[Rezension] Ellin Carsta – "Das Unrecht der Väter"

Ellin Carsta – Das Unrecht der Väter (Falkenbach-Saga #1)
Familiensaga, historischer Roman 

Umschlaggestaltung: Bürosüd, München
Umschlagabbildung: © SK_Advance Studio © Matthew Moloney © Boris Ryaposov © antpkr © Potapov Alexander © watin © Elenamiv © mije_shots © romakoma /Shutterstock
ISBN-13: 978-2-496-70260-6
Seiten: 346 Seiten
Erschienen: 17. November 2020

Buchrückentext
„Bernried am Starnberger See, 1936: Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Lehmann stehen für Erfolg. Drei Freunde, die zusammen im Ersten Weltkrieg gedient haben und deren Verbindung so stark ist, dass sie ihre Firmensitze zusammengelegt haben und schon seit Jahren gemeinsam die Geschäfte betreiben. Während die Söhne der Lehmanns bereits in deren Firmen eingestiegen sind, kann sich Gustav von Falkenbach nur schwer vorstellen, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, schließlich steht er kurz davor, sein Medizinstudium abzuschließen. Auch seine Schwester Wilhelmine ist dabei, ihren eigenen Weg zu finden und sich eine politische Meinung zu bilden, während die Nazis im Land und im Umfeld der Familien immer mehr an Einfluss gewinnen. Als die Tochter eines Kriegskameraden auf Gut Falkenbach auftaucht, um Fragen zum rätselhaften Tod ihres Vaters zu stellen, versuchen die drei Männer alles, um ein altes Geheimnis verborgen zu halten.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Diesmal entführt die Autorin den Leser an den Sternberger See, ins Jahr 1936. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei Freunde, die im Ersten Weltkrieg zusammen gedient und sich nach ihrer Rückkehr dann auch beruflich zusammengetan haben, und das sehr erfolgreich. Als die Tochter eines ehemaligen Kriegskameraden auftaucht, sind die drei Freunde alarmiert – denn sie haben ein Geheimnis und das droht nun ans Tageslicht zu kommen.

Ich mochte diesen Auftaktband der Falkenbach-Saga sehr gerne, und die Autorin hat mich von Anfang an fesseln können. Zum einen mit dem angedeuteten Geheimnis, dass bis zum Schluss nicht gelöst ist und bei dem ich auch keine Ahnung habe, was es sein könnte, zum anderen aber auch mit den interessanten Charakteren und Figuren. Schon die drei Freunde Paul-Friedrich, Heinrich und Wilhelm sind ganz unterschiedlich, der eine handelt überlegt und durchdacht, der andere dagegen ist hitzig und cholerisch. Das merkt man nicht nur, als diese neugierige Tochter des Kriegskameraden auftaucht, sondern auch im alltäglichen Leben, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Dem einen rutscht schon mal die Hand aus, der nächste weiß sich mit Phantomschmerzen nach einer Kriegsverletzung nur noch durch immer stärker werdende Schmerzmittel zu helfen und der dritte kann neue Ideen und neue Wege einfach nicht akzeptieren. Und doch steht für alle die Familie an oberster Stelle. 

Auch die Kinder der drei Freunde sind ganz unterschiedlich geraten, und ich mochte es sehr, auch in ihre Gedanken- und Gefühlswelten hineinzuschauen. Jeder der drei hat seine eigene kleine Familie, doch nicht jeder hat darin auch sein Glück gefunden. Auch hier gibt es Geheimnisse und Intrigen, und hinter mancher heimeliger Fassade donnert und grollt es auch schon mal. 

Es werden viele Themen angeschnitten und die Mischung aus zeitgenössischen Problemen und familiären Geheimnissen und Intrigen mochte ich sehr. Gespannt bin ich, wie es weitergeht – denn neben dem aufkommenden Hitler-Regime und Nationalsozialismus spielen auch Frauenrechte, Liebe und Freundschaft, Mord und Totschlag eine große Rolle.

Die Geschichte wird aus Sicht der verschiedenen Beteiligten erzählt – dem jeweiligen Kapitel voran steht immer ein kurzes Zitat der Person, aus deren Sicht erzählt wird. Mir hat das sehr gefallen, denn so habe ich ganz unterschiedliche Sichtweisen erhalten, und durch die Einleitung im Kapitel kommt man auch nicht durcheinander. Der Schreibstil selber ist leicht zu lesen und eher einfach. Es gibt viele Dialoge, so dass die Geschichte lebendig ist, Spannung entsteht durch kleine Cliffhanger am Ende der jeweiligen Kapitel – den großen Cliffhanger am Ende hätte ich nicht gebraucht, zumal die Geschichte mittendrin abzubrechen scheint. Jetzt gilt es erst mal zu warten, bis der nächste Band erscheint. Vielleicht gibt es in diesem dann auch ein Personenregister, das würde die Lektüre vor allem nach der Wartezeit etwas erleichtern. Dieser Band hat mich sehr gut unterhalten und bekommt von mir 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein gelungener Auftakt mit interessanten Charaktere und Themen; das Ganze ist spannend und sehr lebendig erzählt  – ich mochte diesen Einstiegsband sehr gerne und gebe 4 von 5 Sternen.

Falkenbach-Saga
1. Das Unrecht der Väter
9. Der Aufbruch der Geschwister

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den Verlag Tinte & Feder für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

3 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    das Buch habe ich auch schon hier und werde heute damit anfangen.
    Liebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Sabine,

    das wäre bestimmt ein Roman für mich, ich notiere ihn mir mal. So schnell werde ich nicht dazu kommen, jetzt bin ich gut eingedeckt mit Lektüre und in der Adventszeit möchte ich mein Lesepensum mal etwas zurückfahren.

    Liebe Grüße und einen wunderschönen 1. Advent wünsche ich dir!
    Barbara

    AntwortenLöschen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.