Katja Maybach - Irgendwann in Marrakesch
Verlag: Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: Bilderberg /Rainer Drexel
ISBN-13: 978-3-426-63385-4
Seiten: 413 Seiten
Erschienen: 1. März 2008
Buchrückentext
„Jahrelang haben sie einander gemieden, nun ist ein Wiedersehen unvermeidlich: Die Schwestern Lauren und Katja werden ans Sterbebett ihres Vaters, eines deutschen Diplomaten, gerufen – nach Marrakesch, in die duftende, lärmende, unwiderstehliche Stadt ihrer Kindheit. Dass Katja als junge Frau die enthüllenden Tagebücher der Mutter veröffentlichte und damit die Karriere des Vaters ruinierte, konnte Lauren ihr nicht verzeihen. Während Lauren sich nun um den todkranken alten Mann kümmert, wird die leidenschaftliche Katja in den Bann Marokkos gezogen. Und findet nicht nur eine große und tragische Liebe, sondern auch den Schlüssel zu ihrer eigenen Vergangenheit…“
Meine Meinung
Ich habe schon einige Bücher von Katja Maybach gelesen, die mich alle begeistert haben – so unterschiedlich sie auch waren. Bei „Irgendwann in Marrakesch“ war das aber leider anders – hier wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt.
Der Klappentext hat mich glauben lassen, dass es eine spannende Geschichte gibt um die beiden zerstrittenen Schwestern, dass man langsam der Ursache des Streits auf den Grund kommt und man natürlich auch einiges über Marokko erfährt – doch leider fand ich die erste Hälfte des Buches sehr zäh und alles andere als spannend. Die Geschichte entpuppt sich hier als eine unglaubwürdige Liebesgeschichte, die mich überhaupt nicht fesseln konnte. Im positiven Sinne könnte man sie vielleicht magisch nennen, mir aber war sie zu konstruiert und einfach nicht glaubhaft.
Erst in der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf und es wurde auch für mich interessanter. Endlich kommt es zwischen den beiden Schwestern Laura und Katja zu einer Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und nach und nach klärt sich, warum die beiden Schwestern so unterschiedlich sind und warum sie auch so unterschiedliche Erinnerungen an ihre Vergangenheit haben. Dabei werden einige Geheimnisse gelüftet, die mich überrascht haben und mit denen ich so auch nicht gerechnet hatte – es gab aber nicht nur Turbulenzen in der Vergangenheit, auch die Gegenwart bietet einige Probleme auf ganz verschiedenen Ebenen – politisch, beruflich und auch in privaten Dingen – mir war das einfach zu viel, ein paar Geheimnisse und Probleme weiger hätten es aus meiner Sicht auch getan.
Die Charaktere haben mich leider nicht überzeugen können. Ich konnte mich weder in Katja noch in Lauren gut hineinversetzen, ich habe ihre Motive und Handlungen einfach nicht verstanden. Zudem waren sie mir nicht sonderlich sympathisch, auch nicht unsympathisch – „egal“ würde wohl am besten passen. Manch andere Charaktere schienen mir sehr klischeehaft – überhaut das, was von Marokko und der dortigen Kultur beschrieben wurde, entspricht im Wesentlichen dem, was man landläufig auch so davon hört. Ob das Land tatsächlich so ist, vermag ich nicht zu beurteilen, mir aber schien das Ganze leider etwas klischeebehaftet.
Angenehm ist dagegen der Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt und es auch schafft, passende Stimmungen und Atmosphäre zu erzeugen. Insgesamt aber hat mich das Buch leider gar nicht gefallen, so dass ich ihm nur 2,5 von 5 Sternen geben kann.
Mein Fazit
Ganz anders als erwartet hat das Buch leider nicht meinen Geschmack getroffen – die erste Hälfte fand ich sehr zäh, und sie entpuppte sich eher als Liebesgeschichte, die zweite hat dann zwar Fahrt aufgenommen, war mir aber an manchen Punkten zu konstruiert. Zudem kam noch, dass ich mit den beiden Schwestern Katja und Lauren einfach nicht warm wurde – da konnte dann leider auch der angenehme Schreibstil nicht mehr viel rausreißen. Ich gebe dieser Geschichte 2,5 von 5 Sternen, werde aber trotzdem weitere Bücher der Autorin lesen – denn ich weiß, dass sie mich schon oft genug packen konnte mit ihren Geschichten.
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