Margaret George - Maria Stuart
Historischer Roman, Romanbiograpgie
Originaltitel: „Mary Queen of Scottland and the Isles“ (1992)
Übersetzer: Rainer Schmidt
Verlag: Bastei-Lübbe-Verlag
ISBN-10: 3-404-12427-8
Seiten: 1215 Seiten
Erschienen: 1.1.2001
Gesamtgestaltung: Axel Bertram, Berlin
Zum Inhalt
„Ihr wurde eine glänzende Zukunft vorhergesagt – doch nur zwei Jahre, nachdem sie den französischen Thron bestiegen hat, verliert Maria Stuart gleichzeitig Mann und Krone. Vertrieben und in Trauer kehrt die junge Königin der Schotten in ihre geliebte Heimat zurück, in der Hoffnung, von ihren Landsleuten mit offenen Armen empfangen zu werden. Aber viele im Volk stehen ihr feindlich gegenüber: Die einen verehren sie als Heilige, die anderen beschimpfen sie als Hure. Und auch am Hof weiß Maria nicht, wem sie wirklich trauen kann. In der Hoffnung auf Unterstützung wendet sie sich an ihre Cousine Elisabeth von England – und entfacht damit ein Feuer aus Intrigen, Eifersucht und politischen Spielen, das sich immer mehr auszubreiten droht …“ (Quelle: dot books)
Meine Meinung
Margaret George hat mich mit ihren Romanbiographien zu Heinrich VIII. und Kleopatra begeistert – da auch Maria Stuart eine interessante historische Persönlichkeit ist, habe ich zu diesem Buch gegriffen.
Es ist eine Kunst, historische Begebenheiten in eine fiktive Geschichte zu integrieren – und Margaret George besitzt dieses Talent, historische Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken, ihnen ein Gesicht zu geben und dabei die Fakten, die überliefert sind, auch zu berücksichtigen. Auch bei Maria Stuart ist ihr dies gelungen. Anders als in den beiden erstgenannten Büchern ist es diesmal aber kein Buch aus der Ich-Perspektive, was aber der Authentizität keinen Abbruch getan hat. Beginnend bei Marias Geburt begleitet man sie in ihrer Kindheit, die sie vor allem in Frankreich verbracht hat, erlebt mit ihr gemeinsam ihre erste Ehe, den Tod ihres königlichen Gatten, der Maria zurück nach Schottland bringt – und hier dann ihre Regentschaft. Doch die ist kurz, denn Maria Stuart – dann ein zweites Mal verheiratet – verbringt die meiste Zeit in Gefangenschaft. Bekannt ist sicherlich, dass sie auf Befehl von Elisabeth I. aus England hingerichtet wurde, zuvor jedoch wird sie in verschiedenen Burgen und Schlössern gefangen gehalten, 18 Jahre lang. Und diese Zeit ist mir im Buch leider auch ein wenig lang geworden, auch wenn ich eine Menge erfahren und gelernt habe und sicher bin, dass die Autorin auch exzellent recherchiert hat.
Auch wenn mich das Buch nicht gänzlich packen konnte und gerade die Zeit der Gefangenschaft eher langatmig ist, bin ich dennoch ein Fan der Autorin, die die bemerkenswerte Fähigkeit besitzt, historische Persönlichkeiten als vielschichtige Menschen darzustellen. Mein Bild von Maria Stuart hat sich dabei ein bisschen gewandelt – in meinem Kopf war sie eine starke Frau, die ihr Leben lang gut regierte; hier im Buch wirkt sie jedoch oft naiv und scheint sich weniger mit dem Regieren als denn mit Liebesgeplänkel zu beschäftigen. Zwar ist sie in der Gefangenschaft wirklich stark, weil sie nicht aufgibt und immer wieder versucht zu entkommen, gleichzeitig aber ist sie oft sehr gutgläubig.
Interessant ist das politische Treiben rund um England und Schottland, und auch wenn Elisabeth I. hier nicht sonderlich gut wegkommt, habe ich sie als interessant und vielschichtig empfunden. Die Beziehung zwischen den beiden Kontrahentinnen ist sehr gut dargestellt, so interessant, dass ich unbedingt noch eine Romanbiographie über die englische Königin lesen will.
Der Schreibstil ist absolut fesselnd, deutlich blumiger als bei Kleopatra, was ich aber der Emotionalität Marias zuschreibe. Es ist nicht so, dass sich das Buch schwer lesen lässt, ganz im Gegenteil, nur ist die Zeit der Gefangenschaft – und die macht etwa die Hälfte aus – leider oft auch langatmig. Der letzte Abschnitt aber, also ab der Überbringung des Urteils und dann die Zeit bis zur Hinrichtung, ist großartig – die Gedanken Marias, ihr Empfinden und auch ihr Handeln haben mich absolut gefesselt – und hier zeigt sich dann eine wahrlich selbstbewusste und starke Frau, die sich mutig und kraftvoll ihrem Schicksal ergibt.
Mein Fazit
Das Leben Maria Stuarts als Romanbiographie – mich hat die Autorin in eine andere Zeit versetzt und mir die schottische Königin von einer anderen Seite gezeigt. Auch wenn gerade die Zeit der Gefangenschaft doch auch langatmig war, ist es dennoch ein gutes Buch, denn Margaret George weiß einfach, historische Fakten mit fiktiven Szenen zu verknüpfen – und das mit einem angenehmen und zur Zeit passenden Schreibstil. Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, dennoch aber auch lesenswert.
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