Caroline Wahl - Die Assistentin
Gegenwartsliteratur
Verlag: Argon Hörbuch
ISBN-13: 978-3-732-42194-7
Dauer: 535 Minuten
Erschienen: 28.8.2025
Sprecherin: Caroline Wahl
Zum Inhalt
„Eine Karriere als Musikerin – das war eigentlich Charlottes größter Wunsch. Aber jetzt ist es ja eh zu spät, und sie muss sich um einen vernünftigen Job kümmern, schon wegen der Eltern. Sie findet eine Stelle in einem Verlag, auch nicht schlecht, und München ist eine schöne Stadt, vor allem im Sommer.
Im Vorzimmer des Verlegers sitzt Charlotte ganz nah am Zentrum der Macht. Dass der seine Assistentinnen oft auswechselt, kriegt sie schnell mit. Aber sie entwickelt ein gutes Verhältnis zu ihrem Chef, der ihre Stärken erkennt, ihr vertraut. Und dafür muss sie eben viel in Kauf nehmen, sehr viel, vielleicht auch selbst mit harten Bandagen kämpfen, vielleicht ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Vielleicht sogar Bo verlieren, in den sie sich doch gerade erst verliebt hat …“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich habe die ersten beiden Bücher der Autorin wirklich sehr gerne gelesen bzw. gehört, daher war ich voller Vorfreude auf ihr neues Buch. Leider muss ich sagen, dass mich das Hörbuch sehr enttäuscht hat.
Charlotte hat ihren Traum, Musikerin zu werden, aufgegeben und sucht nun einen soliden Job, um ihre Eltern zu beruhigen. Sie findet eine Anstellung in einem angesehenen Münchner Verlag, wo sie direkt im Vorzimmer des Verlegers landet. Es wird schnell klar, dass ihr Chef seine Assistentinnen häufig wechselt, doch zwischen Charlotte und ihm entwickelt sich eine besondere Beziehung. Er erkennt ihr Talent und schenkt ihr sein Vertrauen. Im Gegenzug ist Charlotte bereit, große Opfer zu bringen – sie setzt ihre Gesundheit aufs Spiel und auch eine frisch entflammte Liebe. Kann sich Charlotte aus den Fesseln des mächtigen Verlegers befreien?
Eins vorweg – dieses Buch ist ganz anders als die ersten beiden Bücher der Autorin, vielleicht ist es auch deshalb bei einem anderen Verlag erschienen. Der Stil ist längst nicht so eingängig und geschmeidig, er wirkt eher hölzern und ungeschickt, es gibt viele Wort- und Satzwiederholungen und hat bei mir keinerlei Emotion erzeugt. Vielleicht ist dieser kalte und emotionslose Erzählton aber auch der Protagonistin geschuldet – Charlotte lebt eher zurückgezogen und ist gerne alleine, sie wirkt immer ein wenig schwach und unterwürfig, nicht nur in ihrem Job, sondern auch bei ihren Eltern. Sie ist nicht unsympathisch, ist aber insgesamt einfach völlig farblos, so dass ich nicht richtig mit ihr gefühlt habe. Und ich konnte mich des Eindrucks nicht verwehren, dass ich sie irgendwo im autistischen Formenkreis eingeordnet habe – und dieser Eindruck ist vor allem durch die fast schon stakkatoartige Sprache entstanden, weniger durch die Handlungen.
Dazu kommt, dass die Geschichte einfach langweilig ist – drei Viertel des Hörbuchs geht es um die Arbeit als Assistentin, wie der Verleger seine Angestellte vereinnahmt und sie für seine Zwecke missbraucht und was das dann mit Charlotte macht – nur Konsequenzen zieht sie nicht. Erst im letzten Viertel scheint Charlotte aufzuwachen, um dann im wahrsten Sinne des Wortes auf den letzten Drücker eine Entscheidung zu treffen. Und dann ist das Buch aus.
Ich weiß nicht, wie ich die Lektüre empfunden hätte, aber als Hörbuch hat es für mich nicht funktioniert – und das liegt an der Sprecherin. Schon häufig habe ich festgestellt, dass man nicht unbedingt auch eine gute Hörbuchsprecherin ist, bloß weil eine gute Autorin ist. Das hier ist so ein Fall – die Sprechweise von Caroline Wahl ist gestelzt, ohne Melodie, hölzern und ohne Emotion. Sie hat eine fade Stimme, ohne Resonanz – und puh, das war wirklich eine Zumutung. Nur weil ich wissen wollte, ob Charlotte sich aus ihrer Misere befreit, habe ich zu Ende gehört – aber empfehlen kann ich das Hörbuch nicht. Leider für mich ein kompletter Reinfall.
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