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26. März 2025

[Rezension] Julius Arth - "Die Brücke von London"

Julius Arth - Die Brücke von London
Historischer Roman
 

 Verlag: Lübbe Audio
 ISBN-13: 978-3-7540-1811-8
 Dauer: 898 Minuten
 Erschienen: 13.2.2025
 Sprecher: Jonas Baeck, Jenny Laura Bischoff

   
Zum Inhalt
„London 1749: Die frisch verwitwete Tuchhändlerin Juliana Hamley muss mit allen Mitteln um ihren Tuchladen mitten auf der London Bridge kämpfen. Die Geschäfte gehen schlecht, sie ist hoch verschuldet und der Bau einer zweiten Brücke über die Themse bedroht die Existenz aller eingesessenen Geschäfte. In ihrer Not steigt sie ins Schmuggelgeschäft ein, tatkräftig unterstützt von dem gewieften Straßenjungen Alder. Doch Gefahren lauern überall. Kann sie dem neuen Gehilfen des Brückenmeisters trauen? Auch die London Bridge selbst birgt ein dunkles Geheimnis. Ausgerechnet die ehemalige Brückenkapelle, in der sich Julianas Geschäft befindet, steht im Mittelpunkt einer jahrhundertealten Weissagung, welche den Untergang der Brücke beschwört...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich lese gerne historische Romane, so dass mich das Cover neugierig gemacht hat – und ich wurde nicht enttäuscht bei diesem historischen Abenteurerroman auf zwei Zeitebenen. 

Es gibt zwei Handlungsstränge – der eine spielt im Jahr 1749, der andere im Jahr 1202. Im Jahr 1749 kämpft die Tuchhändlerin Juliana Hamley ums Überleben, nicht nur, weil ihr Tuchladen auf der London Bridge schlecht läuft, sondern vor allem, weil ihr verstorbener Ehemann ihr eine Menge an Schulden hinterlassen hat. Als sie den Straßenjungen Alder aus der Themse zieht, hat der eine Lösung für sie parat – doch dieses Unternehmen birgt große Gefahren.

Der andere Erzählstrang spielt im Jahr 1202 und erzählt von den Arbeiten am Bau der London Bridge. Es kommt zu mehreren schweren Unfällen, bei denen Bauarbeiter ums Leben kommen und den Bau verzögern. Der Baumeister und der Priester vermuten, dass hier schwarze Magie im Spiel ist. Und Schuldige sind schnell gefunden – gelingt es Estrid und ihrer Schwester Sibilla sich vor dem Vorwurf der Hexerei zu retten?

Ich habe mich gleich wohlgefühlt in der Geschichte und konnte mich auch gut zwischen den Handlungssträngen orientieren, da jedem Kapitel immer die Jahreszahl vorangestellt ist. Und nicht nur die Zeitebenen wechseln, auch die Perspektiven der Erzählung. Denn es sind verschiedene Figuren, die zu Wort kommen, so dass man quasi einen „Rundumblick“ bekommt – dabei ist die Sprache sehr lebendig, mit vielen Dialogen, insgesamt aber eher einfach. Den verschiedenen Zeitepochen ist sie nur wenig angepasst, das konnte ich aber verschmerzen, weil sie mich richtig in die Geschichte gesogen hat. 

In beiden Handlungssträngen gab es Figuren, die mir sofort sympathisch waren – im 18. Jahrhundert waren es Juliana mit ihrem großen Herz und der Straßenjunge Alder mit seinem Engagement und den vielen guten Ideen, im 13. Jahrhundert vor allem Sibilla, die eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, obwohl sie – der Hexerei bezichtigt – allen Grund zur Sorge hat.

Natürlich war ich gespannt, wie beide Handlungsstränge miteinander verwoben werden. Und natürlich steht die London Bridge als verbindendes Element zwischen den Zeitebenen, trotzdem aber verknüpft der Autor beide am Ende noch auf andere Weise – und das logisch und schlüssig. 

Beide Handlungsstränge sind spannend und interessant – in dem einen geht es vor allem um den Vorwurf der Hexerei, in dem anderen dagegen um Lug, Betrug und gefährliche Geschäfte. Gerade die Geschichte um Juliana ist ein richtiges Abenteuer, letztlich aber habe ich mich in beiden Erzählsträngen sehr wohl gefühlt. 

Als Sprecher haben Jonas Baeck und Jenny Laura Bischoff wunderbar harmoniert – beide lesen engagiert und lebendig und haben mich so nochmal mehr in die verschiedenen Zeiten katapultiert. 

Ein spannender und informativer Abenteuerroman, den ich gerne empfehle. 

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