Philippa Gregory - Die ewige Prinzessin (Tudor-Reihe #1)
Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Gisela Kullowatz
Umschlagabbildung: © Kotomi Yamarura
ISBN-13: 978-3-404-16469-1
Seiten: 621 Seiten
Erschienen: 28. August 2010
Originaltitel: „The Constant Princess“
Übersetzerin: Barbara Först
Zum Inhalt
Gerade mal 14 Jahre alt, heiratet Catalina aus Spanien den Thronfolger Englands, Arthur – und es braucht eine Zeit, bis die beiden sich kennen-, schätzen und lieben lernen. Es ist keine einfache Zeit für Catalina, die sich nach ihrer Heimat sehnt, nach luftigen Gewändern, lauen Sommernächten und den wunderbaren Gemäuern der Alhambra. Doch als sie sich gerade an das kalte England gewöhnt hat, erkrankt Arthur plötzlich schwer und alles Glück, das so lange auf sich hat warten lassen, scheint wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen.
Meine Meinung
Ich hatte schon so viel Gutes über die Tudor-Reihe von Philippa Gregory gehört, dass ich sehr neugierig auf sie war – Probleme hat mir nur die Reihenfolge der Bücher bereitet, da die Autorin sie nicht chronologisch geschrieben hat und so die Bücher – sortiert man sie nach Erscheinen – eben nicht in richtiger zeitlicher Abfolge vorliegen. Ich habe mich jetzt entschieden, mit „Die ewige Prinzessin“ zu beginnen, da das Buch von Katharina von Aragon handelt, der ersten Ehefrau von Heinrich VIII.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir nicht leicht gefallen – irgendwie wollte sie mich nicht richtig fesseln und ich hatte doch etwas Probleme mit dem Schreibstil der Autorin. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die spätere Katharina von Aragon, und man begleitet sie von Kindestagen an auf ihrem Weg zur langersehnten Krone Englands. Und dieser Weg ist steinig und nicht immer leicht gewesen. Schon als Kind galt Catalina als Prinzessin von Wales, wurde sie doch früh dem englischen Prinzen versprochen. Einmal in England angekommen, braucht es jedoch noch einige Jahre, bis sie ihr Ziel tatsächlich erreicht.
Catalina mochte ich gerne, ich habe ihre Hartnäckigkeit sehr geschätzt, ihre Zielstrebigkeit, egal was komme. Ihre Figur wurde sehr gut ausgearbeitet, authentisch und glaubhaft – ich zumindest habe sie sofort in mein Herz geschlossen und mit ihr gelitten und gefiebert. Aber auch die anderen Charaktere fand ich sehr gelungen – es ist ja immer schwierig bei historischen Persönlichkeiten, ihren Charakter genau zu treffen, Philippa Gregory aber hat genau das geschafft und zum Beispiel Züge von Heinrich VIII gezeichnet, die ich niemals an ihm vermutet hätte, sie aber dennoch glaubhaft und plausibel fand.
Mit dem Schreibstil habe ich zu Beginn des Buches wirklich gekämpft – ich habe ihn als bildreich, aber auch etwas schwülstig empfunden. Dabei ist er gut lesbar und durch die vielen Beschreibungen hatte ich auch viele Bilder im Kopf, trotzdem empfand ich ihn oft überladen und verschnörkelt. Vielleicht lag es auch daran, dass auf den ersten hundert Seiten noch nicht so viel passiert – auf jeden Fall ist bei mir irgendwann der Knoten geplatzt und ich mochte die Geschichte und den Stil, wie sie erzählt wird. Denn es gibt sowohl einen allwissenden Erzähler so wie auch immer Passagen, in denen Catalina aus ihrer Sicht in Ich-Form die Dinge erzählt – und gerade hier geht es meist um ihre Gefühle und innersten Gedanken. Dadurch ist sie mir sehr nahe gekommen, auch wenn oft der Eindruck entstanden ist, dass die Passagen in Ich-Form nur eine Zusammenfassung des gerade Geschehenen darstellt.
