Claudia Ziegler - Die Favoritin des Königs
Historischer Roman
Zum Inhalt
„Versailles 1745: Louis XV. ernennt Madame de Pompadour zu seiner offiziellen Mätresse. Ein Skandal am Königshof – ein Mädchen aus dem Volk gelangt in dieser Position zu Macht und Einfluss! Intrigen, Hass und Demütigungen bestimmen ihr Leben im goldenen Käfig Versailles. Doch sie ist bereit, für die Liebe einen hohen Preis zu bezahlen …“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Das Buch liegt schon sehr lange bei mir, jetzt war es an der Zeit, die Geschichte um Madame Pompadour zu entdecken.
Ich hatte keine genaueren Vorstellungen zur Person der Madame Pompadour, der Maitresse von König Louis XV.; interessant fand ich aber den Versuch der Autorin, die historische Persönlichkeit mal von anderer Seite zu skizzieren – bislang wurde immer von einer skrupellosen, machtgierigen und verschwendungssüchtigen Frau ausgegangen, die den schwachen Louis XV. beherrschte; die Quellen stammen aber alle aus „feindlichen“ Gefilden, so dass die Autorin sich entschieden hat, die Marquise als sympathische und wohlwollende Frau darzustellen – und damit hat sie alle historischen Fakten beachtet, aber anders interpretiert. Ich fand ihre Darstellung sehr plausibel und glaubhaft und hatte meinen Spaß beim Lesen dieser Romanbiographie.
Man begleitet Jeanne von ihrer Kindheit an – ihre Vermählung, dann der Gang an den königlichen Hof, ihre Benennung zur Marquise en titre, ihre Beziehung zu Louis XV. und schließlich auch ihr Tod. Geprägt ist ihr Leben von höfischen Ränken, Intrigen gegen ihre Person, Hass von Seiten des Hofstaates und des Volkes, aber auch von tiefgehender Liebe zu König Louis mit gegenseitigem Respekt. Er hat sie nicht nur zu seiner Maitresse gemacht, sondern auch zur persönlichen Beraterin – und bezieht sie auch bei politischen Fragen stets mit ein – sehr zum Unmut seiner eigentlichen Berater. Jeanne wird sehr sympathisch dargestellt – trotz aller Intrigen gegen sie und trotz des spürbaren Hasses geht sie mit den Menschen in ihrer Umgebung immer vorbildlich um – sie ist freundlich und zugewandt, im Laufe der Geschichte dann nicht mehr so vertrauensselig, aber dennoch nicht unverschämt oder ungehörig. Gefallen hat mir ihre Verbundenheit zu Louis – sie wirken sehr vertraut und gehen respektvoll miteinander um. Und es scheint nicht nur von ihrer Seite aus so zu sein, sondern auch Louis wirkt sehr verbunden mit ihr. Auch ihn mochte ich, wirkt er hier gar nicht wie der beherrschte, schwache König, sondern eher wie ein bedachter, der Entscheidungen wohlüberlegt trifft und verschiedene Perspektiven abwägt.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen, sehr atmosphärisch und mit gelungenen Beschreibungen, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Ich habe Jeanne gerne begleitet und mochte sie sehr gerne – es ist kein Buch, in dem es viele spannende Höhepunkte gibt, und sicher dreht sich vieles um Intrigen gegen Jeanne – trotzdem wollte ich immer unbedingt weiterlesen, weil mir Madame Pompadour wirklich ans Herz gewachsen ist und ich mit ihr gefühlt habe. Für mich hat diese Romanbiographie sehr interessante Einblicke in das historische Frankreich Mitte des 18. Jahrhunderts geboten.
Mein Fazit
Madame Pompadour, die berühmte Maitresse König Louis XV., hat einen sehr schlechten Ruf – die Autorin hat in dieser Romanbiographie eine andere Interpretation der historischen Fakten gewagt und so Madame Pompadour sehr nahbar gemacht – dabei wirkt alles sehr schlüssig und glaubhaft. Ich bin gerne abgetaucht an den französischen Hof und habe die sympathische Maitresse gerne begleitet.
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