[Rezension] Ellin Carsta - "Glück des Augenblicks"

Ellin Carsta - Glück des Augenblicks (Kinder der Hansens #2)
Historischer Roman, Familiensaga
 

ISBN-13: 978-2-49671-122-6
Seiten: 315 Seiten
Erschienen: 20.12.2022
Umschlaggestaltung: bürosüdo München, www.buerosued.de
Umschlagmotiv: © Elisabeth Ansley/ArcAngel; © Laura Ranftler/ArcAngel; © janniwet/Shutterstock; © Chyrko Olena/Shutterstock; © Vladimir Gjorgiev/Shutterstock; © Viktor Thaut/Shutterstock; © Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock
 
   
Zum Inhalt
„Hamburg 1925: Amala Hansen ist in der Hansestadt richtig angekommen und genießt das Leben in der Villa mit ihrem Onkel. Nach ihren ersten Erfolgen am Theater hat sie nun sogar eine Filmrolle in Aussicht und ist damit ihrem großen Traum einen Schritt näher. Doch nicht alle gönnen Amala ihren kometenhaften Aufstieg, und auch bei ihr kommen Zweifel auf, wem sie ihren Erfolg zu verdanken hat. Unterstützung erhält sie von Auguste, Frederikes Tochter, obwohl diese wahrlich ihre eigenen Probleme hat.
Derweil verstrickt sich Eduard Ahrendsen immer tiefer in seine Geschäfte mit der Berliner Unterwelt. Eigentlich wollte er den Kokainhandel nur so lange betreiben, bis seine Schulden abbezahlt sind. Doch schafft er den Ausstieg, bevor es zu spät ist?
In Wien hat Franz Hansen weiterhin mit den Geistern der Vergangenheit zu kämpfen, obwohl er alles in seinem Leben hat, was er sich wünschen kann. Wird sich das Schicksal seines Vaters bei ihm wiederholen?“ (Quelle: Amazon.de)

Meine Meinung
Die Geschichte um die Kinder der Hansens geht weiter – unbedingt aber empfehle ich, den ersten Band vorab zu lesen, sonst wird man an diesem keine Freude haben. 

Nahtlos geht es da weiter, wo der letzte Band endete. Amala hat mit ihrem ersten Engagement am Theater großen Erfolg, und weitere Rollen stehen für sie schon bereit. In Berlin hat Eduard seine finanzielle Krise durch den Kokainhandel überwunden, lernt aber nun auch die Schattenseiten dieses Gewerbes kennen. Franz in Wien leidet sehr unter seinen Kriegs-Erinnerungen, es wird aber immer schlimmer und bringt ihn an seine Grenzen. Und eigentlich hatte die Familie sich auf ruhige Zeiten gefreut und bereits ein großes Treffen geplant, doch böse Gerüchte fordern erst mal ihren Tribut.

Ich kenne wenige Autoren, die so geschickt Informationen in einen Folgeband einbauen, wie es Elin Carsta macht. Sie verwebt Geschehenes mit Neuem, so dass man sich immer schnell zurechtfindet, auch wenn die Lektüre des Vorgängers schon etwas her ist. Leider aber hatte ich in diesem Buch das Gefühl, das gar nicht viel Neues passiert, weil alles in einem leichten Plauderton geschildert wird. Dabei ist der Schreibstil eingängig und angenehm zu lesen, aber irgendwie plätschert die Handlung vor sich hin, und obwohl doch einiges passiert, ist Spannung bei mir nicht aufgekommen.

Jeder der genannten Charaktere hat ein eigenes Päckchen zu tragen – bei Amala ist es ihre Hautfarbe, die es ihr in Hamburg schwer macht, bei Franz sind es seine Ängste durch seine Zeit als Soldat im ersten Weltkrieg, es gibt ein weiteres Thema, dessen sich die Autorin annimmt, nämlich die uneheliche Schwangerschaft – wen es trifft, verrate ich natürlich nicht. Auch Intrigen gibt es wieder, und sie schweben unheilvoll über den Hansens, währenddessen greift in Berlin die Unterwelt langsam aber stetig nach Eduard. 

Es ist schön, die bekannten Charaktere wiederzutreffen, diesmal aber waren mir die Guten einfach zu gut und die Bösen einfach zu böse. Leider gibt es nur wenige Nuancen bei den einzelnen Figuren, obwohl es da doch einiges an Potential gibt. Das macht die meisten zwar sympathisch, aber leider nicht authentisch. Gerade Amalie und Georg wirken oft so übertrieben freundlich und zugewandt, dass mir das nicht mehr glaubhaft erschien. Ich hoffe, dass das im nächsten Teil wieder besser wird und die Figuren wieder ein paar mehr Ecken und Kanten bekommen.

Trotz meiner Kritik habe ich das Buch ganz gerne gelesen, es gibt nur keine großen Höhen oder Tiefen – deshalb gebe ich dieses Mal 3,5 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
So geschickt die Autorin Vergangenes aus dem Vorband in die Geschichte einwebt, so wenig glaubwürdig sind leider die verschiedenen Charaktere, die entweder gut oder böse sind und wenige Zwischentöne bieten. Obwohl doch wieder einiges passiert, hat mir die Spannung gefehlt – trotzdem war es eine nette Lektüre, die nur ein wenig leise vor sich hin plätscherte. Ich gebe daher 3,5 von 5 Sternen.

Die Kinder der Hansens
2. Glück des Augenblicks

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den Tinte & Feder-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

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