[Höreindruck] Christine Ziegler – "Sauer macht listig"

Christine Ziegler – Sauer macht listig
Humor, Frauenroman
 

 Verlag: Audiobuch Verlag    
 ISBN-13: 978-3-958-62674-4
 Dauer: ungekürzt, 583 Minuten
 Erschienen: 1.7.2020 
 Sprecherin: Christina Puciata 

   
Zum Inhalt 
„Zwischen Kindererziehung, Haushalt und Gartenarbeit hat Elenor 20 Jahre lang ein erfülltes Leben geführt. Doch jetzt sind die Kinder aus dem Haus – und Elenors Mann Paul überrascht sie mit den freundlichen Worten »Du, ich habe eine Affäre«. Plötzlich steht sie vor den Trümmern ihres Lebensentwurfes. Aber deswegen die Flinte ins Korn werfen und für die finanzielle Sicherheit bei ihrem untreuen Gatten bleiben? Nicht mit Elenor! Kurzerhand wirft sie Paul aus dem Haus, plündert das gemeinsame Girokonto und reicht die Scheidung ein. Als sich ihr dann die Gelegenheit bietet, in einer Münchner WG unterzukommen und ihr abgebrochenes Architekturstudium zu Ende zu bringen, greift Elenor zu. Mit ungeahnten Folgen …“ (Quelle: Knaur-Verlag)

Meine Meinung
Ich hatte mich auf einen kurzweiligen Frauenroman gefreut und genau diesen habe ich auch bekommen. 

Elenor wird von ihrem Ehemann verlassen und sieht sich nun mit ihren 46 Jahren an einem Scheidepunkt – und sie nutzt diese unerwartete Chance, sich selber nochmal ganz neu zu erfinden.

Ich mochte die Mischung aus Humor, Leichtigkeit und ernsten Themen, so dass die Geschichte nicht zu schwer wird und an vielen Stellen zum Schmunzeln einlädt. Elenor entwickelt sich von einer angepassten Ehefrau, deren Mittelpunkt Familie und Haushalt waren, zu einer selbstbewussten Mittvierzigerin, die sich nichts mehr vormachen lässt. Der Weg ist dabei durchaus steinig, und an manchen Stellen wäre hier vielleicht doch weniger mehr gewesen. Eine Pilgerreise, das Leben in einer WG, Narkolepsie, Geldunterschlagung, eine Nahtoderfahrung – all das fließt irgendwo in die Geschichte ein, ohne dass es aber wirklich tiefergehend bearbeitet wird. Da hätte es durchaus weniger an Themen, vor allem den doch außergewöhnlichen, sein können.

Elenor konnte ich mir sehr gut vorstellen – ich kann nicht sagen, dass ich sie sehr mochte, dennoch aber habe ich in manchen Situationen mit ihr gefühlt. Gut fand ich vor allem die Entwicklung, die sie durchmacht, denn sie erkennt, dass sie sich nur selber aus ihrer Situation befreien kann und geht dies dann auch einen Schritt nach dem anderen an. Und dabei bedient sie sich durchaus Methoden, die sie sich bei ihrem Ehemann abgeschaut hat - vielleicht nicht die feiner Art, aber lustig.

Auch einige Nebenfiguren sind besonders und haben Eigenschaften, die man nicht als stereotyp bezeichnen kann – besonders mochte ich hier ihren WG-Partner mit seiner Narkolepsie; aber natürlich kommen auch einige Stereotypen vor, wie zum Beispiel der sich entrüstete Ehemann, der meint als Mann das Familienoberhaupt zu sein und seiner Frau jegliche Rechte abspricht.. 

Der Schreibstil ist locker und fluffig, eher umgangssprachlich und sehr lebendig. Die Lebendigkeit hat die Sprecherin Christina Puciata gut transportiert, ihre Stimme fand ich nur für die 46-jährige Protagonistin ein wenig zu jung. Trotzdem habe ich das Hörbuch gerne gehört – kurzweilig und unterhaltsam kann ich es für zwischendurch empfehlen.

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