergnügt ist und lieb, der aber hoffentlich keinen Schaden abbekommen hat davon, dass in seiner Gegenwart immer von Mord und Entführung und sexueller Gewalt gesprochen wird. Obwohl Raphaël zielstrebig und vor allem verliebt dargestellt wird, war er mir irgendwie nicht nahe. Genauso wenig wie Anna, die leider kaum eigene Kapitel bekommen hat und deren Erlebnisse man nur aus Sicht anderer erfährt. Freund und Polizist Marc ist insofern merkwürdig, dass ich seine Motivation, Raphaël bei der Suche zu helfen, hinterfragt habe. 

Es ist durchaus spannend, gerade auch das letzte Drittel – bei den drei Leichen der ersten Seiten bleibt es nicht, es gibt mehrere Tote, es wird gekämpft, geschossen, geflüchtet und verfolgt. Trotzdem fand ich den Plot und das ganze Geheimnis, um das sich Annas Verschwinden rankt, sehr konstruiert. Irgendwie löst es sich auf, aber zufrieden war ich damit nicht. Zugegebenermaßen habe ich das Buch rasch durchgelesen, weil es eben so rasant geschrieben ist und sich die Ereignisse auch überschlagen, den Plot aber fand ich leide nicht überzeugend. Für Musso-Fans bestimmt wieder ein guter Thriller, ich dagegen  empfehle das Buch nur bedingt.

Mein Fazit
Ein sehr rasant geschriebener Thriller um das Verschwinden einer jungen Frau, die am Tod von drei Personen Schuld sein soll. Das Buch liest sich fix durch den einfachen Schreibstil und die vielen kleinen Cliffhanger, der Plot aber wirkt sehr konstruiert. Nette Unterhaltung für zwischendurch, die aber nicht nachhaltig begeistert.

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