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[Rezension] Ellin Carsta – "Der Mut der Frauen"

Ellin Carsta – Der Mut der Frauen (Falkenbach-Saga #5)
Historischer Roman, Familiensaga
 

ISBN-13: 978-2-496-71003-8
Seiten: 296 Seiten
Ersterscheinung: 15.3.2022
Umschlaggestaltung: bürosüd⁰ München, www.buerosued.de
Umschlagabbildung: © Sk_Advance studio © pryzmat © Yurich  
© Traveller70 © Artiste2d3d / Shutterstock

   
Zum Inhalt
„Bernried am Starnberger See, 1938: Elisabeth Lehmann ist voller Angst, dabei könnte ihr Glück so groß sein. Sie erwartet erneut ein Kind. Doch was passiert, wenn sie wieder kein gesundes Kind zur Welt bringt und jemand hiervon erfährt? Schließlich weiß sie, was mit ihrer Haushälterin Inge geschehen ist …
Wilhelmine von Falkenbach ist derweil verzweifelt auf der Suche nach ihrer großen Liebe – Martin, der für seinen Widerstand verhaftet wurde. Halten ihr Vater oder ihr Bruder Informationen zurück?
Die Fabriken der Familien Lehmann und von Falkenbach laufen im Hochbetrieb, doch mehrere politische Verantwortliche glauben, dass die Waffenproduktion weiter vorangetrieben werden sollte. Und auch in den Familien werden die Gräben größer. Kann Paul-Friedrich von Falkenbach sie vor den drohenden Gefahren bewahren?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Dies ist der fünfte Teil der Falkenbach-Saga, und ich empfehle, auf jeden Fall die Reihenfolge beim Lesen einzuhalten, sonst werden viele Dinge einfach nicht klar und nachvollziehbar. 

Auch dieser Teil setzt nahtlos an den Vorgänger an – kann man sich nicht mehr genau erinnern, was passiert ist, ist das nicht schlimm, denn die Autorin hat geschickt Wiederholungen in die Geschichte verwebt, so dass man sich schnell wieder einfindet. Auch diesmal gibt es wieder verschiedene Sichtweisen und jedem Kapitel ist ein kurzes Zitat vorangestellt von der Person, aus deren Sicht es spielt – so kommt man auf keinen Fall durcheinander. 

Die ursprünglich drei engen Freunde Heinrich, Wilhelm und Paul-Friedrich entzweien sich immer mehr – das hat unterschiedliche Gründe, aber auch der sich immer weiter ausbreitende Nationalsozialismus ist einer davon. Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, da bleiben Intrigen natürlich nicht aus. Durch die unterschiedlichen Gesinnungen gibt es bei verschiedenen auch immer mal wieder Gedanken des Ausbruchs – wer aber was genau denkt, verrate ich natürlich nicht. 

Auch die Frauen machen sich ganz eigene Gedanken, und hier zeigt sich, wie unterschiedlich sie die Situation wahrnehmen und wie unterschiedlich sie auch gesellschaftlich eingebunden sind. Da gibt es solche, die das Regime einfach hinnehmen, andere die sich auflehnen, manche verdeckt, manche offen. Auch dem Thema Behinderung hat die Autorin sich wieder angenommen – nicht nur im Hinblick auf Inge, sondern auch auf die zweite Schwangerschaft Elisabeths, der in diesem Buch ungeheuerliches geschieht, was sicher zu einem neuen Erzählstrang im Folgeband werden wird.

Sehr gut gelungen ist der Autorin, die Atmosphäre des Jahres 1938 einzufangen – diese Ungewissheit und Angst, die das Regime verbreitet und dem sich die Menschen ausgeliefert fühlen. Dabei hat jede der aus den Vorgängerbänden bekannten Figuren andere Motivationen, und jeder geht auch anders mit der Situation um. Der eine schluckt, der andere rebelliert, der eine laut und offen, der andere im geheimen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch genau so stattgefunden hat – zumindest will ich nicht glauben, dass alle nur geschluckt haben; bestimmt hat es im Kleinen viel Gegenwehr gegeben. 

Ich war schnell wieder drin in der Geschichte, und das liegt auch daran, dass die Autorin wirklich sehr geschickt an das Geschehene anknüpft, wichtige Punkte wiederholt, ohne dass es aber irgendwie langweilig ist, weil man das alles schon kennt. Ich mag auch, dass die verschiedenen Figuren, die sicher jedem Leser unterschiedlich sympathisch sind, immer eigene Kapitel erhalten – nicht nur kann man sich so besser in die Figuren einfühlen, sondern man bekommt auch ganz unterschiedliche Sichtweisen geboten. Dabei ist der Schreibstil gewohnt lebendig, leicht und flüssig zu lesen.

Auch dieser Band hat mir wieder gut gefallen – auf eine unterhaltsame und leichte Art gelingt es der Autorin, diese düstere Zeit darzustellen. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine gelungene Fortsetzung, bei der aber nicht – wie man beim Titel vermuten könnte – nur die Frauen im Mittelpunkt stehen; letztlich kommen alle Bekannten wieder zu Wort und es entspinnt sich eine spannende Geschichte, die mit einem kleinen Cliffhanger endet, so dass ich jetzt schon neugierig bin auf den nächsten Teil. Ich gebe diesem hier 4 von 5 Sternen.

9. Der Aufbruch der Geschwister



WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den Verlag Tinte & Feder für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine,
    ich habe mir gerade den fünften Teil bestellt, denn ich muss natürlich auch unbedingt weiterlesen =)
    Liebe Grüße
    Martina

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