[Rezension] Camilla Grebe & Åsa Träff - "Die Therapeutin"

Camilla Grebe & Åsa Träff - Die Therapeutin (Siri Bergmann #1)

Spannungsroman
 

 Verlag: btb-Verlag

 Umschlaggestaltung: semper smile, München

 Umschlagabbildung: © plainpicture /Mira

 ISBN-13: 978-3-442-74183-0

 Seiten: 432 Seiten

 Erschienen: 10. Januar 2011

 Originaltitel: „Någon sorts frid“

 Übersetzer: Christel Hildebrandt

   

Buchrückentext

„Siri Bergmann, Psychotherapeutin in Stockholm, ist den Umgang mit seelischen Abgründen und schmerzhaften Geheimnissen gewöhnt. Doch seit ihr Mann tödlich verunglückt ist, kämpft sie vor allem mit sich selbst. Trotz ihrer panischen Angst vor der Dunkelheit lebt sie abgeschieden am Meer. Als sie eines Morgens auf die Leiche einer Patientin stößt, nimmt ihr Alptraum Gestalt an: Hat Siri versagt – oder will ihr Leben zerstören?“ 

Meine Meinung

Eine gute Freundin hat mir das Buch empfohlen und auch geschenkt; es sei spannend und fesselnd, aber auch interessant, da es um Psychotherapie gehe. Und ja – auch ich war gefesselt und was zunächst wie ein Roman wirkt, wird zunehmend zu einem Psychothriller.

Siri Bergmann ist Psychotherapeutin, wird aber selber zum Mittelpunkt polizeilicher Aufklärung, als eine Patient von ihr vermeintlich Suizid begeht, und das in Nähe von Siris Haus. 

Es ist kein Thriller und auch kein Krimi, dafür ist der Einstieg in die Geschichte viel zu ruhig und langsam – man lernt Siri näher kennen, die ein zurückgezogenes Leben führt und bekommt vor allem Einblicke in ihre tägliche Arbeit als Therapeutin. Das war wirklich sehr interessant, nicht nur, was für Störungen sie behandelt, sondern auch, wie genau sie es tut – man sitzt quasi mit im Therapiegespräch und das war wirklich sehr interessant. Als dann die Leiche einer ihrer Patienten aufgefunden wird, verschiebt sich der Schwerpunkt der Geschichte auf die Ermittlungen – und je mehr klar wird, welche Rolle Siri selber in dem Ganzen spielt, desto spannender wird es dann auch, bis es am Ende zu einem großen Showdown kommt, in dem sich die ganze Spannung entlädt.

Dabei ist das Buch in einem für einen Spannungsroman eher unüblichen Schreibstil geschrieben – er ist eindringlich und intensiv und schafft so eine dichte Atmosphäre. Er ist dennoch einfach zu lesen. Einzelne Abschnitte in kursiver Schrift geben die Gedanken des Täters wieder, die Therapiesitzungen sind ebenfalls gekennzeichnet und so sofort zu erkennen.

Siri Bergmann ist eine besondere Figur, die seit den Tod ihres Mannes Schwierigkeiten hat, sich im Leben zurechtzufinden. Obwohl selber Therapeutin, leugnet sie das aber und zieht sich immer weiter zurück. Ihre beste Freundin Aina, mit der sie gemeinsam in der Praxis arbeitet, unterstützt sie an vielen Stellen und versucht, ihre eigene Lebensfreude zu teilen; so nah die beiden sich aber auch stehen, schwappt das positive Lebensgefühl von Aina jedoch nicht über. Die beiden sind sehr unterschiedlich – während Siri introvertiert und zurückgezogen wirkt, ist Aina extrovertiert, fröhlich und an einigen Stellen auch „laut“, aber für Siri immer da und sehr verlässlich. Sie war mein liebster Charakter in diesem Buch und gerne hätte ich sie als Freundin.

Der Fall selber ist in sich sehr schlüssig und ich habe die ganze Zeit mitgerätselt, wer hinter dem Mord steht – die Auflösung habe ich aber nicht geahnt und bin am Ende nochmal überrascht worden.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich mochte die Mischung aus Roman und Thriller. Ich werde die Autorin weiter verfolgen und gebe diesem Buch hier 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit

Es ist kein Thriller oder Krimi, der sich hinter dieser Geschichte verbirgt, eher ein Spannungsroman oder ein Roman mit Thrillerelementen – Spannung gibt es erst ab der Hälfte des Buches, davor aber interessante Einblicke in die Arbeit eines Psychotherapeuten. Ich habe das Buch gerne gelesen und gebe 4 von 5 Sternen.

Reihenfolge Siri Bergmann

1. Die Therapeutin

2. Das Trauma

3. Bevor du stirbst

4. Mann ohne Herz

5. Durch Feuer und Wasser