[Höreindruck] Ellen Berg - "Von Spaß war nie die Rede"

Ellen Berg - Von Spaß war nie die Rede
Humor
 

Verlag: Aufbau Audio
ISBN-13: 978-3-96105-802-0
Dauer: 634 Minuten
Erschienen: 16.1.2023
Sprecherin: Tessa Mittelstaedt

   
Buchrückentext
„Eigentlich hat Fee viel erreicht: eine harmonische Ehe, zwei tolle Kinder, einen guten Job. Doch ein verunglückter Familienurlaub mit maulenden Kindern und dauerschweigendem Ehemann bringt sie ins Grübeln: War das schon alles? Was ist von meinen Träumen übrig? Wo stehe ich als Frau? Als ihr der attraktive Zumbatrainer Felix eine Selbstfindungsreise nach Bali vorschlägt, ist die Familie entsetzt. Egal, Fee will sich wieder lebendig fühlen! Nur, dass es gar nicht so leicht ist, von der braven Gattin und Mutter in den Abenteuermodus umzuschalten...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Mir war nach einer leichten Geschichte und habe daher zu diesem Hörbuch gegriffen – bei Ellen Berg, weiß ich, was ich bekomme: Eine meist lustige Geschichte, oft mit einem ernsten Kern, und überzogenen, stereotypen Charaktere; und genau so war es jetzt auch. 

Den Klappentext finde ich jetzt gar nicht so passend, da die angeteaserte Bali-Reise erst im letzten Drittel des Buches eine Rolle spielt. Ja, es ist die Anfang-Fünfzigjährige Fee, die im Mittelpunkt der Geschichte steht, vor allem aber geht es in der ersten Hälfte des Buches darum, wie sie das Leben ihrer Familie managt und meistert: Sie organisiert die Termine, versorgt Mann und Kinder, geht einkaufen, kocht und erledigt alles, was so anfällt, arbeitet auch noch halbtags in einer Hautarztpraxis und auch ihr Chef bindet sie in diverse Termine ein, mal ist es ein Geburtstagsgeschenk, das sie besorgen muss, mal eine Tischreservierung – und das alles in ihrer Freizeit. Sich selber vergisst sie in all dem Tohuwabohu schon mal gerne. Das wird ihr schmerzlich bei einem Familienurlaub bewusst, und so keimt die Idee, sich aus diesen Klauen zu befreien. 

Der Kern der Geschichte ist ein wahrer und ernster, aber Ellen Berg setzt diesen so lustig und humorvoll in Szene, dass ich wirklich häufig schmunzeln und lachen, oft aber auch den Kopf schütteln musste. In gewohnter lustiger Sprache mit vielen Dialogen  und überzogenen Szenen begleitet man Fee bei ihrer Selbstfindung. Dass das nicht direkt klappt, und sie schon fast vom Regen in die Traufe rutscht, ist klar, genauso, dass am Ende natürlich alles gut ausgeht und sich „alle liebhaben“. Die Figuren sind völlig überzogen und es reiht sich ein Klischee an das nächste – eigentlich nichts, was ich mag, hier aber wusste ich schon, dass es so sein wird und es hat auch einfach sehr gut gepasst. Egal, ob es der viel beschäftigte Ehemann ist, der natürlich eine Frau braucht, die ihm den Rücken freihält und alles für ihn organisiert und managt, oder der esoterische Tantra-Meister, der sich schwülstig und pseudo-einfühlsam an die Teilnehmenden heranmacht, oder auch die pubertierenden Kinder – in abgewandelter Form und sicher nicht in dieser Ansammlung von Vorurteilen kennt jeder solche Charaktere. Ellen Berg zieht sie genüsslich durch den Kakao  - und ich mich hat es gut amüsiert. 

Tessa Mittelstaedt spricht meistens die Bücher von Ellen Berg und ist dafür eine sehr gute Wahl – sie erweckt die eh schon überzogenen Charaktere zum Leben, und allein schon durch ihre Darbietung muss ich oft genug schmunzeln.

Für zwischendurch und mit der richtigen Erwartung ein lustiges Hörbuch!

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