[Rezension] Nora Roberts - "Tödliche Flammen"

Nora Roberts - Tödliche Flammen
Roman
 

Originaltitel: „Blue Smoke“ (2008)
Übersetzer: Karin Dufner, Ulrike Laszlo
Verlag: Heyne-Verlag
ISBN-13: 978-3-453-41777-9
Seiten: 608 Seiten
Erschienen: 11.8.2014

   
Zum Inhalt
„Reena Hale liebt ihren ungewöhnlichen Beruf. Sie ist Brandermittlerin und mit der Faszination des Feuers ebenso vertraut wie mit seiner zerstörerischen Macht. Als sie eines Tages den attraktiven Bo Goodnight trifft, scheint ihr Glück perfekt. Doch dann beginnt mit einem mysteriösen Anruf ein Albtraum, der Reena in das schlimmste Inferno führt, das sie je gesehen hat.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Es gibt Bücher von Nora Roberts, die finde ich großartig, und solche, die mir nicht gefallen – dieses gehört leider zur zweiten Gruppe.

Eigentlich ist es eine „Coming-of-age“-Geschichte, denn man begleitet Reena Hale von Kindertagen an bis zu ihrem 30. Geburtstag. Sie ist ein wissbegieriges und aufgewecktes Kind, das schon früh eine Leidenschaft fürs Feuer entwickelt – da liegt es nahe, dass sie Brandermittlerin wird. Auffällig ist, dass sie von Kindheit an immer auch von Bränden begleitet wird – mal ist es ein Haus das abbrennt, mal ein tödlicher Unfall eines Freundes im Rahmen eines Brands; doch erst als sich eine unbekannter Person bei ihr zu Wort meldet, erkennt sie tatsächliche Gefahr. 

Die Geschichte ist sehr langsam erzählt und als Leser ahnt man früh, dass diese ganzen Brände, die irgendwo im Umfeld von Reena stattfinden, nicht ganz zufällig sein können. Trotzdem bleibt man über die Hälfte des Buches bei ihrem Alltag – was sie so macht, mit wem sie gerade ausgeht oder wie ihre Familie wächst. Immer mal wieder gibt es ein paar Liebesgeschichten, aber alles nichts ernstes – ich fand das leider sehr langatmig und konnte auch mit Reena nicht so recht etwas anfangen. Anfangs wirkt sie wie ein altkluges Mädchen, dann tritt sie als attraktive Frau auf, die sich ihre Abenteuer sucht, wenn sie sie braucht, dann landet sie doch noch bei einem Mann, des sie zu lieben glaubt. Doch sie kann sich ihrem Gefühl nur schwer hingeben, denn sie bleibt immer auch die abgebrühte und coole Brandermittlerin. 

Das letzte Drittel wird dann endlich auch mal interessanter und spannender – denn Reenas Verfolger spielt mit ihr und lockt sie mit gelegten Feuern gleich einer Stadtrallye durch die Gegend. 

Am meisten mochte ich in der Geschichte noch die italienische Familie von Reena, auch wenn hier einige Klischees bedient wurden, dies aber in einer sympathischen Art und Weise. Der im Klappentext angeteaserte Bo Goodnight taucht erst im letzten Drittel auf, und ich fand ihn sehr merkwürdig – zwar habe ich ihm seine Sorge um Reena abgekauft, aber sein Verhalten und seine Art zu reden fand ich – im positiven Sinne – außergewöhnlich, im negativen eher gruselig.

Der Schreibstil ist sehr einfach, so dass man rasch durch die Seiten fliegt. Vom Zeitgefühl hatte ich schon das Gefühl der 1980er Jahre, das hält dann aber auch später noch an und wirkte da dann etwas angestaubt.

Insgesamt ein Roman von Nora Roberts, den ich nicht empfehlen kann – es ist eine Coming-of-Age-Geschichte, die in einen Spannungsroman übergeht, knisternde Szenen oder gar Thriller-Elemente finden sich aber nicht. Schade – da hatte ich mir etwas anderes erwartet. 

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