[Rezension] Sophie Oliver – "Grandhotel Schwarzenberg – Rückkehr nach Bad Reichenhall"

Sophie Oliver – Grandhotel Schwarzenberg – Rückkehr nach Bad Reichenhall (Grandhotel Schwarzenberg #2)
Historischer Roman, Familiensaga

Covergestaltung: Birgit Gitschier, Augsburg
ISBN-13: 978-3-7325-6887-1
Seiten: 304 Seiten
Erschienen: 30. Oktober 2020

Zum Inhalt
„Bad Reichenhall, 1911. Michael Schwarzenberg kehrt als reicher Mann nach Bad Reichenhall zurück. Mit Entsetzen muss er feststellen, dass seine große Liebe Anna inzwischen verheiratet und Mutter ist. Doch er spürt, dass auch sie ihn immer noch liebt und beschließt, um sie zu kämpfen. Anna steht vor einer schwierigen Entscheidung: Geht sie zu Michael zurück, könnte sie ihren Sohn Karl verlieren. Aber ist sie bereit, eine Lüge zu leben, obwohl sie die Liebe ihres Lebens täglich sieht? Der Kampf der Anna Gmeiner geht also weiter: um den Mann, den sie wirklich liebt, um ihren Sohn und um ihre Zukunft – denn schon bald droht ein Krieg auszubrechen …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Der erste Band der Grandhotel Schwarzenberg-Reihe hatte mir sehr gut gefallen – da war ich natürlich neugierig, wie es mit der Geschichte weitergeht. Auch die Fortsetzung ist gut und unterhaltsam, kommt an den ersten Band jedoch nicht heran.

Ich war sofort wieder drin in der Geschichte, und die Autorin versteht, wichtige Punkte aus Band eins so aufzugreifen, dass es nicht langweilig wird und man sich schnell wieder im Geschehen zurechtfindet. Band eins endete ja mit einem Cliffhanger und genau da setzt auch die Fortsetzung an. Man sollte die Bücher daher in der richtigen Reihenfolge lesen, um in den ganzen Genuss der Geschichte zu kommen.

Es war schön, die ans Herz gewachsenen Charaktere wiederzutreffen. Gewundert habe ich mich aber über manche Handlung, die ich so gar nicht nachvollziehen konnte – vor allem in Bezug auf die Protagonistin Anna. Ich mag sie sehr und war daher vielleicht noch mal erstaunter über ihre Entscheidungen, die ich natürlich hier nicht nennen werde. Sie ist weiterhin eine Frau, die anpackt und sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotzdem aber hat sie ein großes Herz und ist einfach liebenswert. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich – auch wenn sie Michael sehr vermisste und er ihre große Jugendliebe war – dennoch auch mit ihrer arrangierten Ehe mit Leonhard nicht nur abgefunden, sondern dort auch Zufriedenheit gefunden hatte. Trotzdem hat die Rückkehr Michaels einiges bei Anna ausgelöst und die weitere Geschichte so maßgeblich beeinflusst.

Leonhard war mir im ersten Band nicht immer sympathisch, aber er hat sich geändert und war am Ende ein liebevoller Ehemann und auch Partner von Anna. Hier in Band zwei hatte ich das Gefühl, einen ganz anderen Charakter wiederzutreffen – und das ist auch einer meiner Kritikpunkte. Leonhard hat sich in einer Richtung entwickelt, die mir nicht nur gefällt, die ich in diesem Ausmaß auch kaum glauben konnte. Und so ging es mir mit einigen – ich liebe es, wenn sich Charaktere in Büchern entwickeln, aber es soll glaubhaft sein und nicht so gestaltet sein, dass es zwar die Geschichte vorantreibt, die Handlungen aber überhaupt nicht zur Figur passen. Vielleicht klingt das jetzt ein wenig kryptisch, aber ich kann das leider nur so andeuten, da ich nicht spoilern will. 

Gefallen hat mir, dass auch Sohn Karl zumindest im letzten Viertel eine gewisse Rolle bekommt – und auch er ist eine interessante Figur, die sich erst noch finden muss; da hat mir wirklich gut gefallen, wie man seinen Zweifel und auch seinen Schmerz zu spüren bekommt, wenn es um familiäre Dinge geht.

Es passiert wieder viel in diesem Band und auch der Krieg macht nicht halt vor dem kleinen Bergdorf. Man muss keine Angst haben, dass sich die Geschichte nun zu einem Kriegsroman entwickelt – zwar werden Menschen eingezogen, aber nie verfolgt man sie bei ihren Kriegserlebnissen, sondern bleibt immer im Bergdorf. Und dort ist es wahrlich nicht langweilig – denn trotz meiner Kritikpunkte konnte mich die Geschichte packen und fesseln.

Der Schreibstil ist eingängig, leicht zu lesen und weiß den Leser festzuhalten. Er ist lebendig und fesselnd, Beschreibungen gibt es auch, nie aber sind sie irgendwie langatmig, sondern nur so ausführlich, wie es braucht, dass Bilder im Kopf des Lesers entstehen.

Band zwei hat meiner Erwartungen nicht ganz erfüllen können, was aber an der zum Teil komischen Entwicklung mancher Charaktere liegt – trotzdem war es spannend und fesselnd, so dass ich 3,5 von 5 Sternen vergebe. 

Mein Fazit
Auch in diesem Band passiert wieder eine Menge, und ich war gefesselt und gut unterhalten. Trotzdem habe ich mich über die Entwicklung mancher Charaktere gewundert, da ich sie nicht glaubhaft fand. Natürlich werde ich auch den dritten Band lesen, diesem hier gebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Grandhotel Schwarzenberg
2. Rückkehr nach Bad Reichenhall 
3. Der Beginn einer neuen Zeit

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