War ich im Mittelteil des Buches doch sehr gefesselt und konnte es nur schwer aus der Hand legen, hat mich das Ende sehr enttäuscht. Es gibt am Ende einen größeren Zeitsprung und das Buch endet da, wo noch mal viele spannende Dinge bevorstehen – und genau auf die habe ich mich natürlich sehr gefreut. Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass die Geschichte mit dem Tribunal endet – denn wer denkt, dass es in diesem Buch um genau dieses geht, wird bitter enttäuscht sein – im Vordergrund der Geschichte steht eher die Zeit Catalinas bis zu ihrer Ernennung zur Königin.
Das Buch hatte Positives und Negatives, Höhen und Tiefen, trotzdem hat es mit unterm Strich gefallen und ich gebe ihm 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Nicht alles konnte mich in diesem Buch überzeugen – ich hatte Probleme, in die Geschichte reinzukommen wegen des doch manchmal schwülstigen Schreibstils, dafür aber hat mich der Mittelteil der Geschichte richtig gepackt und gefesselt, das Ende dagegen war eine bittere Enttäuschung, denn das Buch endet mit dem Tribunal, dem sich Katharina stellen muss. Sehr gut gefallen haben mir die Zeichnung der Charaktere und die Einblicke in ihre Persönlichkeiten, auch mit dem Schreibstil habe ich mich dann gut arrangieren können – insgesamt gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen und bin gespannt auf die weiteren Bände der Reihe.
Tudor-Reihe
1. Die ewige Prinzessin (Katharina von Aragon)
2. Die Schwester der Königin (Mary und Anne Boleyn)
3. Das Erbe der Königin (Anna von Kleve und Katherina Howard)
4. Die letzte Gemahlin des Königs (Catherina Parr)
5. Die Hofnärrin (Maria Tudor)
6. Der Geliebte der Königin (Elizabeth I. und Lord Leicester)
Gesamt-Reihenfolge der Plantagenet- und Tudor-Bücher
1. Rosenkriege - Die Mutter der Königin (1430)
2. Rosenkriege - Der Thron der roten Königin (1455)
3. Rosenkriege - Die Königin der Weißen Rose (1464)
4. Rosenkriege - Dornenschwestern (1465)
5. Rosenkriege - Das Erbe der weißen Rose (1485)
6. Tudor-Reihe - Die ewige Prinzessin (1491)
7. Rosenkriege - Der Königsfluch (1499)
8. Das Erbe der Tudors - Wolfsschwestern (1501)
9. Tudor-Reihe - Die Schwester der Königin (1521)
10. Tudor-Reihe - Das Erbe der Königin (1539)
11. Tudor-Reihe - Die letzte Gemahlin des Königs (1553)
12. Tudor-Reihe - Die Hofnärrin (1548)
13. Das Erbe der Tudors - Um Reich und Krone (1558)
14. Tudor-Reihe - Der Geliebte der Königin (1558)
Hallo Sabine,
AntwortenLöschenbei diesem Buch überlege ich schon länger, ob ich es lesen soll oder nicht. Mit Philippa Gregory bin ich bisher noch nicht so wirklich warm geworden, weshalb ich die zwei Bücher, die ich noch im SuB habe, immer vor mir her schiebe.
Von ihr erscheint übrigens demnächst noch ein Tudor-Roman, zunächst in englischer Sprache (Three Sisters, Three Queens), in einem Jahr dann möglicherweise auch bei uns, in dem Katharina von Aragon eine von drei Hauptpersonen ist.
Ich habe gerade mal geschaut, welche Bücher du von ihr gelesen hast - beide kenne ich nciht, aber ich gebe dir recht, dass ich mich in den Schreibstil der Autorin auch immer erst einlesen muss. "Die Schwetser der Königin" hat deutlich bessere Rezensionen als "Die ewige Prinzessin" - wenn dir also die chronologische Reihenfolge nicht so wichtig ist, verscuhe es doch mal mit diesem Buch.
LöschenDanke für den Tipp - ich muss ja gestehen, dass ich mit den verschiedenen Reihen der Autorin gerne durcheinanderkommen- zumal es da auch noch Überschneidungen gibt... *grummel* Trotzdem Danke!
LG Sabine