[Rezension] Jochen Gutsch, Maxim Leo - "Frankie"

Jochen Gutsch, Maxim Leo - Frankie
Roman
 

 Verlag: Penguin-Verlag
 ISBN-13: 978-3-64129-591-2
 Seiten: 195 Seiten
 Erschienen: 1.3.2023
 Umschlaggestaltung: Favoritbüro
 Umschlagmotiv: Hanna Zeckau

   
Zum Inhalt
„Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt – und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen großen Fernseher hat, ein „extremst“ weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, von denen zumindest einer ganz fest an ein Happy End im Leben glaubt.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich hatte große Erwartungen, als ich zu dem Buch gegriffen habe, weil ich ein anderes Buch von Maxim Leo sehr interessant fand und dieses eine „berührende und zugleich urkomische Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft auf den Weg zurück ins Leben“ verspricht.  Beim Lesen musste ich jedoch feststellen, dass mich der Inhalt kaum berührte und der angekündigte Humor meinen Geschmack nicht traf. Die Einzigartigkeit der Geschichte liegt für mich lediglich darin, dass ein Mann, der seinem Leben ein Ende setzen will, und ein sprechender Kater zueinanderfinden und sich anfreunden. Diese Idee an sich finde ich interessant: Einen Blick auf eine Depression aus der Perspektive eines Katers – das kann interessante Aspekte bieten. Die Umsetzung fand ich aber sehr oberflächlich

Angekündigt wird auch, dass es um den Sinn des Lebens gehen wird – auch hier blieb der Plot sehr oberflächlich und hätte weit mehr Tiefe verdient. Ich fühlte mich völlig außen vor gelassen, obwohl Kater Frankie eine unbekümmerte und direkte Sicht auf die Welt hat. Gleichzeitig erscheint mir sein Blick auf die menschliche Existenz dann doch zu einfach und simpel. Obwohl seine Einschätzungen der Menschenwelt oft pointiert waren, griffen sie für mein Gefühl zu kurz. Und so fehlte mir das gewisse Etwas, das ich mir von der Geschichte erhofft hatte. 

Dass Kater Frankie im Mittelpunkt der Geschichte steht, sollte bei dem Titel klar sein – dennoch war mir der Mensch dann doch zu wenig beleuchtet. Zwar erfährt man die Hintergründe, warum er sich das Leben nehmen wollte, ansonsten aber bleibt er sehr blass.

Die Sprache ist sehr einfach und umgangssprachlich, und sicher wollte man den Stil einer Katze imitieren – wenn denn ein Mensch das überhaupt einschätzen kann. Die eigentlich komischen Momente haben meinen Humor nicht getroffen, aber das ist natürlich Geschmackssache. 

Das Ende bleibt offen – auch das passt für mich nicht zu diesem Roman – bei einem literarischen Werk hätte ich das verstanden, hier aber wurde mit Weisheiten sehr plump rumgeschmissen, da sollte dann auch der Abschluss passender gewählt sein.   

Mein Fazit
Mit hohen Erwartungen bin ich an dieses Buch herangegangen und wurde leider enttäuscht. Weder habe ich den Humor bekommen, den ich erwartet hatte, noch die Tiefe, die das Thema hätte mit sich bringen können. Insgesamt ein leichter und vor allem oberflächlicher Roman um ein ernstes Thema – mich hat er nicht mitreißen können. 


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