Sarah Turner - Hinter den Wolken wartet die Sonne
Gegenwartsliteratur
Originaltitel: „Stepping Up“ (17.3.2022)
Übersetzerin: Angela Koonen
Verlag: Lübbe Audio
ISBN-13: 978-3-754-00714-3
Dauer: 628 Minuten
Erschienen: 28.5.2023
Sprecherin: Marie Bierstedt
Zum Inhalt
„Beth Pascoe ist mit ihren 30 Jahren bisher recht sorglos durchs Leben gegangen. Sowohl Jobs als auch Beziehungen wechselt sie häufig. Am liebsten verbringt sie ihre Abende mit ihrem besten und selbstverständlich rein platonischen Freund Jory in ihrer Lieblingskneipe. Bis Beth nach einem schweren Unfall ihrer Schwester zum Vormund für deren Kinder wird. Weder ihre Eltern noch Jory trauen Beth zu, dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Nur ihr freundlicher älterer Nachbar Albert, der mit Beth zusammen einen Buchclub gründet, ermutigt sie immer wieder, sich weder von der Trauer noch von der erschreckend neuen Welt aus Elternabenden und Gute-Nacht-Geschichten unterkriegen zu lassen. Denn Albert weiß: Hinter den Wolken wartet immer die Sonne.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich hatte etwas ganz anderes erwartet – irgendwie dachte ich, der im Klappentext erwähnte Buchclub würde eine zentrale Rolle spielen; dem war nicht so. Dennoch aber hat mir das Buch gefallen, nachdem ich mich nach initialer Enttäuschung drauf eingelassen habe.
Das Szenario ist schrecklich – bei einem Unfall verstirbt der Vater, die Mutter liegt im Koma und zurück bleiben die beiden Kinder. Ganz unerwartet bekommt die 30-jährige Beth die Vormundschaft für ihre Nichte und den Neffen – dabei ist sie alles andere als die geborene Familienmanagerin. Bisher ging sie recht sorglos durchs Leben, Jobs, die sie langweilten, hat sie schnell gewechselt, auch Beziehungen waren bei ihr nie sehr beständig. Einzige Konstante in ihrem Leben war ihr bester Freund Jory. Und natürlich ist Beth dann auch überfordert mit ihrer neuen Situation.
Wie schon gesagt – der im Klappentext erwähnte Nachbar Albert und auch der Buchclub kommen erst später ins Spiel, und schnell ist klar, dass der Focus der Geschichte um Themen wie Trauer und das Übernehmen von Verantwortung liegt.
Beth ist durchaus eine sympathische junge Frau, auch wenn sie etwas unbedarft durchs Leben schlittert. Gefallen hat mir ihre Entwicklung – steht sie zunächst sehr unbeholfen da in ihrer neuen Rolle als „Ersatzmutter“, lernt sie nach und nach, die zum Teil sehr alltäglichen Probleme zu meistern. Bisher hat sie Konflikte immer einfach umschifft, dass sie ihren kleinen Neffen und ihre pubertierende Nichte aber nicht im Stich lassen kann, ist für Beth selbstverständlich – und auch ihren eigenen Eltern will sie zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen und auch verlässlich in ihren Taten sein kann. Dabei stößt sie immer wieder an ihre Grenzen, an denen sie aber nicht zerbricht, sondern wächst.
Ihr Nachbar Albert, ein zurückgezogen lebender Rentner, der mit seiner Einsamkeit kämpft, hat immer ein offenes Ohr für sie, ohne dabei aber aufdringlich zu sein. Ihn habe ich direkt ins Herz geschlossen, und fand es fast schon schade, dass er im Vergleich zu Beth so wenig Bühne bekommen hat.
Es ist eine berührende Geschichte, die durch den lebendigen Schreibstil mit vielen Dialogen Mut macht und auch zum Nachdenken anregt. Obwohl die Themen sehr schwer sind, ist die Stimmung in der Geschichte aber eher positiv und hoffnungsvoll. Marie Bierstedt als Sprecherin hat eine jugendliche Stimme und ist damit eine sehr gute Wahl für das Hörbuch – mit ihr wurde die Figur der Beth noch mal runder, und ich hatte eine sehr genaue Vorstellung von ihr.
Ich habe das Hörbuch gerne gehört, nachdem ich mich damit abgefunden hatte, dass Albert und der Buchclub nicht im Mittelpunkt stehen; bekommen habe ich eine emotionale Geschichte, die Mut macht und schöne Botschaften setzt. Daher also durchaus eine Empfehlung von meiner Seite.
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