[Rezension] Sandra Gulland - "Kaiserin Joséphine"

Sandra Gulland - Kaiserin Joséphine (Josephine #3)
Historischer Roman
 

Originaltitel: „The last grand dance on earth“ (2000)
Übersetzerin: Sigrid Gent
ISBN-13: 978-3-596-70477-4
Seiten: 494 Seiten
Erschienen: 28.8.2019
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: Richard Jenkins /Photography, Getty Images und www.buerosued.de

   
Zum Inhalt
„Sie ist eine vollkommene Kaiserin. Napoléon liebt sie immer noch, schreibt weiter glühende Briefe, aber die Staatsräson verlangt längst nach der Scheidung.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Der erste Band der Reihe um die Gemahlin Napoléons hatte mir sehr gut gefallen, der zweite war dann auch noch interessant – in diesem Abschluss steht die bevorstehende Krönung im Mittelpunkt, genauso aber die Trennung von Napoléon und schließlich der Tod Joséphines.

Joséphine ist eine interessante historische Persönlichkeit und ich mochte, dass die Geschichte aus ihrer Sicht in Form von Tagebucheinträgen erzählt ist. Zwar bin ich ihr nicht so nahe gewesen wie im ersten Band, dennoch aber bekommt man so einen guten Einblick in das Leben einer Herrscher-Gemahlin, was für Themen in ihrem Leben wichtig sind und um was sie sich alles kümmern muss. Natürlich werden auch diverse Schlachten, die Napoléon in dieser Zeit führt, erwähnt, das ist aber nicht der Schwerpunkt der Geschichte. Vielmehr sind es die familiären Verwicklungen, Intrigen, gesellschaftliche Themen, wie Feiern, Hochzeiten oder auch die Krönung. 

Natürlich bekommt man auch ein Bild von Napoléon geliefert, und ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefallen hat. Fernab seiner Funktion als Herrscher ist er ein liebevoller Ehemann, der zwar – wie damals üblich – auch Affären hatte, dem ich aber seine Liebe zu Joséphine komplett geglaubt habe. Aus der anfänglich rein politischen Ehe hat sich nach und nach eine tiefe Verbundenheit entwickelt, die man bei beiden spürt.

Tragisch ist Joséphines Rolle als Kaiserin – gerade das letzte Drittel wird richtig spannend, denn die politisch notwendige Scheidung nimmt Joséphine sehr mit. Und diesen Schmerz hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet. Und selbst nach der Scheidung merkt man noch, wie stark das Band der Freundschaft und Verbundenheit zwischen den beiden ist. 

Sicher weiß jeder, dass Napoléon verbannt wurde – das wird in diesem Roman mehr beiläufig erwähnt, was ich ein bisschen schade fand, da mich sein Leben in Verbannung sehr interessiert hätte. Da es nun aber ein Buch über Joséphine ist, kann ich verstehen, dass Napoléon eben nicht der Mittelpunkt ist.

Die Sprache ist sehr lebendig, oft auch quirligen, und so spiegelt er die Atmosphäre, aber auch die Unruhe am königlichen Hof gut wieder. Trotzdem ist er der Zeit gerecht, dabei aber gut lesbar.

Der dritte Band ist ein gelungener Abschuss der Trilogie, auch wenn es in den ersten beiden Dritteln durchaus langatmige Passagen gab. Ich gebe daher 3,5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein gelungener Abschluss-Band, in dem Joséphine, die Gemahlin Napoléons, im Mittelpunkt steht und aus ihrer Sicht in Form von Tagebucheinträgen ihr Leben schildert. Die ersten beiden Drittel haben leider ein paar langatmige Abschnitte, dafür ist dann aber das letzte Drittel sehr spannend. Ich gebe 3,5 von 5 Sternen.

Joséphine-Trilogie
1. Joséphine       
3. Kaiserin Joséphine

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