[Höreindruck] Simone de Beauvoir – "Die Unzertrennlichen"

Simone de Beauvoir – Die Unzertrennlichen
Zeitgenössische Literatur   

Originaltitel: „Les inséparables“
Übersetzerin: Amelie Thoma
Verlag: Argon Verlag
ISBN-13: 978-3-732-41921-0
Dauer: 257 Minuten
Erschienen: 19.10.2021
Sprecherin: Brigitte Assheuer
    
Zum Inhalt
„Sylvie und Andrée sind unzertrennlich. Gemeinsam kämpfen sie gegen den erstickenden Konformismus einer Gesellschaft, in der Küsse vor der Ehe und freie Gedanken für Frauen verboten sind. Sylvie bewundert Andrée: Sie scheint so selbstständig - und doch gerät gerade sie immer tiefer in die Falle ihrer ach so tugendhaften Familie. Diese trennt Andrée von dem Jungen, den sie liebt. Sylvie will ihrer Freundin helfen. Aber wie?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich wollte schon lange mal etwas von Simone de Beauvoir lesen oder hören, als mir dann diese bisher unveröffentlichte Geschichte auffiel, habe ich dazu gegriffen, weil es eine kurze Novelle ist und damit gut geeignet, einen Eindruck des Schreibstils zu gewinnen. 

Es ist eine leise und rührende Geschichte von zwei Freundinnen, Sylvie und Andreé, die ihre ersten Lieben erleben in den Zwängen der Gesellschaft und der damaligen Zeit. Erzählt wird alles aus Sicht Sylvies und gewisse autobiografische Züge lassen sich nicht verleugnen. Besonders gefallen hat mir, dass auch das Thema lesbische Liebe eine Rolle spielt – für die Zeit sicher ungewöhnlich, insbesondere, wenn es laut ausgesprochen wird. Und nicht nur wird das Thema angerissen, sondern es gibt durchaus auch einige sehr freizügige Einblicke in die Gedanken der Protagonisten. Ich mochte das sehr gerne und fand die Art der Schilderung sehr authentisch. 

Die beiden Freundinnen sind sehr unterschiedlich und dennoch konnte ich mich in beide einfühlen. Andreé wirkt zunächst viel selbstbewusster als Sylvie, zeigt sich dann aber von einer sehr sensiblen und verletzlichen Art. Sylvie dagegen wirkt am Anfang eher unsicher und unbedarft, wächst dann aber an ihren Erfahrungen und wird letztlich zu einer wertvollen Stütze für Andreé. 

Simone de Beauvoir hat eine angenehme Erzählweise, ruhig und bedacht, dennoch aber voller Emotion. Ich habe mich den beiden Freundinnen sehr nahe gefühlt und war tatsächlich sehr berührt von der Geschichte.

Die Sprecherin Brigitte Assheuer hat eine angenehme Stimme, die wunderbar zu der Erzählerin Sylvie passt und die sie hat lebendig werden lassen. Ich mochte diese Novelle wirklich sehr gerne und werde sicher bald auch mal zu einem Buch der Autorin greifen. Ich gebe 4 von 5 Sternen. 


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