Charlotte Link - Das Echo der Schuld
Spannungsroman
Verlag: Blanvalet-Verlag
ISBN-13: 978-3-734-11356-7
Seiten: 592 Seiten
Erschienen: 22.5.2024
Ersterscheinung: September 2006
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: mauritius images /Loop Images /Chris Herring /LOOP IMAGES www.buerosued.de
Zum Inhalt
„In tiefer Nacht sinkt ein Boot vor der Küste Schottlands. Virginia, die mit Mann und Kind in einem Ferienhaus Urlaub macht, nimmt das schiffbrüchige Ehepaar Moor bei sich auf und versorgt sie mit dem Notwendigsten. Als der Mann des Paares ihr ungebeten in ihr Zuhause nach Norfolk folgt, findet Virginia ihn zunächst nur aufdringlich. Doch mit der Zeit öffnet sie sich ihm mehr als je zuvor einem anderen Menschen, bis plötzlich das Unfassbare passiert: Virginias siebenjährige Tochter verschwindet spurlos …“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Auch wenn der Plot an mancher Stelle etwas arg konstruiert wirkt, hat Charlotte Link es wieder geschafft, mich zu fesseln und mir kurzweilige, unterhaltsame Lesestunden zu schenken. Nachdem mich das Werk vor Jahren als Hörbuch aufgrund der Sprecherin nicht erreichen konnte, hatte ich nun bei der Lektüre eine wirklich gute Zeit. Ich empfand es weniger als klassischen Kriminalroman, sondern vielmehr als einen fesselnden Spannungsroman. Zwar merkt man dem Aufbau und manchen Formulierungen an, dass er vor mehr als 20 Jahren verfasst wurde, dennoch habe ich mich sehr gerne auf die Erzählung eingelassen. Ich musste dafür zwar akzeptieren, dass die Handlung teilweise recht konstruiert erscheint und die Charaktere für mich nicht immer nachvollziehbar handelten – doch dann konnte ich die kurzweilige Unterhaltung sehr genießen.
Wie so oft bei Charlotte Link wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die zunächst parallel verlaufen und sich erst nach und nach miteinander verweben. Dadurch wirkte es auf mich am Anfang vielleicht etwas verwirrend, führte aber rasch zu einer Spannung, die sich stetig aufbaute und mich immer wieder zum Weiterlesen drängte. Den Schreibstil empfand ich als angenehm einfach, gut lesbar und passend zu den 2000er Jahren. Besonders die Atmosphäre der unterschiedlichen Orte wurde sehr gut eingefangen; ich mochte die Beschreibungen der Menschen und Landschaften in Schottland, England und vor allem auf der Isle of Skye.
Die Figuren sind für mein Empfinden unterschiedlich gut gestaltet. Virginia als eine der Hauptfiguren ist in sich schlüssig – ihre schwermütige Art und die zurückgezogene Lebensweise, die sie trotz Mann und Tochter pflegt, erklären sich im Laufe der Geschichte. Nicht ganz verstehen konnte ich jedoch ihr fast schon blindes Einlassen auf Nathan. Seine Figur als „Schiffbrüchiger“, der mittellos auf die Hilfe anderer angewiesen ist, war für mich eher durchschaubar, wenn auch in sich stimmig. Neben dem Erzählstrang um diese beiden ungleichen Menschen geht es vor allem darum, das Verschwinden mehrerer Kinder aufzudecken. Hier legt die Autorin einige geschickte Fährten aus und lädt zum Mitraten ein. Von der Auflösung war ich tatsächlich überrascht, da ich keine Erinnerung mehr aus meinem früheren Hörerlebnis hatte, fand das Ende dann aber schlüssig. Der Roman ist nicht nur spannend, sondern greift mit den Themen Schuld und Vergebung auch interessante Aspekte auf, die die Autorin an mehreren Figuren eindrücklich dargestellt hat. Sicher ist das Buch nicht das stärkste der Autorin, und es wirkt ein bisschen in die Jahre gekommen, trotzdem bescherte es mir diesmal einige schöne Lesestunden.
Mein Fazit
Diesmal konnte ich mich besser auf die Geschichte einlassen, die durch den Kriminalaspekt kurzweilig und spannend ist, aber auch interessante Fragen von Schuld und Vergebung aufgreift. Der Spannungsbogen war gut angelegt, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Auch wenn manche Charaktere in meinen Augen völlig unverständlich handelten, habe ich sie doch gerne durch die Handlung begleitet.

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