[Rezension] Ivar Leon Menger - "Finster"

Ivar Leon Menger - Finster
Thriller
 

Verlag: dtv
ISBN-13: 978-3-423-22081-1
Seiten: 381 Seiten
Ersterscheinung: 15.8.2024
Umschlaggestaltung: Johannes Wiebel | punchdesign, München
Umschlagabbildung: Pedro Kirilos /photocase.de; Adobe Stock /Avantgarde, Linda

   
Buchrückentext
„Mai 1986. Ein dreizehnjähriger Junge verschwindet spurlos vom Jahrmarkt in Katzenbrunn. Es ist nicht das erste Mal. Seit Jahren werden in dem kleinen Dorf immer wieder Kinder als vermisst gemeldet. Hans J. Stahl, Kriminalkommissar im Ruhestand, beschließt daraufhin, die Ermittlungen an seinem ungelösten Fall wieder aufzunehmen und auf eigene Faust weiterzuführen. Er kehrt zurück nach Katzenbrunn, das vor allem für seine psychiatrische Klinik bekannt ist. Dabei stößt er auf verstörende Geheimnisse. Während er den wenigen Spuren nachgeht, verschwindet ein weiterer Junge. Stahl läuft die Zeit davon.“ 

Meine Meinung 
Es war mein erstes Buch von Ivar Leon Menger und ich war sehr neugierig auf den Thriller, weil ich nur Gutes zu anderen Büchern des Autors gehört hatte. 

Der Autor entführt uns in die 1980er Jahre – in dem kleinen Dorf Katzenbrunn sind mehrere Kinder verschwunden – jetzt erneut. Der Täter wurde nie gefunden, die Kinder sind nie wieder aufgetaucht. Dem damals an den Ermittlungen beteiligten Hans J. Stahl lässt das keine Ruhe – so begibt er sich erneut auf die Suche nach dem Täter und damit nach Katzenbrunn, obwohl er mittlerweile im Ruhestand ist. Er entdeckt neue Spuren – aber führen sie auch zum Ziel?

Ich habe etwas gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden – das liegt vor allem am Aufbau. Erzählt wird alles aus verschiedenen Perspektiven und jede der vielen Personen hat dafür ein eigenes Kapitel. Auffällig ist dabei, dass es viele Kindersichten gibt – das merkt man sofort an der Sprache, denn die ist dem jeweilig erzählenden Charakter wirklich auf den Leib geschrieben ist. Der im Ruhestand befindliche Ermittler Hans R. Stahl ist ein sympathischer Protagonist – er ermittelt in klassischer Manier, notiert Verdächtige, spricht mit Beteiligten, verfolgt Spuren. Er ist ja schon im Rentenalter und geht so auch alles etwas gemächlicher an. Die mit eingeflochtene Romanze hätte es für mich nicht gebraucht, gestört hat sie aber auch nicht. Es gibt eine Vielzahl von Nebenfiguren, und ich konnte mich des Eindrucks nicht verwehren, dass es in diesem Dorf ein paar sehr merkwürdige Gestalten gibt. Jeder scheint ein Geheimnis zu haben, mal eine Affäre, mal abnorme Gelüste oder auch voyeuristische Züge. Das nahezu jeder dort raucht und zu viel Alkohol trinkt, ist dagegen eine Kleinigkeit.

Es gibt einige Wendungen, die ich nicht erwartet hatte – und erst im letzten Drittel offenbart sich er wahre Täter, nachdem der Autor vorher einige falsche Fährten gelegt hatte. Am Ende löst sich alles schlüssig auf und obwohl der Ermittler schon etwas betagter ist, gibt es doch auch einen kleinen Showdown.

Nicht so gefallen hat mir der Schreibstil, der sehr einfach und schlicht ist. Dazu sind die Kapitel sehr kurz, oft nur 2-3 Seiten – und sie enden stets mit einem kleinen Cliffhanger. Letztlich führt es dazu, dass man schnell weiterlesen will, weil dadurch Spannung entsteht – und leider entsteht die Spannung weniger aus der Handlung selbst. Trotzdem fliegen die Seiten rasch dahin, und am Ende löst sich als schlüssig auf.

Wer mit der sehr einfachen Sprache und den sehr kurzen Kapiteln kein Problem hat, der wird mit diesem Szenario in den 1980er Jahren sicher spannende Unterhaltung bekommen. 

WERBUNG: Vielen Dank an die Buchflüsterer und den dtv-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

3 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    nach deiner Rezension bleibt jetzt die Neugier doch bestehen. Die verschiedenen Perspektiven klingen an sich recht reizvoll und dynamisch. Das könnte schon ein schöner Pageturner sein. Vielleicht schaue ich es mir doch näher an.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Mich hat vor allem der Schreibstil sehr gestört - obwohl ich da bei einem Thriller keine großen Erwartungen habe. Aber bei diesem Buch - puh. Was hat dich denn bei "Angst" nicht begeistert?

      LG Sabine

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    2. Hallo Sabine,

      jetzt komme ich nicht mit. Bei "Angst"? Ich habe "Als das Böse kam" von ihm gelesen. Da war mir alles zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich fand es extrem unglaubwürdig und hatte überhaupt keinen Spaß an der Lektüre.

      Liebe Grüße
      Nicole

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