Hans Rath & Michaela Wiebusch - Die Wundersammler
Gegenwartsliteratur
Verlag: Argon-Verlag
ISBN-13: 978-3-732-47321-2
Dauer: 414 Minuten
Erschienen: 15.2.2024
Sprecherin: Michaela Wiebusch
Zum Inhalt
„In Ligurien will Soziologiestudentin Paula endlich ihre Doktorarbeit über Wunder beenden. Doch so einfach lässt sich das Phänomen wissenschaftlich nicht fassen. Da naht Hilfe in Gestalt von Benedikt, Pater in einem Marien-Wallfahrtsort in Bayern. Wunder sind sozusagen sein täglich Brot – aber glaubt er wirklich noch daran? Gemeinsam sichten sie Paulas Wundersammlung und begeben sich auf eine Reise. Denn vielleicht können ihnen ein Wunderkurator in Avignon, eine Mathematikprofessorin in Bern, eine Einsiedlerin in den Schweizer Bergen, eine Psychologin und ein Astronomenpaar dabei helfen, dem Phänomen Wunder doch noch auf die Spur zu kommen.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil ich die Idee, das Thema Wunder in einen Unterhaltungsroman zu packen, toll fand – so ganz hat mir die Umsetzung aber leider nicht gefallen, weil es sehr lange dauert, bis man zum Kern des Buches kommt und es mir dann doch zu analytisch und wenig berührend war.
Paula schreibt eine Doktorarbeit über Wunder, kommt aber trotz ihrer Interviews mit verschiedenen Menschen, die mit Wundern zu tun haben, wie zum Beispiel der Inhaber eines Wundertheaters, eine Philosophin, ein Astronomen-Paar oder eine Mathematikerin, nicht recht weiter. Zufällig lernt sie Pater Benedikt kennen, der mit seinem Schicksal hadert und so auch auf der Suche nach einem Wunder ist. Gemeinsam versuchen sie nun, das Rätsel doch noch zu lösen, indem sie die Menschen, die Paula bisher nur telefonisch interviewt hatte, persönlich besuchen - und vielleicht finden sie so ja auch die eigenen Wunder, die sie sich sehnsüchtig wünschen.
Die Geschichte braucht sehr lange, um überhaupt in Schwung zu kommen, und irgendwie habe ich kein Gespür bekommen für die einzelnen Figuren – weder für Paula, noch für Benedikt und auch nicht für die Gegend, in der die Geschichte spielt: Sie beginnt in Italien, wo ich mir ein gewisses italienisches Flair gewünscht hätte, noch für die anderen Metropolen, in denen die beiden auf der Suche nach den Wundern, landen.
Die Gespräche mit den Interviewpartnern haben mich dann leider auch nicht abholen können – sie waren oft trocken, sehr analytisch, nicht berührend oder gar emotional und leider auch sehr lang – dass ich hier keine Auflösung zum Thema Wunder bekomme, war mir schon klar, aber ich hatte mit mehr Wohlfühlatmosphäre gerechnet.
Der Schreibstil ist einfach, durchaus lebendig, weil es viele Dialoge gibt, die aber manchmal etwas hölzern wirken und bei denen ich oft dachte „so redet doch keiner…“ – wenn man zwischendurch mit seinen Gedanken mal wegdriftet, ist es auf jeden Fall kein Problem, wieder in die Geschichte hineinzufinden.
Das Ende ist dann sehr konstruiert, denn natürlich lösen sich die Probleme von Paula und Benedikt komplett auf, was für mich nicht realistisch war und leider zu einigen Augen-Roll-Momenten bei mir geführt hat.
Zum Nebenbei-Hören war das Hörbuch ganz nett, auch, weil mir Michaela Wiebuch als Sprecherin mit ihren jungen und klaren Stimme ganz gut gefallen hat, meine Erwartungen konnte die Geschichte aber leider nicht erfüllen. Schade – ich empfehle das Buch daher nur bedingt.
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