Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones and The Six
Gegenwartsliteratur
Originaltitel: „Daisy Jones and The Six“ (5.3.2019)
Verlag: avm
ISBN-13: 978-3-748-40344-9
Dauer: 579 Minuten
Erschienen: 18.1.2023
Sprecher: Monica Bielenstein, Hans Bayer, Detlef Bierstedt, Marie Bierstedt, Heide Domanowski
Zum Inhalt
„Daisy Jones, jung, schön, von ihren Eltern vernachlässigt, hat eine klare Stimme und einen starken Willen: Sie möchte mit ihren eigenen Songs auf der Bühne stehen. Als sie zum ersten Mal gemeinsam mit THE SIX auftritt, ist das Publikum elektrisiert von ihr und Billy, dem Leadsänger der Band. Die beiden zusammen sind nicht nur auf der Bühne explosiv und führen die Band zu ihrem größten Erfolg, auch Backstage sprühen die Funken …“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Seit „Evelyn Hugo“ ist die Autorin in vieler Munde – daher war ich neugierig auf diese Geschichte um eine fiktive Rockband. Als Hörer hat man das Gefühl, dass es die Band tatsächlich gegeben hat, so authentisch ist die Geschichte und so gut ist sie im Hörbuch inszeniert. Die Geschichte selber aber hat mich nicht ganz packen können.
Erzählt wird die Geschichte der Rockband „Daisy Jones and The Six“ in Form von Interviews – und jedes Mitglied der Band hat eine eigene Erzählstimme, genauso aber Menschen im nahen Umfeld. Im Hörbuch war das großartig umgesetzt – jede Figur wurde von einem anderen Sprecher bzw. eigenen Sprecherin gesprochen, so dass man dann auch wusste, wer gerade zu Wort gekommen ist; gefallen hat mir auch, dass manche Szene so aus verschiedenen Blickwinkeln berichtet wird. Oft hatte ich das Gefühl, ich sitze mit Freunden zusammen, die mir etwas gemeinsam Erlebtes erzählen – es war alles so authentisch und fühlbar, dass man fast nicht glauben kann, dass es diese Band nicht doch gegeben hat.
Die Geschichte selber hat mich dagegen nicht so fesseln können – es wird erzählt, wie sich die Band gebildet hat, wie die Mitglieder dann zusammen gearbeitet und wie sie sich dann getrennt haben. Und es ist beileibe nicht immer Eitel Sonnenschien – ganz im Gegenteil: Neid und Missgunst gibt es genauso wie Affären, Alkohol und Drogen. Ganz nach dem Motto „Sex and drugs and Rock’n‘roll“. Oft wiederholen sich die Streitereien und Probleme, und das hat mich ein bisschen gelangweilt. Was zur Trennung der Band führt ist schon sehr früh absehbar, das Ende dann war mir ein bisschen zu versöhnlich und zu sehr „Hollywood“.
Ich denke, wenn man ein Faible für Bandgeschichten hat, ist man in dieser gut aufgehoben, und wissen sollt man auch, dass alles konsequent durch Interviews erzählt ist – im Hörbuch hat das für mich sehr gut funktioniert, ob ich das als Buch mögen würde, weiß ich gar nicht.
Der Stil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und beim Hören hatte ich oft ein – ich sag mal – geselliges Gefühl, eben als ob mir jemand etwas erzählt. Die Geschichte selber fand ich aber voller Klischees und leider sind mir die Charaktere auch nicht wirklich nahe gekommen. Schade – denn das hätte ich eigentlich bei dieser Erzählform erwartet. Dennoch bot das Hörbuch nette Unterhaltung und sicher wird auch dieses Buch seine Fans finden.
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