[Rezension] Sarah Goodwin - "Stranded - Die Insel"

Sarah Goodwin - Stranded - Die Insel
Thriller
 

 Originaltitel: „Stranded“ (29.3.2022)
 Übersetzer: Dr. Holger Hanowell
 Verlag: Lübbe Audio
 ISBN-13: 978-3-404-18878-9
 Dauer: ungekürzt, 714 Minuten
 Erschienen: 31.3.2023
 Sprecherin: Demet Fey

   
Zum Inhalt
„Für Maddy wird ein Traum wahr: Sie nimmt an einem neuartigen Fernsehexperiment teil, in dem acht Fremde auf einer einsamen schottischen Insel überleben müssen, ein Jahr lang, mit nur minimaler Ausrüstung und ohne Kontakt zur Außenwelt.
18 Monate später ist Maddys Traum zum Albtraum geworden. Die Behörden greifen die junge Frau in einem Fischerdorf auf dem Festland auf. Verzweifelt berichtet sie, wie das Boot, das die Teilnehmer nach einem Jahr abholen sollte, nicht kam. Und davon, wie in den folgenden Wochen einer nach dem anderen starb, nicht durch Hunger oder Krankheit, sondern durch menschliche Hand. Doch was verschweigt Maddy? Und wie schaffte sie es, die Insel lebend zu verlassen?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich war sehr neugierig auf diesen Thriller – Kampf ums Überleben auf einer verlassenen Insel. Doch leider ist der Thrill ein wenig auf der Strecke geblieben.

Im Rahmen einer TV-Produktion werden je vier sich nicht kennende Frauen und Männer auf einer unbewohnten schottischen Insel ausgesetzt. Schon bald kommt es in der Gruppe zu Differenzen – und die schrauben sich immer weiter hoch und ein Mitglied der Gruppe wird zur Gejagten.

Erzählt wird die ganze Geschichte aus Sicht von Maddy – sie hat den Kampf überlebt und erzählt in einem Interview aus ihrer Sicht die Erlebnisse. Am Anfang scheint alles noch sehr harmonisch – man lernt sich kennen, baut eine Unterkunft und teilt die täglich anfallenden Arbeiten untereinander auf. Dabei hat sich die Autorin viel Zeit gelassen, vor allem mit den Beschreibungen der Nahrungssuche und des Hausbaus. Zwar merkt man früh, dass die Stimmung zu kippen scheint, aber Spannung ist dennoch nicht aufgekommen. Zwischendurch gibt es dann aber doch immer mal wieder Szenen, die wirklich fesselnd waren und bei denen ich auch gebannt war, wie es weitergeht; leider aber hat die Autorin es nicht geschafft, diese Spannung auch zu halten. In der zweiten Hälfte kommt es zu einem wirklichen Überlebenskampf und selbst da habe ich mit der Gejagten kaum gefiebert. Auch hier stand wieder mehr im Vordergrund, woher die Nahrung kommt, welche Pflanzen essbar sind und wie man  einen sicheren Unterstand baut. 

Die Charaktere sind leider sehr blass geblieben. Die Ich-Erzählerin Maddy lernt man noch am besten kennen, aber selbst ihre Beweggründe, sich für die Produktion zu melden, haben sie mir nicht richtig nahe bringen können. Die anderen Teilnehmer hatten zwar markante Merkmale, durch die ich sie auseinander halten konnte, dennoch aber habe ich mit ihnen nicht richtig gefühlt. Das hat für mich unheimlich viel an Spannung verlieren lassen. 

Das Ende war sehr überraschend, aber leider auch nicht überzeugend. Daneben gab es auch noch einige Logikfehler, die mich zwar nicht sehr gestört haben, die aber sehr prägnant waren und aus meiner Sicht nicht hätten sein müssen und dürfen.

Der Schreibstil ist einfach, erinnert mehr an einen Bericht als denn an einen Thriller. So aber konnte ich das Hörbuch gut nebenbei hören. Die Sprecherin Demet Fey hat versucht, die Charaktere stimmlich unterschiedlich einzusprechen, bei manchen fand ich es ein wenig überzogen, hat aber das Hören erleichtert.

Insgesamt war das Hörbuch ganz unterhaltsam. Es wirkt aber eher wie ein Survival-Bericht und weniger wie ein Thriller. Als Thriller kann ich es daher nur bedingt empfehlen.

5 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    hm, deine Rezension stimmt mich jetzt ein bisschen nachdenklich. Gestern habe ich eine sehr begeisterte Meinung dazu gelesen und es sofort auf die Merkliste geschoben. Wobei, "Survival-Bericht" klingt gar nicht so schlecht.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Hi Nicole,

      viele fanden das Buch ja super spannend und fesselnd - und einzelne Passagen waren auch gut. aber für mich waren es einfach zu wenige. Martina hat heute auch eine sehr begeisterte Rezi hochgeladen...

      LG Sabine

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    2. Hallo Sabine,

      ich glaube, ich werde mir wahrscheinlich das Hörbuch holen, weil es sich doch recht gut anhört. Mal schauen. Ich berichte im Anschluss. :)

      Liebe Grüße
      Nicole

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  2. Schönen guten Morgen!

    Witzigerweise hatte ich vor einigen Tagen auch auf FB eine sehr begeisterte Meinung dazu gesehen - das scheint sehr unterschiedlich anzukommen.
    Ein Survival Bericht ist an sich ja schon interessant. Ich mag sowas, gerade die Nahrungssuche, was kann man essen, wie baut man einen Unterstand etc. sowas finde ich total spannend. Ist halt nur schade, dass der Thrilleranteil hier anscheinend komplett an dir vorbei gegangen ist.

    Eine Art Bericht kann auch sehr fesselnd sein und es ist echt schade, dass es dich so gar nicht mitnehmen konnte. Logikfehler kann ich ja gar nicht gut leiden und wenn diese dann auch noch prägnant waren, sowas stört mich schon sehr.

    Ich hoffe, der nächste Thriller kann dich mehr packen :)

    Liebste Grüße und ein schönes Wochenende!
    Aleshanee

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    1. Hi Aleshanee.

      ja - ich habe auch einige sehr begeisterte Rezensionen gefunden - ich fand es für einen Thriller an vielen Stellen einfach zu wenig fesselnd, zu langatmig. Einiges war auch gut, nur leider nicht die Logikfehler...

      LG Sabine

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