Gabrielle Zevin – Morgen, morgen und wieder morgen
Gegenwartsliteratur
Originaltitel: „Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow“
(Juli 2022)
Übersetzerin: Sonia Bonné
Verlag: Lübbe Audio
ISBN-13: 978-3-754-00751-8
Dauer: 812 Minuten
Erschienen: 24.2.2023
Sprecher: Moritz Pliquet, Slim Weidenfeld
Zum Inhalt
„Ostküste, Mitte der 90er: Sam hat gerade sein Harvard-Studium aufgenommen, als er Kindheitsfreundin Sadie wiedertrifft. Seine frühere Super-Mario-Gegnerin designt heute Computerspiele, und schnell zeigt sich, dass die beiden auch auf kreativer Ebene ein gutes Team sind. Doch als ihr erstes gemeinsames Spiel zum Hit wird, brechen sich Rivalitäten Bahn, die ihre Verbundenheit zu bedrohen scheinen.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Das Buch wurde sehr gehypt, gehört habe ich es nur, weil es für meinen Leseclub ausgewählt wurde – sonst hätte ich nicht dazu gegriffen, weil es mich doch sehr an „Zwei an einem Tag“ erinnerte, was ich ganz nett, aber eben nicht so toll fand. Und leider hat sich mein Bauchgefühl auch bestätigt.
Es beginnt interessant – Sam und Sadie lernen sich Anfang der 1990er als Teenager kennen. Ich mochte beide sehr und habe mich gut in die Situation hineinversetzen können, vielleicht auch, weil die Atmosphäre der 1990er Jahre gut eingefangen wurde, und so Erinnerungen in mir geweckt wurden.
Anfangs stand auch mehr die Freundschaft der beiden im Mittelpunkt, was sich dann aber im Laufe der Geschichte ändert. Nach einem Streit gehen die beiden sich aus dem Weg und treffen sich erst Jahre später wieder – ab da beginnt zunächst eine erfolgreiche gemeinsame berufliche Zukunft, denn sie programmieren ein gefeiertes Computerspiel, zunehmend kommt es dann aber auch zu einer Rivalität, die zu einem stetigen Auf und Ab der Freundschaft führt.
Gerade in der zweiten Hälfte wurde das Thema der Programmierung schon sehr präsent – auch wenn die Autorin die Auswirkungen auf die Freundschaft zeigt, war es mir doch zu viel an Technik und zu wenig an Emotionen, insbesondere an positiven. Ich habe mich immer häufiger ertappt, dass ich mit meinen Gedanken abgeschweift bin, weil mich die Handlung einfach nicht mehr gefesselt hat – es gab so viel Streitereien und Zankereien, dass ich die eingangs freundschaftliche und angenehme Stimmung mehr und mehr vermisste.
Der Schreibstil ist einfach und obwohl es eigentlich kein ausgewiesenes Jugendbuch ist, erinnert sowohl der Plot als auch die Sprache doch sehr daran. Die Sprecher Moritz Pliquet und Slim Weidenfeld haben beide gut gelesen und den Figuren ein Gesicht gegeben. Doch auch sie konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass mir die Mitte zu langatmig und die zweite Hälfte einfach zu negativ waren. Schade - nach den vielen überwältigten Stimmen hätte ich mir ein ähnlich positives Hörerlebnis gewünscht.
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