Haruki Murakami – Von Beruf Schriftsteller
Essays
Originaltitel: „Shokugyo toshite no shosetsuka“
Übersetzerin: Ursula Graefe
Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN-13: 978-3-844-91617-1
Dauer: 429 Minuten
Erschienen: 9.1.2017
Sprecher: Walter Kreye
Zum Inhalt
„Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers wie wenige andere. Der japanische Bestsellerautor gilt als ausgesprochen scheu und betont immer wieder, wie ungern er über sich selbst spricht. Doch nun bricht Murakami das Schweigen. Bescheiden und zugleich großzügig lässt er uns an seiner reichen Erfahrung als Schriftsteller teilhaben. Darüber hinaus teilt er mit den Lesern seine weitreichenden Lektüreeindrücke. Anhand von Kafka, Raymond Chandler, Dostojewski und Hemingway sowie anderen Vertretern der Weltliteratur reflektiert er über Literatur im Allgemeinen und definiert, was für ihn selbst Literatur und ihre Bedeutung ausmacht.
Aber man begegnet in diesen Texten auch, vielleicht zum ersten Mal, dem Menschen Murakami. Wer weiß schon von seiner großen Kennerschaft der klassischen Musik, seiner Leidenschaft für Jazz? Eine Leidenschaft, die ihn sogar zum Besitzer einer Jazzkneipe machte. So erlaubt uns dieses Buch einen einmaligen Blick in die Werkstatt und das Herz eines der größten und erfolgreichsten Schriftsteller unserer Zeit. Und liefert uns im Grunde das, was Murakami in seiner Bescheidenheit und Zurückhaltung nie schreiben würde: eine Autobiographie.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Murakami mal von einer anderen Seite – und doch typisch Murakami. Eine interessante Essay-Sammlung, durch die man den Autor mal von einer anderen Seite kennenlernt.
Es ist kein Roman und auch keine zusammenhängende Geschichte – das sollte man vorab wissen. Und trotzdem hängen die Essays alle zusammen. Haruki Murakami erzählt hier, wie er Schriftsteller geworden ist, wie er sich in der Literaturwelt sieht und auch, wie andere ihn sehen. Mir haben diese Einblicke sehr gut gefallen, weil man auch so viel von seiner Persönlichkeit erfährt – er wirkt sehr zurückgezogen und bescheiden, hat hohe Werte, die ihm sehr wichtig sind und für die er einsteht. Außerdem hat er einen sehr organisierten Tagesablauf und auch genaue Vorstellungen, wie er einen Roman schreibt – dadurch erklärt sich auch, warum von ihm nur unregelmäßig neue Bücher erscheinen. Er macht sich nicht abhängig von einem Verlag oder einem Lektor, sondern geht konsequent seinen eigenen Weg – das finde ich super.
Was mir auch gefallen hat, dass man bei seinen Essays genau seinen Stil erkennt – es ist ein Buch von Murakami, ohne Frage, auch wenn es kein fiktives Werk ist. Er erzählt in angenehmer Weise, manchmal schweift er auch ab, findet aber immer wieder zum roten Faden zurück, und selbst bei seinen Gedanken fernab des eigentlichen Themas, ist es interessant und aufschlussreich – ich habe diese Essays als sehr ehrlich und atmosphärisch empfunden und das Gefühl gehabt, mit Murakami am Tisch zu sitzen und in ein Gespräch verwickelt zu sein.
Ich weiß nicht, wie es gewesen wäre, wenn ich das Buch selber gelesen hätte, als Hörbuch war es für mich aber genau das richtige Medium. Walter Kreye als Sprecher ist großartig – er hat eine ruhige Stimme, die die Persönlichkeit des Autors wunderbar einfängt.
Ich habe das Hörbuch sehr gemocht und gebe 5 von 5 Sternen.
Ich habe das Buch dazu kürzlich gelesen und es hat mir gut gefallen. Auch wenn man bedenkt, wie alt manche Essays sind, sie haben nichts an ihrer Aktualität verloren.
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