[Rezension] Sarah Pearse - "Das Sanatorium"

Sarah Pearse - Das Sanatorium
Thriller
 

Originaltitel: „The Sanatorium“ (18.2.2021)
Übersetzerin: Ivana Marinovic
ISBN-13: 9783442206353
Seiten: 512 Seiten
Erschienen: 15.2.2023
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur GmbH, München
Umschlagabbildung: Hotel und Berg © Alamy

   
Buchrückentext
„Halb versteckt im Wald und überragt von dunkel drohenden Gipfeln war Le Sommet schon immer ein unheimlicher Ort. Einst ein Sanatorium zur Behandlung von Tuberkulosepatienten, verfiel es mit den Jahren und wurde schließlich aufgegeben. Nun wurde es zu einem Fünf-Sterne-Hotel umgebaut,  doch seine düstere Vergangenheit ist noch immer spürbar. Als Detective Inspector Elin Warner zur Verlobungsfeier ihres Bruders anreist, beginnt ein Albtraum: Erst verschwindet Isaacs Verlobte, dann geschieht ein Mord. Ein Schneesturm schneidet das Hotel von der Außenwelt ab, und die Gäste sind mit einem Killer gefangen ...“

Meine Meinung
Ein eingeschneites Hotel in den Bergen, ein Mord und keine Hilfe, die zum Tatort durchkommt – zum Glück ist eine gerade beurlaubte Polizisten unter den Eingeschneiten; ein spannender Plot!

Die Geschichte beginnt langsam und erst mal werden die Hauptcharaktere vorgestellt: Elin und Will sind zur Verlobung ihres Bruders Isaac eingeladen. Kulisse ist ein ehemaliges Sanatorium in den Schweizer Bergen. Man merkt schon früh, dass Elin irgendetwas mit sich rumträgt und das ihre Beziehung zu ihrem Bruder nicht problemlos ist, was genau aber dahintersteckt, erfährt man erst im Laufe der Geschichte. Dass sich ein Unwetter anbahnt, stört zunächst keinen, als dann aber Isaacs Verlobte Laure verschwindet und eine Tote gefunden wird, kommt doch Sorge auf. Elin ist Polizistin, ist jedoch gerade beurlaubt, weil sie mit ihrem letzten Einsatz hadert. Da jedoch das Hotel bald nicht mehr erreichbar ist, sieht sie es als ihre Pflicht, den Tatort zu sichern und sich auf die Suche nach Laure zu machen. Wohl fühlt sie sich aber nicht in ihrer Haut…

Ich habe das Buch gerne gelesen und fand es auch spannend – das Setting in den Bergen und das eingeschneite Hotel haben mir sehr gut gefallen, und die Autorin hat in ihrem Debütroman auch diese besondere Atmosphäre sehr gut eingefangen. Die kurzen Kapitel haben zudem die Spannung erhöht, so dass ich immer weiter lesen wollte – und da der Schreibstil einfach zu lesen ist, sind die Seiten auch schnell dahingeflogen.

Mit Elin bin ich nicht so richtig warm geworden – mir war es zu viel des schlechten Gewissens, und sie wirkte immer ein wenig unschlüssig und überfordert. Dass sie eine exzellente Polizistin sein soll, habe ich ihr irgendwie nicht abgenommen, denn sie macht so viele Fehler, die auch mit der besonderen Situation nicht zu entschuldigen sind und die sich überflüssigerweise immer wieder in gefährliche und brenzlige Situationen bringt. Dazu bringt sie auch andere in Gefahr, was ja unbedingt vermieden werden sollte. 

Die Autorin legt viele Fährten aus, wer hinter den Verbrechen steckt, mitraten kann man aber nur begrenzt, weil sich erst im Laufe des Buches die Hintergründe ergeben. Die Auflösung hat mich dann auch nicht überzeugt, denn ich fand sie sehr konstruiert und kaum glaubhaft. Nichtsdestotrotz aber greift die Autorin ein interessantes Thema auf – und sicher verrate ich nicht zu viel, wenn ich sage, dass das ehemalige Sanatorium eine Rolle spielt.

So war das Buch zwar spannend und gut lesbar, je weiter ich aber gelesen habe, desto mehr haben mich die Logikfehler und Elins Handlungsweise gestört. Das Ende lässt einen Punkt offen und ich vermute, dass es weitere Bücher um Elin geben wird – ich gebe diesem Thriller knappe 4 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Ein toller Plot, der auch spannend in Szene gesetzt ist, leider aber eine Protagonistin, die mir einfach zu viele unverzeihliche Fehler gemacht hat, so dass ich nicht richtig mit ihr fühlen konnte. Ich gebe dennoch knappe 4 von 5 Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an die Buchflüsterer und den Goldmann-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

5 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Das klingt einerseits sehr spannend, andererseits weiß ich jetzt aber nicht so wirklich, ob es mich genug reizt. Der Plot an sich: einsam gelegenes Hotel, nicht mehr erreichbar - das gibt es ja öfters. Umso schade ist es, dass die Protagonistin nicht überzeugen konnte. Wenn jemand so viel Fehler macht, der sich eigentlich von Berufs wegen auskennen müsste, ist das ein großer Minuspunkt bei mir. Auch dass die Auflösung dann nicht so prickelnd war ist irgendwie doof...

    Aber schön dass es dir dennoch gut gefallen hat!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Ich mag diese Settings, abgeschnittener Ort und damit eine begrenzte Zahl an Verdächtigen (wie es bei Agatha Christie ja häufiger auch ist), und die Atmosphäre war hier auch sehr gut umgesetzt - aber wie gesagt, die Protagonistin, das war an einigen Stellen schon unangenehm, wie dumm sie sich verhalten hat. Spannend war es trotzdem. :-D

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  2. Hallo Sabine,

    auf diese Rezension habe ich schon gewartet und mittlerweile habe ich das Buch hier.

    Schade, dass die Protagonistin nervt, aber das eingeschneite Hotel inmitten der Berge dürfte das wohl wieder wett machen.

    Ich bin schon gespannt!

    Schade, dass es wieder eine Reihe sein soll. Ich hatte es zuerst als Einzelband eingeordnet. Wahrscheinlich hätte ich es mir sonst nicht vorbestellt. Aber egal, ich warte mal ab, wie es mir gefällt.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Liebe Nicole,

      Ich bin schon gespannt, wie du es empfinden wirst. Es war ja durchaus spannend - aber diese Ermittlerin ... Ich hoffe, du liest es noch diesen Winter. ;-)

      LG Sabine

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    2. Dann muss ich mich sputen, damit es sich diesen Winter noch ausgeht. Der dauert nicht mehr lang. :D

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