Ewald Arenz - Die Liebe an miesen Tagen
Gegenwartsliteratur
Verlag: DAV
ISBN-13: 978-3-742-42663-5
Dauer: 615 Minuten
Erschienen: 12.1.2023
Sprecher: Torben Kessler
Zum Inhalt
„Nach ihrer ersten Begegnung haben Clara und Elias keinen Zweifel: Sie sind füreinander bestimmt. Dieses klare Wissen ändert alles. Elias trennt sich von seiner Freundin, Clara löst sich von der Vorstellung, nach dem Tod ihres Mannes für immer allein bleiben zu müssen. Doch als sich der Alltag mit all seinen Tücken und Altlasten einstellt, wird ihre Liebe auf die Bewährungsprobe gestellt. Denn Clara ist sehr viel älter als Elias, und Elias ist sehr viel versierter darin, das ganze Leben als Spiel zu betrachten. Das Paar muss sich entscheiden: Kämpfen sie gegeneinander – oder miteinander?“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich habe schon viel Positives über die Bücher des Autors gehört, selbst mal eines gelesen, was mich nicht richtig begeistert hat, wollte es aber noch einmal versuchen. Er hat zwar einen angenehmen Schreibstil, die Geschichte konnte mich aber nicht fesseln.
Für mich war es eine Liebesgeschichte zweier älterer Protagonisten. Clara ist Fotografin und hat ihren Ehemann nach schwerer Krankheit verloren. Eigentlich will sie auch keine neue Beziehung, bis sie Elias kennenlernt – er ist Schauspieler, ist früh Vater geworden, mit der Mutter nicht mehr liiert, dafür aber in einer anderen nicht glücklich machenden Partnerschaft. Zwar fühlen sich die beiden zueinander gezogen, jeder hat aber auch noch weitere Päckchen zu tragen, die das junge Glück belasten – und zu dem eh schon ständigen Auf und Ab kommen am Ende noch zusätzlich schwere Umstände.
Die Sprache ist schön, lebhaft durch viele Dialoge, dem Alter der Protagonisten angemessen und auch mit schönen Bildern. Die Charaktere sind gut gezeichnet und wirkten auf mich authentisch und realistisch – nur waren es Menschen, die mir nicht sonderlich sympathisch waren und in die ich mich nicht gut hineinfühlen konnte. Die Idee, eine Liebesgeschichte von älteren Menschen zu schreiben, hat mir gefallen, ich konnte mich nur leider mit Elias gar nicht anfreunden, mit Clara schon eher, aber auch sie handelt und entscheidet oft ganz anders, als ich es getan hätte.
Neben der Liebesgeschichte kommen aber auch noch andere Themen zur Sprache – eine größere Rolle spielt das Thema Demenz, aber auch die Abhängigkeiten in Beziehungen kommen zur Sprache.
Der Einstieg ist mir ein wenig schwer gefallen, da die Geschichte zwar chronologisch erzählt ist und man so nach und nach die Charaktere kennenlernt, es aber auch immer wieder Rückblenden gibt, die mich im Hörbuch manchmal etwas ratlos gemacht haben, weil ich sie zeitlich nicht einordnen konnte. Man lernt aber so natürlich die Hautfiguren nochmal besser kennen und kann auch besser einordnen, warum sie agieren, wie sie es tun.
Die eigentliche Liebesgeschichte ist geprägt von viel Hin und Her und Auf und Ab – im letzten Viertel spitzt sich die ganze Situation zu – und dieses Szenario hätte ich wirklich nicht gebraucht. Um was es genau geht, verrate ich natürlich nicht, es ist auf jeden Fall eine komplizierende Situation mit viel Dramatik.
Insgesamt konnte mich das Buch nicht richtig fesseln, obwohl Torben Kessler das Hörbuch sehr gut eingesprochen und auch den Charakteren mit seiner Stimme ein Gesicht gegeben hat – sympathisch waren sie mir leider dennoch nicht.
Vielleicht ist es auch ein schwächeres Buch des Autors, ich bin aber nicht sicher, ob ich ihm noch eine weitere Chance geben soll – aber: kein schlechtes Buch und für Fans sicherlich auch eine Empfehlung.
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