[Leseeindruck] Gabriel García Márquez – "Hundert Jahre Einsamkeit"

Gabriel García Márquez – Hundert Jahre Einsamkeit
Klassiker
 

Originaltitel: „Cien años de soledad“ (1967)
Übersetzer: Curt Meyer-Clason
ISBN-13: 978-3-596-50981-2
Seiten: 656 Seiten
Erschienen: 1. Januar 2007
Deutsche Ersterscheinung: 1970
Umschlaggestaltung: Gundula Hissmann und Andreas Heilmann, Hamburg
Umschlagabbildung: Scarlett Macaw/Corbis

   
Zum Inhalt
„Bildhaft und anekdotenreich erzählt der Literaturnobelpreisträger García Márquez die hundertjährige Familiengeschichte der Buendías - eine Geschichte von Siegen und Niederlagen, hochmütigem Stolz und blinder Zerstörungswut, unbändiger Vitalität und ihrem endgültigem Untergang. Die ganze Tragödie Lateinamerikas spiegelt sich in der phantastischen Welt von Macondo.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe auf verschiedene Weisen versucht, mich diesem Klassiker zu nähern – als Hörbuch (da bin ich kläglich gescheitert) und als Lektüre (da im Verlauf dann leider auch) – und es ist tut mir total leid, denn ich wollte das Buch mögen. Die Idee ist großartig und ich verstehe auch, was das Buch zu etwas Besonderem macht, die Faszination dieser besonderen Erzählweise und auch die Macht der vielfältigen Botschaften (die ich sicher nicht alle gesehen und verstanden habe). Dennoch fiel mir die Lektüre nicht leicht, und leider hat es mich auch nicht zum Buch hingezogen, weil es mich nicht richtig fesseln konnte.

Vordergründig könnte man sagen, dass es eine Familiensaga ist – im Mittelpunkt steht die Familie Buendia, die in erster Generation das fiktive Dorf Macondo irgendwo mitten in Kolumbien gründet. Im Weiteren wird dann berichtet, was in den einzelnen Generationen geschieht, wie sich Macondo entwickelt, was aus den Einzelnen wird.  

Dabei ist es zum einen der durch das Buch geprägte „magische Realismus“, mit dem ich mich erst anfreunden musste, denn Tote tauchen auch wieder auf und vieles ist übertrieben, groß, mächtig und dadurch nicht realistisch; zum anderen ist der Schreibstil besonders, denn er ist kein erzählender, sondern eher ein nüchterner, wie in einem Bericht, der Fakten darstellt. Dass dann auch noch die Herren der Familie Buendia alle José Arcado heißen, hat das Lesen nicht einfacher gemacht, da ich mich immer erst orientieren musste, von wem gerade geredet wird. Dabei ist das wahrscheinlich gar nicht so wichtig, denn eine der Botschaften ist meines Erachtens, dass sich alles in der Welt wiederholt und alles irgendwo wiederkommt, Kreise sich schließen – im Kleinen, aber auch im Großen. 

Die Welt, die Gabriel Garcia Márquez geschaffen hat, ist phantasievoll und großartig, die habe ich wirklich gemocht. Auch, dass zwischendurch immer mal wieder eine eigenartige Ironie durchblitzt, die mich hat schmunzeln lassen. Das hat mir aber nicht gereicht durchzuhalten, da ich aber wissen wollte, wo die Geschichte hinläuft, habe ich mich selber gespoilert und weiß nun, was alles noch geschieht. Die Idee – wirklich großartig – die Umsetzung hat mir leider nicht gefallen. Nach 35 % habe ich das Buch abgebrochen. Sehr schade!

4 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    Das Buch habe ich bisher noch nicht gelesen, und obwohl du schreibst, dass du abgebrochen hast, hat dein Eindruck mich neugierig gemacht. Solche Bücher gehen aber nicht immer, dafür muss man vermutlich genau in der richtigen Stimmung sein. Ob du, mit einem gewissen Abstand, noch einen Versuch wagen wirst?
    Liebe Grüße
    Susanne

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    1. Ich denke eher nicht. Ich habe mich wegen der Diskussion des Buches in meinem Lesekreis sehr damit beschäftigt, weiß also auch, wie die Geschichte weiter geht und endet. Und weiß auch, dass der Stil durch das ganze Buch hindurchgeht. Daher werde ich es wohl nicht noch einmal versuchen.
      Aber am besten, du liest selber mal rein.

      LG Sabine

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  2. Liebe Sabine,
    ach schade. Kolumbien hätte mich sehr gereizt, denn meine Tochter hat vor 4 Wochen im Noevember 23 durch das Land zu reisen. Sie ist generell ein Fan von Südamerika und deshalb versuche ich auch immer wieder an südamerikanische Literatur zu kommen, was sehr schwer ist.
    Aber was du schreibst kann ich nachvollziehen. Alleine der immer wiederkehrende gleiche Name würde mich auch verrückt machen, genauso wie das Magische. Also auch nichts für mich...
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Ich würde dieses Buch eher nicht empfehlen, um das Land kennenzulernen, dafür ist das ganze zu fiktiv und allgemein gehalten - es geht natürlich auch um Gesellschaftskritik, aber alles wirkt ein wenig magisch.

      LG Sabine

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