[Rezension] Rena Rosenthal - "Die Hofgärtnerin - Frühlingsträume"

Rena Rosenthal - Die Hofgärtnerin - Frühlingsträume (Die Hofgärtnerin #1)
Historischer Roman
 

ISBN-13: 978-3-328-10680-7
Seiten: 680 Seiten
Erschienen: 22.3.2021
Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München
Umschlagabbildung: Bildcomposing aus Motiven von shutterstock, © Anne Krämer /Sarah Davis /arcangel, ©phototropic /GettyImages

   
Buchrückentext
„Oldenburg, 1891. Als Gärtnerin in der Natur zu arbeiten und sie schönsten Blumen dieser Welt zu züchten, davon träumt Marleene schon ihr ganzes Leben, Eine Gärtnerlehre ist allein Männern vorbehalten, aber Marleene gibt nicht auf: Kurzerhand schneidet sich dich die Haare ab und verkleidet sich als Junge – und bekommt eine Anstellung in der angesehenen Hofgärtnerei. Marleene ist überglücklich! Doch die anderen Arbeiter machen ihr den Einstieg alles andere als leicht, und es wird zunehmend komplizierter, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Als sie dann auch noch die beiden charmanten Söhne der Hofgärtnerei kennenlernt, werden ihre Gefühle vollends durcheinandergewirbelt. Marleene muss sich entscheiden – folgt sie ihrem Traum oder ihrem Herzen…“ 

Meine Meinung
Ein historischer Wohlfühlroman, in den ich eingetaucht bin und der mir schöne Lesestunden geschenkt hat. 

Die Geschichte spielt in Oldenburg, Ende des 19. Jahrhunderts. Schon immer wollte Marleene Gärtnerin werden und so in die Fußstapfen ihres verstorbenen Vaters treten – doch sie findet keine Anstellung und muss so ihr Geld als Dienstmädchen in einem Hotel verdienen. Doch der Gedanke an ihren Lebenstraum lässt sie nicht los – und sie versucht ihr Glück als Junge verkleidet.

Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und Marleene gerne begleitet – man kann sich vorstellen, dass sie als Junge verkleidet einiges erlebt, sich in Ausreden und Lügen winden muss, um ihre wahre Identität zu verbergen. Neben dem gesellschaftlichen Bild der damaligen Zeit, gibt es tolle Einblicke in die Pflanzenwelt und die Arbeiten einer Gärtnerei. Man merkt, dass die Autorin nicht nur gut recherchiert hat, sondern eigene Erfahrungen in die Geschichte verwebt hat, denn sie ist in einer Baumschule aufgewachsen und kennt sich daher sehr gut mit Pflanzen aus. Natürlich aber bleibt es nicht nur bei den Erlebnissen rund um die Pflanzenwelt, auch eine wirklich anmutende Liebesgeschichte fehlt nicht – und obwohl ich Liebesgeschichten – egal ob in der Gegenwart oder in einem historischen Roman – gar nicht so gerne lese, war die hier wirklich schön eingebunden und einfach rührend. 

Die Figuren hat die Autorin alle wunderbar gezeichnet. Marleene als Protagonistin habe ich sofort ins Herz geschlossen – sie ist zwar an mancher Stelle etwas naiv und gutgläubig, dafür aber hat sie ihr Herz am rechten Fleck und wirklich nichts Böses im Sinn, ganz im Gegenteil, sie stellt sich immer noch schützend vor andere. Dabei verliert sie aber ihren ureigensten Wunsch nicht aus dem Blick – auch wenn es da die eine oder andere Hürde zu überwinden gibt. Marleene lebt mit ihrer Cousine Frieda zusammen in einer kleinen Kammer – auch sie mochte ich von Anfang an. Sie arbeitet in einer Blumenbinderei und hat den Glauben an die Liebe nach einem Reinfall verloren – aber auch bei ihr gibt es knisternde Momente und es war einfach schön, sie dabei zu begleiten. Julius und Konstantin sind die Söhne der Hofgärtnerei, in der Marleene sich einschleichen kann – und die beiden sind völlig verschieden. Während Konstantin charmant und weltgewandt auftritt und so jedes Frauenherz zum Schmelzen bringt, brennt Julius vor allem für die Blumen und will die Gärtnerei durch eigene Züchtungen voranbringen.

Langweilig wird es in diesem Roman nie, und auch wenn manches vielleicht ein wenig unrealistisch ist, bin ich doch in die Geschichte eingetaucht und habe Marleene sehr gerne begleitet. Erschreckend war, wie wenig Anerkennung Frauen damals erhalten haben, gelungen fand ich aber die Darstellung, wie Frauen sich in wirklich sehr kleinen Schritten Rechte erkämpfen. Die Schilderungen rund um Marleenes Maskerade waren amüsant und haben mich oft schmunzeln lassen. Die knisternden Szenen haben nie Überhand genommen und waren einfach schön zu lesen. Es gibt auch die eine oder andere Intrige und Ungerechtigkeit, insgesamt überwiegt aber die wohlige Atmosphäre. Ich mochte die Beschreibungen des Alltags in der Gärtnerei sehr, habe viel gelernt über das Pflanzen, Züchten und Versorgen der Blumen.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, trotzdem aber der Zeit angemessen. Die Buchseiten sind daher rasch dahingeflogen. Am Ende gibt es natürlich auch einige offene Fäden, die aber ganz bestimmt in den Folgebänden zusammenlaufen werden. Zum Glück sind die schon erschienen. Ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen und empfehle es auch Einsteigern ins historische Genre.

Mein Fazit
Ein historischer Wohlfühlroman, der den Leser in eine Gärtnerei entführt – neben den vielen Einblicken in die Welt der Pflanzen gibt es aber auch eine schöne Liebesgeschichte, einige Intrigen und amüsante Verwechslungen. Der Schreibstil ist leicht und locker, vor allem gut lesbar, so dass ich das Buch rasch durchgelesen habe. Ich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt und empfehle es daher gerne weiter!

Die Hofgärtnerin
1. Frühlingsträume
2. Sommerleuchten
3. Blütenzauber

WERBUNG: Vielen Dank an die Autorin Rena Rosenthal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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