[Höreindruck] Stephen King - "Carrie"

Stephen King - Carrie

Horror
 

 Originaltitel: „Carrie“

 Verlag: Lübbe Audio

 ISBN-13: 978-3-7857-4605-9

 Dauer: 539 Seiten

 Erschienen: 18. Mai 2012

 Sprecherin: Franziska Pigulla

   

Zum Inhalt

„Carrie war schon immer anders. Wegen ihrer unbeholfenen Art ist sie in der Schule eine Außenseiterin und wird gnadenlos gehänselt. Zu Hause leidet sie unter dem religiösen Fanatismus ihrer Mutter. Nur ein einziges Mal fühlt sich Carrie so wie alle anderen Mädchen: Als sie zum Schulball eingeladen wird. Doch der Abend endet nach einem grausamen Streich in einer Katastrophe. Denn Carrie ist beseelt von einer unheimlichen Gabe. Und nun sinnt sie auf Rache ...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung

Ich gehöre tatsächlich zu den Menschen, die weder den Film noch das Buch kennen – da ich mich gerade bei King ein bisschen an seinen Horror herantaste, dachte ich mir, dass sein Erstlingswerk dazu gut geeignet ist. Doch leider hatte ich wohl falsche Erwartungen.

Carrie wird in der Schule gehänselt und gedemütigt, zu Hause von der eigenen, in einem religiösen Wahn versunkenen Mutter drangsaliert. Zufällig entdeckt sie, dass sie telekinetische Kräfte besitzt. Als die Demütigungen auf einem Schulball dann zum Höhepunkt kommen, sinnt Carrie auf Rache…

Obwohl das Buch von einer meiner Lieblingssprecherinnen vorgelesen wird, muss ich gestehen, dass ich mich über weite Strecken gelangweilt habe. Dabei hat Franziska Pigulla eine tolle Leistung gebracht, und ich habe ganz neue Seiten bei ihr kennengelernt. Trotzdem war mir die erste Hälfte, in der Carrie und ihr Umfeld vorgestellt werden, zu langatmig, und irgendwie habe ich den Schrecken, den sie bei ihrer wahnhaften Mutter verspüren musste, nicht gefühlt. Vielleicht liegt es auch daran, dass wirklich keiner in diesem Buch irgendwie sympathisch ist, an mir aber ist die Geschichte irgendwie vorbeigeplätschert. Ich wusste natürlich, dass es zu einem großen „Gemetzel“ kommen wird, und das wird dann auch der Mittelpunkt in der zweiten Hälfte – da passieren tatsächlich widerliche Dinge, und es hat mich auch geschüttelt, da ich aber mit keiner Figur richtig mitgefühlt habe und mich auch in keinen reinversetzen konnte, ist das alles an mir ziemlich abgeperlt. 

Am interessantesten fand ich das Nachwort – darin wird erzählt, wie es zur Geschichte kam, dass es eigentlich eine Novelle war, die erst nachträglich durch Auszüge aus einem fiktiven Sachbuch und durch Zeitungsausschnitte und Interviews von Beteiligten „aufgebauscht“ wurde. Gestört haben mich die Auszüge nicht, sie haben mich auch nicht aus der Stimmung rausgebracht, aber notwendig fand ich sie auch nicht. Leider kann ich den im weiteren sehr gefeierten Schreibstil des Autors hier noch nicht finden, auch seine Charakterisierungen sind eher flach geraten – ich gebe dem Hörbuch 3 von 5 Sternen, eigentlich nur aus Respekt vor dem Erstlingswerk und wegen Franziska Pigulla.